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Nele geht auf Klassenfahrt

Nele geht auf Klassenfahrt

Titel: Nele geht auf Klassenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Usch Luhn
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Erste den schmalen Radweg voran. Der Wind war stärker geworden und sie musste ganz schön strampeln, vor allem oben auf dem Deich.
    »Zum Glück kann man sich hier nicht verirren. Wenn man immer weiter auf dem Deich weiterfährt, kommt man irgendwann wieder zum Leuchtturm zurück«, rief Frau Birnbaum von hinten.« Wir haben Windstärke vier. Das bedeutet, dass der Wind ganz schön heftig bläst. Passt schön auf, dass euch keine Möwen um die Ohren fliegen.«
    Nele kicherte. Vögel, die an Ohren und Nasen knabberten, war sie ja schon gewohnt: Plemplem.
    Im gleichen Augenblick kreischte Josefine, die das Schlusslicht bildete, hysterisch auf. »Ihhhh, aufhören! Sofort aufhören!«
    Nele bremste erschreckt und schaute sich um. Sie hatte eigentlich erwartet, dass Josefine tatsächlich Krach mit einer Möwe gekriegt hatte – schließlich kämpfte sie ja ständig mit irgendjemandem oder zettelte Streit an.
    Aber Pustekuchen. Ihre Haarspangen waren aufgegangen und sie kämpfte mit dem Wind, der ihre Haare beim Fahrradfahren durcheinanderwirbelte. Das sah wie Schattenboxen aus.
    »Ich will sofort wieder zurück!«, kreischte sie und hörte sich fast selber an wie eine Möwe.
    »Kannst du gerne tun, Josefine«, sagte Frau Kussmund ungerührt. »Es fährt aber niemand mit dir mit und Waffeln gibt es auch nicht für dich.«
    Murrend stieg Josefine wieder auf das Fahrrad und fuhr in Schlangenlinien weiter.
    Nele musste schon wieder grinsen. Josefine hatte zwar gerade wieder ein Reitturnier gewonnen – aber auf ihrem Drahtesel machte sie keine besonders gute Figur.
    »Guck mal, Nele! Ein uraltes Schiff! Das gehört bestimmt Piraten«, rief Lukas und radelte zu ihr nach vorne. Er zeigte in eine Bucht ein Stück weit entfernt. Sie lag direkt hinter den Klippen.
    Tatsächlich! Das Schiff war aus pechschwarzem Holz und lag aufgebockt am Strand. Ein paar Männer in Matrosenpullis schrubbten gerade das Deck. Einer saß hoch oben auf dem Mast und reparierte etwas.
    »Boah, da würde ich mich nicht hinauftrauen«, sagte Nele, obwohl sie sonst auf jeden hohen Baum stieg. »Da wird man ja fast runtergeweht.« Im gleichen Moment verlor der Matrose seine Mütze. Sie segelte weit hinaus auf das Meer.
    »Fünfzehn Mann auf des toten Manns Kiste, johojoho und ne Buddel voll Rum«, stimmte Frau Kussmund gut gelaunt ein Lied an.

    »Das kenne ich, das Lied!«, rief Nele aufgeregt. »Das hat Tante Adelheid auch schon vorgesungen. Das ist aus dem Buch von der Schatzinsel!«
    Frau Kussmund nickte. »Völlig richtig, Nele.« Sie sang weiter: »Schnaps und der Teufel war’n sein Leben …«
    Nele stimmte mit ein: »Johojoho und ne Buddel voll Rum.« Der Wind trug das Seemannslied bis hinunter zu den Matrosen und sie sangen einfach mit. Sogar die Möwen kreischten ein wenig lauter, fand Nele.
    Danach pfiffen die Matrosen begeistert herüber und riefen: »Gut gesungen, schöne Frau.«

    Frau Kussmund wurde bis unter die Haarwurzeln rot und strampelte eilig weiter, bis sie vom Deich abbogen und den Ortskern erreichten.
    Dort gab es einen Kiosk, in dem man jede Menge Andenken kaufen konnte. Nele ergatterte eine süße kleine Möwe von ihrem Taschengeld. Wenn man ihr auf den Bauch drückte, dann gab sie täuschend echt einen Möwenschrei von sich.
    Nele hängte sich die Möwe mit einer Kordel um und ließ sie so lange kreischen, bis Frau Kussmund sich die Ohren zuhielt.
    »Bitte, Nele! Kann deine Möwe mal fünf Minuten Pause machen? Die Arme wird ja sonst ganz heiser.«
    »Guck mal, Nele!« Tanne hielt einen Robben-Schlüsselanhänger hoch. »Den bringe ich Otto mit. Dann kann ich ihm unseren Hausschlüssel immer an sein Halsband hängen.«
    Nele kicherte. »Super Idee.«

    »Tuuuuuut-tuuuuuuut-tuuuuuuuut!« Lukas blies in eine Tröte, die einen dumpfen tiefen Ton von sich gab.
    »Das ist ein Nebelhorn«, erklärte Frau Birnbaum. »Nebelhörner gibt es auf Leuchttürmen oder an Signaltonnen im Wasser. Sie sollen den Schiffen im Nebel den Weg weisen.«
    Lukas blies erneut in sein Nebelhorn. »Das kaufe ich mir«, strahlte er. »Damit kann ich meine Eltern schön nerven. Oder ich nehme es mit auf das Kornfeld, bei der Ernte. Dann puste ich da immer rein, wenn mir ein Kaninchen vor den Traktor läuft. Was bei Schiffen funktioniert, kann als Kaninchen-Warnsystem nicht ganz verkehrt sein, oder?«
    »Nicht dass dein Papa dann denkt, dass ein Schiff auf seinem Acker vorbeituckert«, sagte Tanne lachend.
    »So, meine Lieben. Wer hat Hunger?«, rief Frau

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