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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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werden, wenn er rausfindet, dass er seinen Busenfreund verloren hat.
    Leider nein, Necroscope, erscholl prompt R. L.s Antwort. Du bist auf dich gestellt. Mein Obeah hält nur das Gleichgewicht aufrecht, mehr nicht. Aber wie es aussieht, senkt die Waage sich nun zu deinen Gunsten! Und falls es dich interessiert, kann ich dir sagen, dass wir gerade einen Neuen in den Reihen der Großen Mehrheit willkommen heißen. Das heißt, wahrscheinlich werden wir das irgendwann tun, sofern er es wert ist, wenn er endlich mit dem Theater und dem Gezeter aufhört!
    Skippy? Harry legte die Stirn in Falten. Er wusste, dass R. L. mitbekam, wie tief seine Abscheu war, und dass ihn ein Schauder durchlief. Er ist es nicht wert, glaub’ mir! Kaum hatte er dies gesagt, merkte er, dass sein Erschauern noch eine andere Ursache hatte. Der Eindringling, A. C. Doyle Jamieson, war wieder zurück. Doch nun wimmerte er wie ein geprügelter Hund, während er sich in Harrys metaphysischem Geist zusammenkauerte, als wolle er sich dort verkriechen!
    Verzieh’ dich, A. C.!, sagte Harry gelassen, kalt. Ich habe keine Lust, deine Schmerzen zu spüren, wenn es dich endlich erwischt.
    Ich werd’ dir was zeigen, Fuckscope! A. C.s Entsetzen war blanker Wut gewichen. Aus ihm sprach der nackte Wahnsinn. Sein Atem ging immer noch stoßweise, aber nicht mehr aus Furcht, sondern vor lauter Hass und Blutgier. Ich werde dir zeigen, wie es den anderen Bastarden ergangen ist, die versuchten, den Werwolf zu bändigen!
    Nein!, schnitt der Necroscope ihm das Wort ab. Das habe ich schon gesehen, A. C.! Ich weiß genau, wie es war. Aber ich will dir etwas zeigen! Er rief sich Skippys Bild in Erinnerung, von einem Armbrustbolzen durchbohrt, im wahrsten Sinne des Wortes erstarrt, wie er der Länge nach in den blutigen Eisenspänen lag, in die er gestürzt war. Doch weil dies Harry noch nicht genug schien, öffnete er seinen Geist und offenbarte A. C. die tiefsten Abgründe, die absolute, gähnende Weite des Möbius-Kontinuums. A. C. sah, dass es vollkommen anders war als alles, was er kannte, und dass Harry ein Teil davon war, untrennbar damit verbunden; die übernatürliche Kälte der endlosen Leere kroch ihm bis ins Mark.
    Nun?, fragte der Necroscope leise. Willst du immer noch kommen, um mich zu holen, Arthur?
    Die Antwort war ein schmerzerfülltes Geheul, das enttäuschte Aufjaulen eines kranken Geistes, der kurz davor stand, endgültig überzuschnappen. Es hallte im Dunkel der Werkstatt wider und brach schließlich ab. Was blieb, war Stille, unterbrochen nur von raschen Schritten. Nein, A. C. hatte es nicht mehr auf ihn abgesehen. A. C. lief weg!
    Aus dem Untergeschoss drang das Stottern eines Anlassers und gequält heulte ein Motor auf, als das Gaspedal durchgetreten wurde. Wie es aussah, wollte A. C. sich aus dem Staub machen. Es gab nur eine Ausfahrt: über die Rampe des ehemaligen Parkhauses und dann durch die Schranke. Doch was, wenn jemand die Schranke schloss?
    Harry schätzte die Koordinaten ab. Ein übereilter Möbiussprung brachte ihn an den Werkstatteingang, direkt am Rolltor. Zu seiner Linken sah er die dunkle Öffnung der zweispurigen Abfahrt, die hinab ins Untergeschoss führte. Dort unten schlingerten Scheinwerfer hin und her und das Dröhnen des Motors wurde lauter, als der Wagen mit quietschenden Reifen nach oben raste.
    Hastig glitt Harrys Blick über die Wände zu beiden Seiten der Ausfahrt, um den Knopf zu finden, mit dem man das Tor schließen konnte; aber vergebens. Und die Zeit reichte nicht mehr, die knapp zehn Meter zu der winzigen Kontrollbude zurückzulegen, die Schranke einzuschalten und dann herunterzulassen, denn A. C. donnerte bereits auf der Auffahrt heran.
    Doch plötzlich erscholl George Jakes’ körperlose Stimme in Harrys Geist: Keine Sorge, Necroscope . Die Kavallerie ist schon da! Du musst bloß die Augen aufmachen!
    Dies tat Harry, und was er da sah, konnte selbst der Necroscope kaum fassen. Doch mit den Toten zu reden, vermittelt oft mehr als nur das, was gesagt wird, und bis der verbeulte Lieferwagen es nach oben schaffte, hatte Jakes ihm schon das ganze Bild gezeigt oder vielmehr die Lage geschildert, wie sie sich noch vor wenigen Augenblicken darbot:
    A. C. Doyle Jamieson, hochgewachsen, kräftig, mit seiner Wolfsmaske herausgeputzt, trug seine Handschuhwaffe. Im Dunkel des Kellers hastete er, wie ein Betrunkener umhertapsend und dabei Obszönitäten ausstoßend, wie ein Verrückter auf seinen Lieferwagen zu. Der Wagen war

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