Nele auf dem Ponyhof - Nele ; [2]
Wald.
Nele schlurfte nachdenklich zurück in den Stall und bürstete gedankenverloren Freddys warmen Rücken. Genüsslich schnaubte das Pony mit den Nüstern.
»Und was machen wir beide jetzt, Freddy?«, seufzte Nele. Dann hatte sie plötzlich eine super Idee. »Was hältst du von Gänseblümchen?«, fragte sie.
»Wir könnten einen Spaziergang zur Blumenwiese machen und ein bisschen Tischdeko basteln.«
Freddy wieherte freudig und wackelte mit seinen Ohren, als würde er jedes Wort verstehen.
Nele nickte zufrieden. »Super, dann mal los!«
Mit dem gutmütigen Freddy am Zügel machte Nele einen ewig langen Ausflug über die Wiesen. Unterwegs pflückte sie einen ganzen Korb mit Gänseblümchen. Das gefiel anscheinend sogar der Sonne, denn sie hörte gar nicht mehr auf zu strahlen.
Auf den Sattel setzte sich Nele an ihrem ersten Reitstundentag lieber nicht mehr. Stattdessen verfrachtete sie die Dicke Bertha in die Höhe und band sie mit einem Kranz aus Gänseblümchen fest. Für einen Berner Sennenhund eine ziemlich ungewohnte Aussicht, aber zum Glück war er ja aus Plüsch und konnte nicht einmal wuff sagen.
An diesem Nachmittag machte Nele keinen Versuch mehr, auf Freddy zu reiten. Aber sie fand heraus, dass es ziemlich lustig war, mit einem Pferd spazieren zu gehen. Sogar um die Wette laufen brachte sie ihm bei. Nur aus Neles Absicht, den Abendbrottisch zu schmücken, wurde nichts.
Der hungrige Freddy fraß den Korb mit Gänseblümchen nämlich ratzeputz leer.
Das siebte Kapitel
beginnt mit einer faustdicken Überraschung
zeigt, dass Holzpferde das Herz am richtigen Fleck
habenwirbelt frischen Wind auf den Ponyhof
lässt Tanne in die Wolken galoppierenund
bereitet Nele und ihren Freunden
Totales Herzklopfen!
Am nächsten Tag meldete sich Nele freiwillig zum Stalldienst. Schließlich sollten die Reiter auch lernen, wie man Pferde richtig versorgte, damit sie sich wohl fühlten. Mit Lukas zusammen die Boxen auszumisten, machte richtig Spaß. Zum Schluss füllten sie einige Schubkarren duftendes Heu auf die Schlafplätze der Pferde und sorgten für frisches Wasser.
»Weit übers Land wird mein Pferdchen heute traben…«, summte Nele.
Sie bürstete mit Feuereifer Freddys Mähne und flocht ihm sorgfältig ganz viele Zöpfchen. »Gleich siehst du superschick aus, mein Süßer«, sagte sie liebevoll.
Freddy wieherte munter mit, auch ihm schien das Lied zu gefallen.
»…und dann soll’s zum Lohne ein Zuckerstückchen haben«, sang Lukas weiter.
»Oder ein Apfelstückchen«, ergänzte Nele. »Basti sagt, Zucker ist nicht gut für Freddys Zähne.«
Lukas stimmte ihr zu. »Mohrrüben mag er aber auch gerne. Papa hat mir einen ganzen Eimer für ihn mitgegeben. Bin zweimal mit dem Drahtesel meiner Mutter umgekippt, weil er so schwer war. Es wird wirklich Zeit, dass ich mein neues Fahrrad kriege.«
Nele nickte zustimmend. Sie fand es ziemlich toll von Lukas, dass er für sein Fahrrad so hart arbeitete, während alle anderen Kinder auf dem Ponyhof Urlaub machten. Sie nahm sich vor, ihm ab jetzt so oft wie möglich im Stall zu helfen.
»Nele, Überraschung! Komm mal schnell zu uns auf den Hof!«
Eilig legte Nele die Pferdebürste ins Regal zurück und sauste hinaus. Großtante Adelheid war eine Weltmeisterin in gelungenen Überraschungen. Da konnte man nicht schnell genug sein.
Mitten auf dem Hof stand ein hübsch geflecktes Pferd mit schwarzem Schweif und schönen braunen Augen. Allerdings hatte es einen riesigen Fehler: es war komplett aus Holz und sah so albern aus wie ein Schaukelpferd ohne Kufen.
Nele bremste abrupt.
»Guck mal, Schatz, was ich im Schuppen hinter dem uralten Mähdrescher gefunden habe. Super, was?« Großtante Adelheid zeigte so stolz auf das hölzerne Ding, als ob sie den Schatz im Silbersee gefunden hätte.
Nele legte ihre Stirn in ärgerliche Falten. Sollte das ein dummer Scherz sein?
»Keine Sorge. Niemand will sich über dich lustig machen, Nele!«, meldete sich Sebastian zu Wort. Er kam eilig mit Sattel und Zaumzeug herbei und warf alles über den Rücken des Gauls. »Das ist ein ganz normales Übungspferd. Damit haben mein Bruder und ich Aufsteigen geübt, als wir noch klein waren. Mein Vater hat es selber für uns gebaut. Ich werde es jetzt aufsatteln wie die anderen Ponys und dann legen wir gleich mit dem Training los. Was sagst du dazu? Ich bin total froh, dass deine Großtante es entdeckt hat. Ich hatte es schon vermisst.«
Nele zog einen Flunsch. War es nicht
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