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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Punkt:
    »Was hat es mit ihrem Mentalismus auf sich?«, wollte Radu wissen. »Verfügen sie alle darüber? Wer ist der gewiefteste Gedankendieb, auf wen muss ich am meisten achten? Und wer hat das geringste Talent unter ihnen, sodass ich seinen Geist ausspähen kann?«
    »Dafür würden sie mich töten!«, widersprach Emil Hagismann. »Ich habe ohnehin schon zu viel gesagt!«
    »Und weshalb?«
    »Es liegt wohl an deinen Augen, an deinem durchdringenden Blick. Vielleicht auch an deiner ganzen Haltung, die so offen, so ... ›arglos‹ ist. Du behandelst mich wie einen Mann und nicht als Sklaven. Wahrscheinlich liegt es daran, dass dies alles noch so neu für dich ist – ah, aber schon recht bald wirst du ein wahrer Lord sein! Wer weiß, vielleicht verfügst du ja über weit mehr als bloßen Mentalismus? Es heißt, Rusha Basti sei auch eine Betörerin.«
    »Eine Betörerin? Hypnotismus?« Das hatte Radu noch gar nicht bemerkt, jedenfalls nicht an sich selbst.
    »Deine Stimme wirkt irgendwie einschläfernd auf mich«, erwiderte sein Gegenüber. »Sie macht mich müde und entlockt mir einfach so die Worte.«
    Radu packte ihn und blickte ihm tief in die Augen, die ebenso tierhaft waren wie die seinen, allerdings ohne den blutroten Mittelpunkt. »Dann sprich weiter und verrate mir, was ich wissen möchte.«
    Und Emil Hagismann verriet es ihm – das heißt, er wollte es. Aber in diesem Moment kam einer von Radus Knechten angestürzt. Indem er von seinem Beobachtungsposten herabkletterte, deutete er stammelnd über die Schulter: »Lord Lykan! Dort, am Himmel rings um die mächtigsten Türme – fliegende Kampfkreaturen und Flugrochen, die Männer in Rüstungen tragen! Sie sind dabei auszuschwärmen, womöglich haben sie es auf uns abgesehen!«
    Sekunden später waren Radu und Sturmwinds Leutnant zu einer als Aussichtspunkt dienenden Nische emporgeklettert, von wo sie durch einen breiten, gezackten Spalt in der Außenwand des Felsens freien Blick nach oben auf die Ansammlung in den Himmel ragender Felstürme hatten. In einem Punkt hatte Radus Knecht sogar recht: Eine ganze Schar Männer samt Kreaturen hatte sich um eine der mittleren Festen versammelt. Allerdings kamen sie nicht von dort, sondern sie griffen sie an.
    »Shaitanshöhe!«, stieß Emil Hagismann hervor. »Shaitan, der Fürst der Vampire persönlich, wird angegriffen!«
    Radu blickte ihn an. »Mein Treffen mit ihm ist in zwei Stunden anberaumt. Doch nun scheint mir ... es wird nicht stattfinden!«
    »Wahrscheinlich hat seine Einladung an dich dies ausgelöst«, entgegnete der andere, während er seine Augen vor dem Nordlicht abschirmte, um auszumachen, wessen Gestalten dort um die Shaitanshöhe kreisten.
    »Oh? Wieso das?«
    »Jetzt ist er abgelenkt. Der ideale Zeitpunkt für einen Schlag gegen ihn! Was denn, ein Empfang in Shaitanshöhe? Nun, die Lords sind alle damit beschäftigt, sich in Schale zu werfen, von den Ladys ganz zu schweigen! Eitel, aye, das sind sie! Und der Eitelste von allen ist Shaitan – seine Stätte muss glänzen. Oh, sie kommen nicht oft zusammen, diese Vampir-Lords, aber wenn sie dies tun ... dann werfen sie sich in Pose und jeder will den anderen übertreffen, ob nun in Worten, Gesten oder in seinem Gehabe!«
    »Und all dies nur wegen mir?«
    »Nein, für sie selbst! Versteckte Drohungen und Sticheleien, Anspielungen und Herausforderungen, daran ergötzen sie sich. Aber bei einem Empfang sind keine Waffen erlaubt. Sie können Reden schwingen, sich aufplustern und sich nach Herzenslust austoben, und niemandem geschieht etwas. Erst hinterher, vielleicht!«
    »So, wie du das sagst, klingt es, als seien sie nichts als ein Haufen ... Narren!?«
    »Solange sie unter sich sind, mag das oftmals so scheinen – schließlich ist jeder dem anderen gewachsen. Nun, mehr oder weniger. Und es sind ja auch keine Menschen dabei. Oh, nein! Wenn Bären in den Ausläufern des Gebirges auf der Sonnseite miteinander spielen, passiert ja auch nichts. Aber würden sie das mit einem Menschen anstellen, würde der sich dabei jeden einzelnen Knochen brechen.« Emil sah etwas und deutete aufgeregt mit dem Finger. »Ah, sieh nur! «
    »Was denn?«
    »Noch mehr Flieger steigen auf ... von Kirkspitze, Antonshöhe und Warzenstatt. Verstärkung! Und dort, ein verkrüppelter Flugrochen kommt auf uns zu! Eine von Lord Ehrigs Kreaturen. Ich kann mich nicht irren, denn auf der Flanke trägt sie sein Wappen. Lord Shaitans Feinde sind ... Kirk Nunosti, Anton Zappos und Ehrig

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