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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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aus allen Nähten platzte. Anschließend nahm er zwei kleine, dafür aber unglaublich schwere Jutebeutel und hakte sie sich an sein Koppel. Das musste genügen, mehr konnte er nicht bewältigen.
    Er riss die Ringe von den Kartuschen und wich über den Betonboden zurück, während er das Gesicht abwandte und das bedrohliche Zischen vernahm, mit dem sich das unter Druck stehende Gas ausbreitete.
    Harry beschwor ein Tor herauf und hielt es ruhig, löste zwei Handgranaten von seinem Gürtel, machte sie scharf und schleuderte sie zwischen die Regale. Damit zerstörte er zwar mutwillig unbezahlbare Kunstschätze, aber na und? Es bestand nicht die geringste Chance, dass die Francezcis jemals etwas davon freigeben oder sie irgendjemandem zugänglich machen, geschweige denn überhaupt zugeben würden, dass sie sich hier befanden! Das Zeug war hier, weil es ihnen gehörte; allein der Besitz zählte.
    Er trat durch sein Tor und verließ das Kontinuum wieder im abgeschotteten Bereich zwischen Humphs Türen. Hastig machte er sich am Zahlenschloss zu schaffen, bis ein rotes Lämpchen zu blinken begann ... offensichtlich die Alarmanlage. Er vernahm das dumpfe Geräusch, mit dem die Granaten in der Stahlkammer hochgingen, und spürte den Felsen unter seinen Füßen erbeben.
    Mit einem weiteren Sprung versetzte er sich in den Gang vor dem äußeren Schott und fummelte auch dort am Kombinationsschloss herum, bis das rote Lämpchen aufblinkte ...
    ... Er hörte bereits Rufe. Hinter der Biegung drang der Schein starker Taschenlampen hervor, die den düsteren Gang beinahe taghell erleuchteten. Die Mühe mit den Kombinationsschlössern hatte er sich gemacht, weil er geradezu eine Manie entwickelt hatte, seine Talente geheim zu halten. Auf diese Weise sah es so aus, als sei in der Tat jemand von außen in den Tresorraum eingebrochen, und niemand käme auf die Idee, dass hier gar nicht so einfach zu erklärende magische Kräfte im Spiel waren.
    Doch, um seine Talente zu schützen, musste er nun wirklich machen, dass er wegkam, bevor die Leute mit den Taschenlampen um die Kurve bogen. Außerdem gab es da noch einen Raum, den er aufsuchen wollte.
    Er vermochte zwar nicht zu sagen, weshalb, aber ...
    ... er wollte ihn unbedingt sehen ...

VIERTES KAPITEL
    Wieder in seinem Hotelzimmer, stellte Harry die zwar kleinen, dafür jedoch schweren Jutebeutel ab, öffnete den Reißverschluss seiner Jacke und packte ihren Inhalt in den Kleiderschrank, sodass er selbst aussah wie ein Ballon, aus dem jemand die Luft abließ. Anschließend machte er sich hastig wieder auf den Weg.
    In der Manse Madonie waren nur neun oder zehn Sekunden verstrichen; die Gebrüder Francezci befanden sich noch immer vor der äußeren Stahltür, wo Toni das Kombinationsschloss fachmännisch in einer Zahlenfolge drehte, welche die Alarmanlage außer Kraft setzte. Wütend funkelte Francesco die kleine Schar der ringsum im Tunnel versammelten Knechte an: »Weshalb hat er den verdammten Raum wieder abgesperrt? Und wie ist er auf dem Weg nach draußen bloß an uns vorbeigekommen? Das geht doch gar nicht! Oder ... befindet er sich etwa immer noch hier, unter uns?«
    Sie hielten seinem Blick stand. Sein verzerrtes Gesicht, die blutroten Augen und die geblähten, vielfach gewundenen Nüstern ließen keinen Zweifel daran, dass er den Betreffenden umbringen würde.
    Toni hatte die äußere Tür endlich aufbekommen und machte Anstalten, den abgeschotteten Bereich zu betreten. Doch mit einem Mal ... hielt er inne, hob den Kopf und schnüffelte. Mit geweiteten Nasenlöchern sog er wie wild, ungläubig, den Atem ein und verschluckte sich schließlich. Er packte seinen Bruder am Ellenbogen.
    Sie rochen es alle zugleich: Gas!
    Tränengas, und zwar in der Belüftungsanlage!
    Die Leutnante und Knechte reagierten sofort; hustend und würgend tappten sie, von Tränen geblendet, durch den Gang, während die aus den Belüftungsschächten strömende Luft einen leichten Gelbstich annahm. Dieser leichte Stich war genug.
    Allerdings nicht für die Francezcis. Noch nicht. Als Wamphyri verfügten sie über eine weitaus größere Körperbeherrschung. Das Gas vermochte ihnen nichts anzuhaben, sofern sie es nicht einatmeten, und ihnen brannten auch nicht die Augen, solange sie diese mit transparenten Membranen verschlossen. Irgendwann würden auch die Membranen zu brennen beginnen, doch ihre Sicht würde dies nicht beinträchtigen, zumindest vorerst nicht.
    Francesco stellte die zweite Kombination ein,

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