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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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oder mit ihm zu sprechen vermochte, bekam auch niemand sonst etwas davon mit.
    Harry hörte interessiert zu und handelte entsprechend. Der Gedanke, einen Verbündeten wie Jordan in Gefahr zu bringen, schreckte ihn zwar ab, doch Harry war kein Narr. Ihm war klar, dass er George Jakes nach Belieben einsetzen konnte, ohne dass er sich Sorgen um die Konsequenzen machen musste. Außerdem brauchte er auf diese Art weder sein Versprechen gegenüber
R. L. Stevenson noch gegenüber den zahllosen Toten zu brechen. Ein Möbius-Sprung brachte ihn ins Polizei-Leichenschauhaus in Fulham und wenige Sekunden später wieder zurück in die Werkstatt im Eastend – allerdings nicht allein ...
    Ich hab’ ihn!, verkündete R. L. triumphierend, sobald der Necroscope aus seinem Möbiustor trat. Du hast recht gehabt, Harry. Ich habe meine Obeah-Kräfte wieder, und zwar durch dich. Damit bin ich jetzt der Stärkere und A. C. hat das Nachsehen. Nun dürfte er seine Schwierigkeiten haben, dich aufzuspüren. Das Gleichgewicht ist wiederhergestellt, ihr seid jetzt gleich stark. Zumindest solange ich ihn in Schach halten kann.
    »Vielen Dank, R. L.«, flüsterte Harry. In der leeren Werkstatt hallten seine Worte wie Donnerschläge wider. Fast im selben Augenblick nahm er links und rechts von sich verstohlene Bewegungen wahr ... und über ihm regte sich ebenfalls etwas.
    Die eher bedächtigen, zielstrebigen Schritte zu seiner Rechten störten ihn wenig. Er wusste, dass das Schlurfen von George Jakes’ Füßen stammte, der zu seinem einsamen Rachefeldzug aufbrach. Jakes’ grobschlächtige Gestalt wirkte irgendwie völlig absurd. Vor der einsamen schwachen Glühbirne warf er einen grotesken Schatten, der sich verzerrt, wie eine riesige, albtraumhafte Spinne in ihrem Netz, auf den kantigen Gerätschaften und den von der Decke baumelnden Ketten abzeichnete.
    Doch was war das links von Harry? In dieser Richtung lag das Tor zum Lagerplatz. War es Trevor Jordan gelungen, sich irgendwie Zugang zu verschaffen, oder lauerte dort jemand im Dunkel auf ihn? Harry beschwor ein Möbiustor herauf und unternahm einen Sprung an das Hallentor. In der beinahe völligen Finsternis hielt er den Atem an und hörte ... nichts. Jedenfalls nicht im Innern der Werkstatt. Von außen jedoch vernahm er Jordans telepathisches Flüstern, das Ergebnis einer übermenschlichen Anstrengung: Harry? Kannst du ... mich reinlassen?
    Nein, entgegnete Harry. Halte einfach die Verbindung zu mir. Und sollte irgendetwas passieren, mach’, dass du hier wegkommst, und ruf’ die Polizei!
    In Ordnung! Er spürte die Erleichterung in Jordans Geist. Aber damit hatten sie sich verraten und gaben auch preis, in welcher Lage sie sich befanden.
    Hey, du, Fuckscope! Vor seinem geistigen Auge sah Harry eine ungeschlachte Gestalt durch das Gewirr aus Apparaturen und Gerätschaften schleichen. Ich weiß, wo du bist, Scheißkopf! Du bist hier eingeschlossen, und der andere Mistkerl kann nicht rein. Und jetzt komme ich dich holen, Fuckscope! Der Irre lachte bellend, allerdings lautlos.
    »Trevor, hast du das mitbekommen?«, sagte Harry, diesmal laut, durch das Guckloch einer ins Haupttor eingelassenen Tür. »Kannst du feststellen, wo er sich aufhält?«
    »Ja«, antwortete Jordan, ängstlich flüsternd. »Er befindet sich unten im Tiefgeschoss, wo sie ihre Privatwagen abstellen. Aber er bewegt sich in deine Richtung. Er kommt direkt auf dich zu, Harry!«
    Ja, mag sein, aber A. C. ist kein Necroscope. Diesen Gedanken behielt Harry für sich. Und er hat nicht die leiseste Ahnung, was ihn erwartet! Auch Jordan ahnte nichts davon, bis er es in Harrys Geist sah. Doch dann wich er davor zurück, als habe ihn jemand ins Gesicht geschlagen. Aber nun, wo A. C. Doyle weiß, wo ich bin, fuhr Harry fort, ist wohl ein Stellungswechsel angebracht.
    Die Arbeitsbuchten als Deckung nutzend – diesmal ging er zu Fuß – huschte er den Gang entlang zurück in den mittleren Teil der Werkstatt. Doch plötzlich, auf halbem Weg zu der einsamen Glühbirne, vernahm er ein leises Klirren wie von zerbrechendem Glas. Seine einzige Lichtquelle erlosch!
    Harry blieb wie erstarrt stehen. Wer auch immer die Birne zerschlagen hatte, George Jakes war es mit Sicherheit nicht gewesen. Denn ganz gleich ob hell oder dunkel, für ihn machte dies keinen Unterschied. Ihn trieben andere ... Kräfte an! Die Liebe zum Necroscopen hauptsächlich, vielleicht auch Harrys Macht über die Toten, je nachdem, wie man es sehen wollte. Also konnten es

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