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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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mit der Fahrertür zur Wand geparkt; A. C. riss die Beifahrertür auf und warf sich Hals über Kopf in die Kabine. Doch noch ehe er nach dem Zündschlüssel zu langen vermochte, erwachte der Motor stotternd zum Leben. Eine Gestalt saß, über das Lenkrad gebeugt, auf dem Fahrersitz. A. C. war klar, dass es sich nur um einen seiner Gegner handeln konnte! Aber weshalb war er dann nicht in der Lage, seine Gedanken zu lesen?
    Die Antwort lag auf der Hand, allerdings konnte A. C. natürlich nicht wissen, dass niemand außer dem Necroscopen die Gedanken der Toten zu lesen vermochte.
    Der Fahrer trat das Gaspedal durch und mit schaukelndem Chassis jagte der Transporter in den Mittelgang, auf das Rechteck aus Dämmerlicht zu, das die Ausfahrt markierte. Die Scheinwerfer wurden eingeschaltet und erhellten eine Gestalt, die mitten im Weg stand, eine Frau, die mit ausgestrecktem Arm auf A. C. deutete – oder vielmehr zielte.
    Sie griffen ihn mit vereinten Kräften an, alle seine Gegner gingen gemeinsam auf A. C. Doyle los, eindeutig, alles war perfekt aufeinander abgestimmt. Mit einem kurzen Aufjaulen duckte er sich, drehte sich in einer fließenden Bewegung zur Seite und stieß zu. Die messerscharfe Stahlklaue traf den Mann am Lenkrad direkt ins Gesicht und schälte ihm das Fleisch von den Knochen, dass es nur so in Fetzen herunterhing. Grinsend wandte sich der Fahrer ihm zu, das blutige Zahnfleisch entblößt. Blut lief ihm über die Zähne und Eiter tropfte aus seinen Augen.
    In diesem Moment hätte A. C. gern geschrien, doch er brachte bloß ein »Argh, argh, arghhh!« zustande, als das Wesen neben ihm den grotesken Kopf in den Nacken legte und gurgelte:
    »Hoho, Wolfsmensch! Zeit für die Silberkugel!«
    Tatsächlich jedoch war es ein Armbrustbolzen, der die Windschutzscheibe durchschlug und A. C.s Schulter an das Sitzpolster nagelte, indem die Spitze sich in die Rückwand aus Aluminium bohrte ...
    All dies entnahm der Necroscope Jakes’ Geist, während der Transporter die Auffahrt hinter sich ließ, aufsetzte und im Erdgeschoss links statt rechts einbog, um mit aufheulendem Motor die Rampe, eigentlich nur noch ein Gerüst, in die nächste Etage zu nehmen, und in die nächste, und in die darüber liegende ebenfalls. Bis hoch zum Dach des Parkhauses. Harry sah alles durch die Augen des Toten. Was er hörte, hörte er jedoch selbst, mit eigenen Ohren, sogar über das Dröhnen des Motors hinweg:
    A. C.s schrille, angsterfüllte Schreie. Er schrie wie ein Wahnsinniger, als ihm endlich dämmerte, dass ein Mann, den er getötet hatte, nun dabei war, ihn umzubringen!
    Tschüs, Necroscope!, krähte Jakes in Harrys metaphysischem Geist, während der Lieferwagen geradewegs auf die Brüstung im sechsten Obergeschoss zuhielt. Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte! Das ist für Jim Banks und Derek Stevens, vor allem aber für mich! Der Tank von der Karre ist voll, so einen Abgang wollte ich schon immer haben – in einer Flamme des Ruhms! Oh, und wo wir gerade dabei sind: So sieht der hässliche Scheißkerl aus, der für das alles verantwortlich ist!
    Damit langte er mit seiner Totenhand hinüber und riss A. C. die Wolfsmaske vom Gesicht. Genau in diesem Augenblick krachte der Transporter gegen die Mauer und durchbrach sie. Kreischend verzog sich das Blech des Wagens, verrotteter Mörtel und zerschmetterte Betonstücke stoben nach allen Seiten.
    Unten am Werkstatteingang wankte Harry zurück gegen die Wand und ließ sich mit offenem Mund kraftlos dagegen sinken. Durch George Jakes’ Augen sah er A. C., der wiederum Jakes anstarrte, blickte in die vor Irrsinn verzerrten Züge des schreienden Schwarzen, der sich die Klauenhand vors Gesicht hielt, weil er den Anblick des Leichnams nicht ertragen konnte. Der Nachtwind zerrte an seinen Rastalocken, als die Tür des Lieferwagens aus den Angeln gerissen wurde. Die Augen traten ihm schier aus den Höhlen, Schaum stand ihm vor dem Mund, als sein Körper im freien Fall zu schweben begann und ihn nur noch der Armbrustbolzen, dessen Gefieder aus seiner Schulter ragte, an der Rückenlehne festhielt.
    Lass uns ein anderes Mal reden, Necroscope, meinte Jakes. Im Moment möchte ich lieber die Wärme auskosten ...
    Harry schüttelte sich. Ihm blieb gerade noch Zeit, sich wieder aufzurichten und einen Blick hinaus auf die Straße zu werfen ... wo in ebendiesem Augenblick etwas mitten auf die Fahrbahn krachte. Jakes hatte recht gehabt: Der Tank des Lieferwagens musste randvoll gewesen sein.
    Unter

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