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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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während seine Männer sich anschickten, den Tunnel zu verlassen, und, einander rempelnd und stoßend, durch den üblen Geruch davonstolperten. Ihre Lampen durchdrangen den allmählich immer dichter werdenden gelblichen Dunst kaum noch. Francesco drehte das Zahlenschloss hin und her, und zu guter Letzt schwang die Tür auf und gab den Blick frei auf ... ein Inferno!
    Das heiße Metall hatte Geldscheine und Jutesäcke in Brand gesetzt; verbogene Regale lagen kreuz und quer durcheinander, dazwischen inmitten dichter Qualmwolken rauchgeschwärzte, zerstörte Kunstschätze. Kabel brannten und sprühten knisternd Funken. An der rückwärtigen Wand leckten Flammen bis zur Decke empor und entließen den schmierigen, schwarzen Qualm und Übelkeit erregenden Gestank, als sie wertvolle Ölgemälde verzehrten. Eine wahre Hitzewelle schlug den Francezcis aus der Stahlkammer entgegen!
    Es gab zwar ein paar Feuerlöscher, aber die meisten waren beschädigt, von den Explosionen aus ihren Halterungen an den Wänden gerissen. Es dauerte eine geraume Weile, bis die beiden zwei Feuerlöscher fanden, die noch funktionierten, und noch wesentlich länger, bis sie die Verwüstungen in der Schatzkammer wenigstens halbwegs unter Kontrolle hatten. Und natürlich mussten sie in dem gelben Nebel, der nun selbst in Vampiraugen fürchterlich brannte, alles selbst erledigen, denn bisher waren ihre Knechte ja schließlich bloß Menschen ...
    Bei Humphs Koordinaten tief unter der Erde trat Harry wieder aus dem Kontinuum – in jenen breiten, gewundenen Treppenschacht, der hinauf zu der Stelle führte, an der die fünf Tunnel aufeinandertrafen – dort, wo der Amerikaner sich vor mehr als vierzig Jahren seinen Ärger eingehandelt hatte, als er die unterirdischen Gänge auf eigene Faust erkunden wollte und dabei erwischt und vor seine Auftraggeber geschleppt worden war – und hinab zu ... ja, zu was? An einen geheimen Ort, den niemand betreten durfte. Genau deshalb musste der Necroscope ihn sich ansehen!
    All dies war äußerst verwirrend. Er sagte sich, es sei nur, um seine »natürliche Neugier« zu befriedigen, tatsächlich jedoch erfüllte er damit B. J.s posthypnotischen Befehl, alles über die Wamphyri herauszufinden. Oh, sie hatte ihn zwar noch nicht offiziell darauf angesetzt, aber er wusste, welches Ziel sie verfolgte, und hatte es zu dem seinen gemacht. Er hätte sich ohnehin darum gekümmert, ganz gleich unter welchen Umständen; gleichzeitig jedoch hatte er den Befehl bekommen, jedwede Information, die er erhielt, für sich zu behalten – vorübergehend zu »vergessen« –, bis B. J. beziehungsweise Radu sie wieder ans Tageslicht brachten.
    Aus diesem Grund befand er sich jetzt hier und ging der Frage nach, wie es möglich war, dass jemand so ungeheuer lange zu leben vermochte, und stellte Nachforschungen an über einen mächtigen und esoterischen Zweig der furchtbarsten »Dynastie«, die jemals die Menschheit heimgesucht hatte – die Ferenczys. Auf dieser Ebene funktionierte er, ohne auch nur einen einzigen bewussten Gedanken daran zu verschwenden, wie das Ganze wohl ausgehen würde; seine Sicherheit allerdings vernachlässigte er keinesfalls. Er mochte zwar unter B. J.s Bann stehen, aber er war immer noch Harry Keogh ...
    Hier unten war die Luft noch nicht verpestet. Hier, in den untersten Ausläufern der Manse Madonie, arbeitete die Klimaanlage nur sehr langsam, ihre Leistung war bestenfalls träge zu nennen. In den oberen Geschossen hingegen ... Harry vernahm die heiseren Rufe und Schreie der Männer, die verzweifelt ins Freie drängten. Frische Luft würden sie erst draußen, in der Nacht, finden, wenn sie das Gebäude verlassen hatten. Und das war ganz gut so, denn keiner von ihnen würde hier herunterkommen.
    Andererseits wusste Harry durchaus, dass auch er seine Grenzen hatte. Ihm war klar, dass das Tränengas bald seinen Weg durch die Belüftung zu ihm finden würde. Darum musste er sich beeilen.
    Er stieg die Wendeltreppe mehrere Spiralen hinab, bis er an eine aus parallelen, vertikal angeordneten Stahlstäben bestehende Tür gelangte. Ein Schild – ein stilisierter, gut sichtbar angebrachter roter Blitz – warnte davor, dass die Stäbe unter Strom standen. Jenseits der Tür verlief der Boden ziemlich waagerecht, war allerdings uneben und wies die natürliche Schichtung gewachsenen Felsens auf. Der Raum war eine Höhle am tiefsten Punkt der Manse Madonie, das unterste der zahllosen Geschosse, die die Stätte

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