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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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einen kleinen Jutebeutel auf und schüttete einen Teil des Inhalts aus. Die Goldmünzen, die nach allen Seiten rollten, wirkten auf dem Schwarzweiß-Monitor silbern. Der Eindringling war offenkundig überrascht; er hob eine Handvoll der schweren Münzen auf und ließ sie, reglos dastehend, durch die Finger rieseln.
    Unerklärliche Explosionen ... beide Francezcis vor seinen Augen da draußen in der Nacht ... der Tresorraum ... ein Eindringling!
    Ungläubig zählte der Wachtposten zwei und zwei zusammen. Sein Mund, der bislang offen gestanden hatte, klappte ihm zu. Zischend unterdrückte er ein leises »Scheiße!« – doch dann überzog ein Grinsen sein Gesicht, als ein rotes Blinklicht auf der Konsole anzeigte, dass gemeinsam mit der Beleuchtung auch die Kameras in der Stahlkammer aktiviert worden waren. Wer auch immer sich dort unten aufhalten mochte, sie hatten ein Bild von ihm! Damit war er bereits jetzt ein toter Mann, so oder so. »Ein Eindringling!«, brüllte der Posten zu den Francezcis hinab, indem er das Fenster ganz aufschob. »In der Stahlkammer! Ein Eindringling! «
    Zunächst hörten sie ihn nicht, vielleicht verstanden sie ihn auch nicht oder wollten es nicht wahrhaben. Wer konnte so etwas schon glauben? Doch dann begriffen sie. »Was?«, rief Antonio Francezci hinauf, während er und Francesco einander stirnrunzelnd ansahen und sich erst langsam, dann im Laufschritt in Richtung des Haupteingangs zur Manse Madonie in Bewegung setzten. »Was sagst du da? In der Kammer? In welcher Kammer?«
    »Ich habe ihn auf dem Bildschirm!« Die Stimme des Postens war heiser vor Aufregung. »Er befindet sich im Tresorraum!«
    Die Brüder wussten, was das zu bedeuten hatte. Natürlich! Es handelte sich um einen der ihren, es konnte nur einer von ihnen sein. Die Explosionen waren ein Ablenkungsmanöver gewesen. Verrat! Undenkbar, so etwas hatte es noch nie gegeben! Diese Leute standen bis zum letzten Mann allesamt unter ihrem Bann. Wie konnte überhaupt jemand davon ausgehen, jemals mit etwas Derartigem davonzukommen?
    »Waffen!«, befahl Francesco mit dröhnender Stimme. Er riss sich die Sonnenbrille vom Gesicht. Seine Augen waren blutrot. »Alles in Alarmbereitschaft! Bemannt die Wälle! Wenn ihr einen Fremden seht, nehmt ihn gefangen – und wenn ihr ihn nicht lebend kriegt, erschießt ihn! Ob inner- oder außerhalb des Gebäudes!« Er deutete mit dem Finger auf den Posten im Turmfenster: »He, du – was ist mit den Kameras?«
    »Alles in Ordnung, sie sind in Betrieb«, rief der Wächter zurück.
    Doch da waren die Francezcis bereits in der Stätte verschwunden ...
    Der Necroscope hatte die Kameras an der Decke noch nicht bemerkt. Seit das Licht angegangen war, hatte er nur noch Augen für den Schatz. Doch selbst als er ihn sah, konnte er es nicht fassen. Er begriff lediglich, dass er gewaltig war und nicht rechtmäßig erworben worden sein konnte.
    Harry wusste nicht, wo er zuerst hinsehen sollte. Sein Blick wanderte von ganzen Stapeln (in der Tat Stapeln) »verlorener« alter Meister – ein, zwei davon hingen, in prächtigen Goldrahmen, doch tatsächlich an den nackten Felswänden – zu den Münzen untergegangener Reiche, von antiken Büchern und illuminierten Manuskripten zu schmuckverzierten byzantinischen Ornamenten und von geraubtem Piratengold hin zu zentimeterhoch gebündeltem modernem Papiergeld. Schließlich begriff er das ganze Ausmaß .
    Es war weit mehr, als Darcy Clarke angedeutet hatte, denn Darcy hatte ja keine Ahnung. Der Necroscope hingegen wusste nun Bescheid, und ihm war auch klar, was er tun musste.
    Der Raum war klimatisiert. Harry vernahm das leise Surren und spürte den schwachen Zug, mit dem die trockene Luft umgewälzt wurde. Und wenn er genauer hinsah, konnte er hinter den Regalen die Luftschächte ausmachen. Zweifellos hatten sie die Klimaanlage der Manse Madonie einfach bis hierher weitergeführt. Harry grinste (zum ersten Mal seit Langem, wie es ihm vorkam) und dachte: Nun ja, warum dem Ganzen nicht noch die Krone aufsetzen? Das ist für Humph. Schließlich seid ihr ihm noch was schuldig. Damit zog er zwei Tränengaskartuschen aus den Taschen an seinem Koppel und stellte sie auf die Regalbretter direkt vor den Luftschächten ...
    ... Zunächst jedoch musste er sich um seine Belange kümmern.
    Er zog den Reißverschluss seines Trainingsanzugs auf und stopfte sich die Jacke mit Bündeln von Dollarnoten, Pfund Sterling und Deutscher Mark voll, bis sie so ausgebeult war, dass sie beinahe

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