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Nefilim KI 9 - Refugium

Nefilim KI 9 - Refugium

Titel: Nefilim KI 9 - Refugium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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sie für SDS-Phasensequenzer typisch war.
    »Sieht ganz gewöhnlich aus«, sagte ich nach einer eingehenden Musterung des Objekts. »Warte mal! Warum sind da zwei Leitungen? Normalerweise ist da nur eine.«
    »Redundanz?«
    »Nicht bei einem SDS-Phasensequenzer. Ich habe das Ding oft genug repariert, um zu wissen, dass die Verkabelung nicht das Problem ist, die fällt nie aus. Das macht überhaupt keinen Sinn.«
    Musashi ließ eine Waffe aus seinem Unterarm ausfahren und zielte damit auf die Kugel. »Ihr solltet einen Sicherheitsabstand einnehmen.«
    Wir zogen uns in den Korridor zurück. Musashi ließ einen gleißenden Strahl auf die Kugel niedergehen und brannte sich langsam durch die Panzerung.
    »Die Stärke des Materials ist ungewöhnlich hoch. Ich hatte damit gerechnet, nicht länger als eine halbe Minute zu brauchen«, kommentierte er seinen zögernden Fortschritt.
    Nach einer Viertelstunde hatte er die Kugel am Äquator umrundet und so einen Öffnungsschnitt herbeigeführt. Wir traten näher, als er die obere Hälfte abnahm.
    »Das ist kein SDS-Phasensequenzer«, sagte ich und starrte verdutzt auf die irisierende Oberfläche einer eigenartigen Substanz, die ich noch nie zuvor gesehen hatte.
    »Das Material verhindert jede Abtastung. Ich weiß nicht, was sich im Inneren befindet.«
    Er berührte es vorsichtig und stellte fest, dass es unnachgiebig war.
    »Kannst du es aufschneiden?«
    »Ich kann es probieren.«
    »Wartet!«, sagte Aristea.
    Sie schloss einen Augenblick die Augen und das Energiefeld, das sie schützte, dehnte sich aus, bis es die würfelförmige Form umschlossen hatte. Dann streckte sie die Hand danach aus.
    »Nicht! Weißt du, was passiert, wenn du das Ding mit bloßen Händen berührst?«
    Sie sah mich mit eigenartig verfärbten Augen an, die beinahe so aussahen, wie die Oberfläche der Kammer. »Ja. Ich sehe, was sich im Inneren befindet.«
    Verdutzt schwieg ich und tauschte einen Blick mit Musashi, der unmerklich mit den Schultern zuckte.
    »Sei bitte vorsichtig!«
    Sie führte ihre Hand bis zur Oberfläche und drang plötzlich hindurch, ergriff etwas, zog es heraus.
    »Was ist das?«, fragte Ipsoor sogleich.
    »Sieht wie ein Probenbehälter aus«, sagte Musashi.
    Ich betrachtete die fingerdicke Metallkapsel und schüttelte den Kopf. »Probe von was?«

16 - Verluste

    Wir kehrten mit dem eigenartigen Fundstück und einem Haufen anderer Kinuu-Artefakte zum Gleiter zurück und ich lenkte unser Gefährt wieder zur vermeintlichen Mine und dem Landeplatz der Cheiron. Während die blasse Landschaft des toten Mondes unter einem kalten Sternenhimmel an uns vorbeisauste, überschlugen sich meine Gedanken. Was war das Ding? Befand sich darin eine Probe, wie Musashi vermutete? Doch was war so wichtig, dass es auf so aufwändige Art verborgen werden musste? Und warum hatte man es an Bord der Kinatain mitgeführt? Warum war niemand gekommen, um es nach dem Absturz sicherzustellen? Vermutlich, so überlegte ich, weil nur wenige Kinuu überhaupt von der Existenz der geheimen Kammer wussten. Und das Rettungsschiff hatte sein Ziel schließlich nie erreicht.
    Skeptisch machte mich, dass Aristea durch die Oberfläche blicken und sogar greifen konnte. Ob das, was sich in der Kapsel befand, uns einen Schritt näher an die Lösung des Rätsels um Möbius brachte?
    Ich konnte es kaum abwarten, die Kapsel genauer zu untersuchen, wusste aber auch, dass wir dabei Vorsicht walten lassen sollten.
    »Iason, verlangsame die Geschwindigkeit!«, sagte Musashi plötzlich und erhob sich von seinem Sitz.
    »Was ist?«
    »Wir haben Gesellschaft.«
    Im nächsten Augenblick schoss er davon und flog mit hoher Geschwindigkeit in Richtung der Cheiron.
    »Verdammt! Denkst du, ich bleibe hier auf meinem Hintern sitzen?«, rief ich Musashi über Funk hinterher.
    Ich beschleunigte den Gleiter auf Höchstgeschwindigkeit und jagte ihm nach.
    »Ich werde nachsehen, was da los ist«, sagte Aristea, und bevor ich protestieren konnte, war sie verschwunden.
    »Vielleicht sollten wir wirklich abwarten, bis deine Freunde die Situation aufgeklärt haben«, murmelte Ipsoor und klammerte sich krampfhaft an den Haltegriffen fest, als ich in eine scharfe Kurve flog.
    Ich ignorierte seine Worte und verlangte dem Gleiter das Letzte ab. Wir wurden so schnell, dass wir ein paar Mal die Spitzen von Unebenheiten berührten, die sich hier und da über den Boden erhoben. Unser Gefährt wurde bei jedem Aufprall ordentlich durchgeschüttelt und Ipsoor fing

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