Nele auf dem Ponyhof - Nele ; [2]
werden.« Sie streckte Tanne hinter Sebastians Rücken die Zunge heraus.
»Wenn du nicht mit deiner dummen Reitgerte herumgefuchtelt hättest, wäre Tinkerbell gar nicht abgehauen«, verteidigte sich Tanne wütend. »Das macht ja jedes Schaf nervös.«
Sebastian sah Josefine ernst an. »Stimmt das?«
Josefine gab keine Antwort.
Sebastian streckte die Hand aus. »Gib mir bitte die Gerte. Um eine gute Reiterin zu werden, brauchst du dieses Ding nicht.«
Nur widerwillig reichte ihm Josefine die Reitgerte. »Ich bin schon eine gute Reiterin«, trotzte sie.
»Dafür musst du noch einiges lernen«, sagte Sebastian ruhig. »Und jetzt führe Tinkerbell in den Stall zurück und versorge sie erst einmal richtig, damit sie sich beruhigt. Deinen Ausritt verschieben wir.«
Beleidigt nahm Josefine Tinkerbell am Zügel und schlurfte lustlos davon.
Sebastian sah ihr nachdenklich hinterher. Dann wandte er sich um. »Und jetzt zu dir… Du heißt wirklich Tanne? Das ist ja ein witziger Name.«
Tanne nickt. Sie guckte, als hätte sie ein furchtbar schlechtes Gewissen. »Eigentlich heiße ich Tanja, aber so nennt mich niemand.«
Sebastian nickte. »Du bist also noch nie vorher geritten, Tanne?«
Tanne schüttelte stumm den Kopf.
»Das ist wirklich sehr außergewöhnlich«, sagte Sebastian beeindruckt. »Du bist ja ein echtes Naturtalent.« Er machte eine kurze Pause. »Wenn es dir Spaß macht, kannst du auf meinen Ponys reiten, ohne etwas dafür zu bezahlen. Aber dafür müsstest du Lukas ab und zu bei den Stallarbeiten helfen. Er hat nämlich alle Hände voll zu tun.«
Tanne wurde knallrot vor Freude. »Vielen Dank«, stammelte sie. »Das ist ja total nett von Ihnen. Ich habe ja gar nicht gewusst, dass ich Pferde leiden kann. Bis jetzt hatte ich ja bloß Otto.« Sie zeigte auf ihren Fahrradkorb. Otto seufzte zufrieden im Traum.
Sebastian lächelte und streckte ihr die Hand hin. »Du kannst Basti sagen.« Er zwinkerte Lukas zu. »Gut gemacht, Kumpel. Auch wenn du etwas zu vorwitzig warst.« Er verschwand pfeifend im Stall.
»Boah, ist der nett!«, strahlte Tanne. »Ich schätze, der Rettungsschwimmer muss noch einen Sommer warten.«
»Juchuh!«, rief Nele und umarmte Tanne so fest. Die beiden führten einen glücklichen Indianertanz auf. »Wir lernen beide reiten, wir lernen beide reiten!«, brüllten sie begeistert.
Lukas stand kopfschüttelnd daneben. »Weiber«, sagte er fassungslos. »Hoffentlich macht ihr die armen Ponys nicht total verrückt.«
Das achte Kapitel
beginnt alles andere als friedlichdeckt auf, dass Zicken nicht immer vier Beine habenriecht nach ziemlich faulem Spielzeigt, dass Nele überhaupt nicht nachtragend ist
und bringt einen größenwahnsinnigen Papagei beinahe
Um Kopf und Kragen!
Die nächsten Tage bestanden aus Zickenkrieg ohne Ende. Während sich Plemplem und Sissi wechselseitig über den Ponyhof und auf die Bäume jagten, begann zwischen Mona und Josefine handfester Zoff.
Mona konnte wirklich super mit Pferden umgehen. Das merkte jeder, der ihr beim Reiten zusah. Sie galoppierte meistens auf dem gutmütigen Blümchen über die Koppel und übte mit ihm sogar schon Springen. Aber eigentlich wollte sie viel lieber mit Tinkerbell für das Turnier trainieren und das sagte sie auch bei jeder Gelegenheit. Nachdem sie freiwillig sogar einen ganzen Tag Stalldienst gemacht hatte, erlaubte Sebastian ihr zur Belohnung endlich, mit Tinkerbell auszureiten. Tatsächlich kam Mona sogleich toll mit dem Pony zurecht und Nele bemerkte bestürzt, dass sie sogar heimlich weinte, als sie es in den Stall zurückbringen musste. Sie hätte Mona gerne getröstet, aber irgendwie traute sie sich nicht. Am ersten Tag war Mona ja total gesprächig gewesen und richtig lustig, aber immer wenn Tanne im Stall auftauchte, benahm sie sich komisch. Fast, als ob sie eifersüchtig wäre. Dann lachte sie extrem laut oder jagte zusammen mit ihrer Katze Sissi hinter Plemplem her. So ein Quatsch!
Josefine war natürlich stinksauer und brannte darauf, Mona zu beweisen, dass sie die bessere Reiterin war. Sie forderte sie zu einem Wettkampf heraus und holte Tinkerbell sogar heimlich aus dem Stall, ohne Sebastian um Erlaubnis zu fragen.
Im wilden Galopp jagten die beiden Konkurrentinnen ihre Ponys über die Koppel bis an den Weidezaun. Während Mona mit Blümchen ohne Probleme über das Hindernis flog, verweigerte Tinkerbell den Sprung und bäumte sich ängstlich auf. Dabei warf sie Josefine beinahe ab.
Das hätte echt ins Auge
Weitere Kostenlose Bücher