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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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dieser Beute befand sich hier. Statuetten aus seltenem Marmor und Gold, rohe Barren aus ebendemselben Metall, Schätze aus jeder mediterranen Epoche. Aber es gab auch Kostbarkeiten aus neuerer Zeit. Der Strahl von Harrys Taschenlampe fiel auf Kisten, die unverkennbar mit dem Hakenkreuz gekennzeichnet waren – und einige davon waren noch nicht einmal geöffnet worden! Die offenen hingegen ...
    Harry wusste von einer Legende aus dem Zweiten Weltkrieg, der zufolge Rommels Truppen, als ihr Vormarsch im Mai 1943 in Tunesien ins Stocken geriet, einen gewaltigen Schatz nach Korsika geschafft hatten in der Hoffnung, damit die deutsche Rüstung anzukurbeln. Der Hort bestand aus Gold, Elfenbein, Kunstwerken und Schmuck, alles in Tunesien, Libyen und dem nördlichen Ägypten »zusammengetragen«. Doch nichts davon floss in die deutsche Kriegswirtschaft, sofern es Korsika überhaupt je erreichte. Jetzt war dem Necroscopen klar, dass es dazu nicht gekommen war – denn der Schatz befand sich hier!
    Aber seine Taschenlampe reichte nicht aus und konnte ihm bei Weitem nicht alles zeigen. Harrys Mund war trocken, seine Hände zitterten, und er spürte, wie ihm der kalte Schweiß auf die Stirn trat. Noch nicht einmal der Necroscope war dagegen gefeit. Was er empfand, war Gier, Goldfieber – nicht unähnlich der unstillbaren, unvorstellbaren Begierde der Wamphyri!
    Allein hier zu sein, und niemand sonst, umgeben von einem Vermögen, mit dem man ... die ganze Welt kaufen könnte! Einen Augenblick lang konnte er tatsächlich nachvollziehen, wie Sie sich bei all ihrer Macht, ihrer schieren Stärke und Verschwendungssucht fühlen mussten. Und der Gedanke war verführerisch.
    Als der dünne Lichtstrahl über die Metallregale, Truhen und nackten Wände glitt, sah Harry, wonach er suchte: elektrische Leitungen, die sich von der Decke wanden, und Kabel, die zu Knöpfen an einer zwischen den Regalgestellen in das Mauerwerk eingelassenen Schalttafel führten. Er riss sich zusammen und bekam seine Gefühle, seine von Gier übermannten Empfindungen, wieder unter Kontrolle. Dies spaltete seine beiden Hälften, die unterschiedlichen Ziele, die er verfolgte, wieder voneinander. Während ihm einerseits bekannt war, welche Rolle die Ferenczys heutzutage spielten, wusste er nun andererseits auch Bescheid darüber, welches Grauen sie einst verbreitet hatten.
    Ihm war klar, dass die hier gehorteten Schätze von dem Vater der beiden Brüder – wer oder was auch immer er sein mochte – angehäuft worden waren, und vor diesem von dessen Vorfahren, bis zurück zu Angelo Ferenczini, Blutsohn von Waldemar Ferrenzig und Constanza de’ Petralia. Doch von wie vielen Vorfahren ... das blieb der Spekulation überlassen. Noch nicht einmal mit Harrys mathematischen Fähigkeiten ließ sich dies bestimmen. Fest stand lediglich, dass dieser gewaltige Hort nicht das Werk eines Einzelnen, sondern von Generationen war. Ganzer Generationen von Vampiren!
    Das Wissen darum war da – kristallklar im Geist des Necroscopen, allerdings nur für einen Sekundenbruchteil. Dann sank es hinab in die verborgenen Regionen von B. J.s Betörung und war verschwunden. Stirnrunzelnd drückte Harry den Lichtschalter.
    Im blendenden Glanz der grellen Lampen erblickte er zum ersten Mal das ganze Ausmaß des Schatzes ... und wurde seinerseits ebenfalls gesehen!
    Im Wachraum eines der Türme spähte ein Posten aus einem halb offenen Fenster über die Hochebene der Madonie und sah dem Hubschrauber zu, der über der fernen Felsansammlung kreiste und wahre Staubwolken über den Rand der steilen Schlucht trieb. Als er aus dem Augenwinkel mitbekam, dass auf der Überwachungskonsole ein Monitor unerwartet zum Leben erwachte, blinzelte er müde und wandte sich um, um nachzusehen, was los war. Was er dort sah, ließ ihn erstarren, allerdings nur für einen Moment.
    Es war die Stahlkammer; ihre Beleuchtungsanlage konnte nur von innen aktiviert werden, und sie war aktiviert worden, andernfalls wäre der Bildschirm dunkel.
    Doch das war in Ordnung; wahrscheinlich hatte einer der beiden Brüder das Licht eingeschaltet; es konnte sich nur um einen der beiden handeln, denn niemand sonst hatte Zutritt zum Tresorraum, unter gar keinen Umständen. Nur ...
    ... die beiden standen dort unten am Torbogen und warteten darauf, dass man ihnen Bericht über die Explosionen erstattete!
    Ein Schatten – die Gestalt eines dunkel gekleideten Mannes – huschte über den Bildschirm, hielt an einem der Regale inne, hob

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