Nefilim KI 9 - Refugium
warf ihn Hunderteins zu. Danach ließ ich mir den Rest vom Anzug von Zweiundvierzig abnehmen.
»Nehmt diese Kapsel und verstaut sie an einem sicheren Ort im Labor!«, sagte ich zu den Gaias, warf ihnen die Kapsel zu und eilte sofort auf die Brücke.
Ich warf mich in den Pilotensessel, startete den Antrieb und brachte uns so schnell wie möglich in Richtung Heliopause. Sobald wir den Mond hinter uns gelassen hatten, meldete sich Musashi per Interkom.
»Iason, bring die Cheiron auf maximale Geschwindigkeit.«
»Bist du sicher?«
»Tu es sofort!«
Ich tat es.
Mit mulmigem Gefühl betrachtete ich die Geschwindigkeitsanzeige, bis sie verharrte.
»Schneller geht es nicht.«
»Sehr gut. Es verhindert womöglich, dass sich die unbekannte Frau an Bord der Cheiron versetzt.«
»Wie geht es Aristea?«
»Sie lebt.«
Ich atmete auf. »Ich komme runter.«
Ich überließ es dem Bordrechner der Cheiron, den Flug zu steuern und griff im Hinausgehen nach dem Stirnreif, der mir die Kontrolle über das Schiff gewährte, wenn es notwendig werden sollte.
Ich hetzte schnell zur Krankenstation. Ipsoor traf kurz vor mir ein und gemeinsam traten wir an die Medi-Liege. Aristea stand gerade auf und blickte mir entgegen. Ich musterte sie von oben bis unten, erkannte, dass sie unversehrt war, und schloss sie sofort in meine Arme.
»Uff, Iason! Du erdrückst mich«, sagte sie lachend.
»Verdammt Ari!«, rief ich wütend. »Du hast mir einen riesigen Schrecken eingejagt!«
»Ihre Wunden verheilten innerhalb von Sekunden«, sagte Musashi und erhob sich. »Ich werde mich mal um meine Beschädigungen kümmern.«
»Brauchst du Hilfe?«
»Nein, es sind nur Kleinigkeiten. Ich bin im Hangar.«
»Beschleunigte Selbstheilung? Das ist außergewöhnlich«, sagte Ipsoor. »War die Angreiferin von derselben Art wie du?«
»Ich glaube ja. Sie wollte in die Mine.«
»Was ist passiert?«
»Sie griff einfach ohne Vorwarnung an. Ich weiß gar nicht, warum. Ich werde den Verdacht nicht los, dass es ein Missverständnis war.«
»Wo ist sie jetzt?«
»Ich versetzte uns an den Rand eines dunklen Ortes, das sollte sie eine Weile beschäftigen.«
»Dunkler Ort? Du meinst ein schwarzes Loch?«, fragte ich ungläubig.
»Ja. Unangenehm, aber sie wird es beizeiten überwinden.«
»Wenn sie ebenfalls über deine Fähigkeiten verfügt, was soll sie davon abhalten, jederzeit wieder hier aufzutauchen?«
»Ich glaube nicht, dass sie es auf uns abgesehen hatte. Es ging ihr um die Basis auf Mundahan. Sie war wütend, dass sie dort nicht hineingelangte und vermutete, dass wir dafür verantwortlich sind. Was auch immer sie dort wollte, es hatte nichts mit uns zu tun. Ich habe dummerweise diese Kapsel verloren. Ich sollte sie suchen.«
»Ich habe sie bereits gefunden. Die Gaias haben sie ins Labor gebracht. Demi und Odin sollten uns helfen können, sie gefahrlos zu untersuchen. Wir wissen nicht, was drin ist und es könnte gefährlich sein, sie einfach so zu öffnen.«
Aristea nickte. »Du hast recht. Wir sollten damit sofort nach Floxa II aufbrechen.« Sie hob eine Hand. »Ich fühle, dass wir sehr schnell unterwegs sind.«
»Ja. Musashi schlug es als Vorsichtsmaßnahme gegen diese Frau vor, weil du uns einmal gesagt hast, dass du dann nicht fähig wärst, auf das Schiff zu teleportieren.«
»Schlau. Aber ich glaube wirklich nicht, dass wir von unserer Angreiferin noch einmal heimgesucht werden.«
»Ich werde trotzdem erst mit der Geschwindigkeit runtergehen, wenn wir das System verlassen haben.«
»Ich bezweifle, dass sie das kümmern würde. Du kannst sofort langsamer werden, wenn du willst, dann kann ich uns nach Floxa II teleportieren. Wir sollten die Kapsel schnell von Bord bringen und untersuchen, finde ich.«
»Na gut. Ich setze unsere Geschwindigkeit herab. Sag du Musashi Bescheid.«
»Wir teleportieren nach Floxa II? Ich nehme an, ich komme mit, oder?«, fragte Ipsoor.
»Ja. Aber wir kehren bald zurück.«
»Ich hatte gehofft, wir könnten das Aufklärungsschiff bergen.«
»Vielleicht später.«
»Ja, natürlich. Ich packe ein paar Sachen in eine Tasche.«
Ich setzte mir den Stirnreif auf, fühlte die Cheiron und ließ sie langsamer werden, bis wir nur noch mit der halben Geschwindigkeit unterwegs waren. Ich unterzog das Schiff kurz einer Untersuchung, stellte fest, dass alles in Ordnung war, und riss mir den Stirnreif wieder herunter. Die Desorientierung legte sich nach einigen Augenblicken und ich ging auf unsere Kabine, um meine
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