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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Lagula Ferenczy – der letzte Überlebende der Schar, die einst Radus unschuldige Schwester vergewaltigt hatte – für seine Tat bezahlen. Einhundertsiebzig Jahre waren seither vergangen, aber Radu hatte weder etwas vergessen noch ihm vergeben. Wamphyri verzeihen niemals. Radu durchtrennte Lagulas Sehnen, um dessen Gelenke unbrauchbar zu machen, legte ihm eine Schlinge aus Silberdraht um den Hals, spießte seine Glieder an eisernen Haken auf und ließ ihn zwischen auseinanderstrebende Flieger hängen und vierteilen, sodass sein Blut und seine Einzelteile als roter Schauer auf die Findlingsebene niedergingen ...
    Eigentlich wäre die Sache damit erledigt gewesen. Doch Lagulas Blutsohn, Nonari Grobhand, schwor Radu und dessen Kindern und Kindeskindern und allen, die von ihm abstammten, ewige Rache. Es war der leidenschaftliche, nicht mehr zurückzunehmende Eid eines Lords der Wamphyri, und sie hätten es auch sofort ausgetragen, wäre nicht eine größere Gefahr erwachsen, um alle Lords gegen einen noch unbarmherzigeren Gegner zu vereinen, selbst Radu und Nonari – gegen einen Feind namens Shaitan!
    Bislang hatte sich der Fürst der Vampire aus den Blutkriegen herausgehalten. Doch als endlich alle geschwächt waren, machte Shaitan sich über die kleineren Stätten her und verleibte sie sich in einem wahren Eroberungsrausch ein, bis zu guter Letzt nur noch zwei Lager übrig blieben: Shaitan auf der einen und seine Erzrivalen auf der anderen Seite.
    Shaitan war Herr über zahllose Türme; Fleisch von seinem Fleisch, seine Blutsöhne und -töchter wohnten darin. Doch einer von ihnen (Shaitans »wahrer« Sohn beziehungsweise Ei-Sohn, der einstmals aufstrebende Turgo Zolte, seit Langem aus der Verbannung zurückgekehrt und mittlerweile zu einer Macht auf der Sternseite geworden) tat sich nun im bislang längsten und blutigsten aller Blutkriege, den Shaitan letztlich für sich entscheiden sollte, mit den Feinden seines Vaters zusammen.
    Danach kam die Abrechnung. Hengor Hagi, Klaus Lankari und Theresa Lugosi wurden lebendig weit draußen in der Findlingsebene begraben, wo sie allmählich zu Stein erstarren konnten, und Turgo Zolte in die nördlichen Eislande verbannt; allerdings widersetzte er sich seiner Strafe und floh durch die Große Rote Wüste, bis er den Herrschaftsbereich seines Vaters hinter sich ließ und wahrscheinlich den Tod fand. Die Drakuls, Nonari Grobhand und Radu wurden mit einer Handvoll überlebender Knechte und ihnen dienstbarer Szgany in das Tor zu den Höllenlanden geworfen; viele von ihnen kamen in einem Land heraus, das dessen römische Besatzer Dakien nannten, an einem großen Fluss namens Donau, in einer Welt, die eine ganze Dimension von der Sternseite entfernt lag. Dort schrieb man das Jahr 371 n. Chr.
    In der Nähe eines Hafens kamen sie wieder zum Vorschein, wo römische Kaufleute und die Soldaten, die sie beschützten, mit den dort lebenden Dakern zusammenkamen, um miteinander zu feilschen, Waren zu tauschen und mit Sklaven zu handeln. Und weil sie im Schein des vollen Mondes dort eintrafen, war es eine glückliche Zeit für Radu und die Seinen, in der sie ungehindert über die Einwohner des nur spärlich besiedelten Landes herfallen konnten ...
    Die Drakuls zogen sich mit den Ihren ins Gebirge zurück (das man später »die Karpaten« nennen sollte), um sich eine Stätte zu suchen beziehungsweise eine Feste zu errichten. Nonari »Grobhand« Ferenczy floh vor Radus Zorn nach Osten und nahm einen neuen Namen an; und Radu überquerte den Fluss mit seinem Gefolge, das sich schließlich über das ganze Gebiet ringsum ausbreitete. So wurde in einem sagenumwobenen Zeitalter eine Legende geboren – eigentlich sogar mehrere: der Mythos des Vampirs und des Werwolfs und weiterer Wesen der Finsternis.
    Der Ort, an dem Radu wieder auftauchte, jenes Handelslager von Römern und Dakern, sollte im Lauf der Jahrhunderte viele Namen erhalten. Unter der abergläubischen Landbevölkerung jener Region hingegen, die vieles im Gedächtnis bewahrte, hieß er stets nur Radujevac: »der Ort von Radus Ankunft« ...

FÜNFTES KAPITEL
    Radu träumte seine verblassenden Träume aus alten Zeiten und versuchte, sie neu vor seinem geistigen Auge entstehen zu lassen. Er träumte von vergangenen Zeitaltern und dem Leben, das er damals geführt, und von den vielen Leben, die er seither genommen hatte. Blutige Träume davon, wie er in einer fernen Vampirwelt zum Mann geworden war, und von seiner monströsen Verwandlung in

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