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Nele auf dem Ponyhof - Nele ; [2]

Nele auf dem Ponyhof - Nele ; [2]

Titel: Nele auf dem Ponyhof - Nele ; [2] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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peinlich für eine Achtjährige, auf einem Holzpferd herumzuklettern? »Das ist doch nur was für Vorschulkinder«, sagte sie und musste aufpassen, dass sie nicht wieder zu weinen anfing. Nicht, weil sie traurig war, sondern weil sie sich schämte.
    Sebastian schüttelte den Kopf. »Das ist jetzt wirklich Quatsch, Nele. Du willst doch nicht, dass Freddy den ganzen Tag still auf seinen vier Hufen stehen bleibt, während du wie ein ungeübter Bergsteiger aufsteigen trainierst, oder? Das macht ihm bestimmt keinen Spaß.«
    Nele seufzte. Sie sah ein, dass Sebastian recht hatte. Freddy hatte bestimmt viel mehr Lust, mit ihr auf der Wiese herumzureiten, als Kletterwand zu spielen.
    »Wow, das ist ja ein supertolles Pferd!« Lukas hatte noch schnell die Mistgabeln und Schaufeln aus dem Stall in den Geräteschuppen geschlossen, damit sich kein Pferd daran verletzte, und kam nun herbeigerannt. Wie beim Bockspringen im Sportunterricht nahm er Anlauf und hechtete auf den Rücken des Pferdes.
    Da der Sattel nicht festgezurrt war, rutschte er mit seinem Po ab und konnte sich gerade noch am Pferdehals festklammern, um nicht auf den Boden zu plumpsen. Verlegen rappelte er sich hoch und sprang vorsichtig ab.
    Großtante Adelheid kicherte. »Das war ja keine Meisterleistung. Ich glaube, Nele kann das schon bald besser.« Wie immer hatte Großtante Adelheid recht.
    Die Ameisen in Neles Bauch verschwanden mit jeder Minute mehr. Nachdem sie ganze hundert Mal auf- und abgestiegen war und freihändig in den Steigbügeln gestanden hatte, fühlte sie sich auf dem Rücken ihres Übungsgauls so sicher wie auf der Kinderrutsche im Schwimmbad.
    »Schade, dass Lotta nicht wackeln kann«, sagte sie bedauernd. »Das wäre noch viel echter.« Sie hatte dem Holzpferd als Erstes einen Namen gegeben, so konnte sie sich zumindest einbilden, dass es ein richtiges Pferd war.
    »Tolle Idee«, pflichtete ihr Sebastian bei. »Vielleicht kann ich meinen Vater überreden, einen Motor einzubauen, der Lotta durchrüttelt. Du hast jetzt so fleißig geübt, dass ich mir ganz sicher bin, dass es jetzt auch mit Freddy klappt.«
    Nele strahlte über Sebastians Lob. »Wenn Lotta ein echtes Pony wäre«, überlegte sie laut, »dann würde sie sich bestimmt ganz super mit Freddy verstehen. Sie hat das Herz am rechten Fleck. Fast könnte man denken, sie ist lebendig.«
    Eifrig sprang sie in die Steigbügel und stieg in einer Affengeschwindigkeit auf und wieder ab. »Guck mal, Sebastian, ich kann sogar schon Kunststücke wie eine Zirkusreiterin!« Sie kniete sich auf den Sattel, streckte das linke Bein nach hinten und riss die Arme hoch in die Luft. Sie balancierte sekundenlang ohne Wackeln.
    Plötzlich klingelte es hinter ihr wie verrückt. Tanne wirbelte von ihrem Fahrrad und klatschte begeistert Beifall. »Zugabe!«
    Nele strahlte und sprang von Lottas Rücken herunter. Sie landete direkt vor ihrer Freundin. Tanne hatte ihr Versprechen also tatsächlich gehalten.
    »Hei, ich wollte mal gucken, was bei euch los ist. Ist ja echt schön hier.« Bis eben war Tanne am Waldsee gewesen, um für ihr Rettungsschwimmerabzeichen zu trainieren. Sie hatte immer noch ganz nasse Haare. Otto saß völlig erschöpft im Fahrradkorb und hechelte vor Müdigkeit. Bestimmt hatte er mit Tanne den ganzen Waldsee durchschwommen. »Die erste Tauchübung kann ich schon tipptopp«, berichtete Tanne strahlend. »Fünf Ringe nacheinander, in drei Minuten. Ich habe mindestens ein Dutzend Kaulquappen verschluckt dabei.« Sie guckte sich suchend um. »Wo sind denn jetzt die Ponys? Zeigst du sie mir?«

    Sie stellte das Fahrrad in den Schatten unter die Apfelbäume. Otto war bereits fest eingeschlafen und schnarchte leise. Nele sah sich nach Sissi um, aber die weiße Wolke war nirgends zu sehen. Bestimmt hatte sie sich auch zu einem Mittagsschlaf verzogen.
    »Komm mit. Die Ponys sind ja sooo süß. Meines heißt Freddy«, sagte sie und zog Tanne an der Hand über den Hof. »Und stell dir vor, Lukas hilft im Stall bei den Ponys mit.« Sie brachte ihre überraschte Freundin auf den neuesten Stand.
    »Josefine ist auch hier?«, quietschte Tanne entsetzt auf. »Du bist ein Pechvogel. Deshalb ist es am Waldsee so friedlich, weil die Nervensäge sich bei euch herumtreibt.«
    Sie schlichen sich so leise wie möglich in den Stall, um Lukas zu überraschen.
    Er versorgte gerade das schwarze Pony Tinkerbell und rieb vergnügt pfeifend sein glänzendes Fell ab. Dann legte er ihm einen Sattel auf.
    »Buuuuuh!«

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