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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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etwas falsch gemacht? Nein, aber trotzdem tragen sie die ganze Last, Harry. Und ... und die anderen und deren Familien? Was ist mit denen? Aber nein, ich musste es ja allein durchziehen, der große Einzelgänger! Es wäre halb so schlimm, wenn ich der Einzige wäre, der dran glauben musste. Aber die anderen armen Kerle hat es ebenfalls erwischt, nur wegen mir!
    »Wegen dir? Nein, das sehe ich anders, Jim! Du hast nur deinen Job gemacht, und nachdem du tot warst, machte eben ein anderer weiter. Damit hast du nichts zu ...«
    Doch, damit habe ich etwas zu tun! Und jetzt frage ich mich ständig, ob es nicht anders gekommen wäre, wenn ich ihnen alles erzählt hätte.
    Der Necroscope schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht ganz. Was soll das heißen: ›wenn du ihnen alles erzählt hättest‹? Deinen Kollegen? Ich denke, die wussten nichts davon, oder doch?«
    Sagen dir die Namen Stevens und Jakes etwas? Nach außen hin wahrte der Tote einen Anschein von Selbstbeherrschung; doch es gelang ihm nicht ganz, seinen Schmerz zu verbergen.
    »Sind das die anderen Opfer?«
    Banks antwortete mit einem körperlosen Nicken. Die beiden waren die Einzigen bei der Truppe, die dem, was man einen Freund nennt, nahe kamen. Ich meine, ich hatte Bekannte, so ist es nicht, aber die beiden standen mir ... nah. Ich fragte sie, ob sie dabei sein wollten, wenn ich die größten Autoschieber Londons hochnahm. Ich Idiot erzählte Derek Stevens – er war mein engster Freund – von der Werkstatt. Und die ganze Zeit über belauschte mich dieser Bastard in meinem Kopf und bekam alles mit!
    Nun begriff Harry, was Banks so zu schaffen machte. Nicht sein eigener Tod, sondern derjenige seiner Freunde. Er spürte, wie der Tote bestätigend nickte. Ich habe ihnen zu wenig erzählt, und noch dazu viel zu spät. Gerade genug, dass sie davon ausgingen, dass sie es diesen Kerlen heimzahlen könnten, nachdem ... nachdem ich ...
    Ihm versagte die Stimme.
    »... nachdem sie dich umgelegt hatten?«, führte Harry den Satz für ihn zu Ende.
    Ja. Es war nur ein verhaltenes Schluchzen.
    »Sie wollten die Werkstatt unter die Lupe nehmen, ohne zu wissen, worauf sie sich da einließen, und gerieten so selbst in die Schusslinie?«
    Ja ... Mein Gott, ja!
    »Und sie hatten nicht die geringste Ahnung von diesem Telepathen und seinen Tricks, weil du ja gar nichts davon wusstest. Du hast es doch selbst gesagt, Jim: Du hast geglaubt, du würdest wahnsinnig.«
    Hör’ auf, Ausreden für mich zu erfinden, Harry.
    »Das brauche ich nicht, die hast du nämlich nicht nötig. Du hast lediglich versucht, dem Gesetz Geltung zu verschaffen, und deine Freunde ebenfalls. Und ich werde dasselbe tun!« Es war nun sein Fall, ob Banks dies gefiel oder nicht. »Okay, Jim, du hast mir genug an die Hand gegeben, dass ich weitermachen kann. Zumindest habe ich jetzt einen Anhaltspunkt. Aber jetzt lass es mich auch spüren: deinen Schmerz, deine Wut! Ich muss so zornig werden, dass ich mit dem Kerl abrechnen will. Ich brauche den richtigen Kick, ein besseres Wort fällt mir dafür nicht ein.«
    Die Nacht, in der es passierte? Wie es passierte? Und was ich gesehen habe?
    »Das alles, ja.«
    Gib mir noch einen Augenblick, sagte Banks. Kurz darauf konzentrierte er sich, in direktem Kontakt mit dem metaphysischen Geist des Necroscopen, auf jene Nacht und durchlebte alles noch einmal, nur dass Harry diesmal von Anfang bis Ende mit dabei war ...
    Banks wohnte keinen Steinwurf von der Peckham High Street weit weg. Nichts Besonderes, ein hohes Reihenhaus mit Vorgarten, einem Balkon im ersten Stock und einem kleinen runden Fenster am Giebel, von dem aus man den perfekten Überblick hatte. Hinter dem Haus, eingezwängt zwischen die Nachbargärten, ein paar Gemüsebeete. Die Häuser sahen hier alle gleich aus, nur das Außendekor variierte leicht. Dafür waren die Zimmer groß, mit hohen Decken, und es gab genügend Platz für die Kinder.
    Allerdings nicht für den Wagen. Banks’ Garage war einer von zwölf niedrigen, schlecht verarbeiteten Kästen in einem asbestgedeckten Betonklotz am Ende der Straße. Das bedeutete einen Fußmarsch von knapp hundert Metern, nachdem er sein Auto abgeschlossen hatte. Wenn es regnete, musste er sie im Laufschritt zurücklegen, und wenn das Wetter wirklich schlecht war, so wie in jener Nacht, kam er durchnässt bis auf die Haut ins Haus gerannt und machte alles nass. Das kotzte ihn an.
    Dies in etwa ging ihm durch den Kopf, während er den Motor abstellte, die

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