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Nele und der indische Prinz - Nele ; [6]

Nele und der indische Prinz - Nele ; [6]

Titel: Nele und der indische Prinz - Nele ; [6] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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musste, tauchte Adelheid auch schon auf. Sie sah todschick aus in ihrem knall gelben Kostüm, auf das riesige rote und blaue Schmetterlinge gedruckt waren. Auf Adelheids Locken saß ein verwegener Hut mit einer wippenden Pfauenfeder.

    Majestätisch stöckelte sie über den Hof.
    Der Papagei Plemplem, der auf ihrer linken Schulter thronte und aufgeregt mit seinem Schnabel klapperte, wirkte gegen Großtante Adelheid richtig blass.
    »Donnerwetter, Adelheid!«, sagte Herr Winter schon wieder. »Schön bunt!«
    Er kam heute aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.
    »Wo ist Onkel Edward?«, fragte Barbara Winter unentwegt knipsend. So ein Anblick bot sich ihr schließlich nicht jeden Tag.
    Großtante Adelheid verzog ihre rosa geschminkten Lippen. »Bauchweh«, antwortete sie. »Edward hat Bauchweh und liegt mit einer Wärmflasche im Bett. Sammy leistet ihm Gesellschaft.«
    Barbara Winter schüttelte besorgt den Kopf. »Ach, wie schade. Dann kriegt er ja die Ankunft des Prinzen gar nicht mit. Hat er was Falsches gegessen?«
    Großtante Adelheid antwortete nicht. Sie stellte sich direkt neben David und schaute höchst gespannt.
    »Glaubst du, Tante Adelheid, dein Prinz fährt mich mal zur Schule?«, fragte er bettelnd.
    »Wenn er so vornehm ist, dann kann er bestimmt gar nicht selber fahren«, warf Neles Mama ein.
    »Aber natürlich, Barbara«, protestierte Großtante Adelheid. »Usi ist der beste Autofahrer, den ich je in meinem Leben getroffen habe.«
    Nele guckte überrascht. »Ich dachte, das ist Onkel Edward. Der war doch früher ein richtiger Rennfahrer.«
    Bevor Großtante Adelheid antworten konnte – falls sie das überhaupt vorgehabt hatte –, setzte ein ohrenbetäubendes Hupkonzert ein. Dann hielten die schwarzen Autos an.
    Sogleich schoss eine in goldenen Stoff gehüllte Gestalt flink wie ein Flummi aus dem ersten Wagen und stürmte auf Adelheid zu.
    »Heidi, meine aufgehende Sonne, mein hellster Mond am Himmel, glitzernder Stern meines Herzens, endlich darf ich deine zarten Finger wieder an meiner heißen Wange spüren!« Er schnappte Großtante Adelheids Hand und presste sie auf seinen stoppeligen Bart.
    »Donnerwetter«, sagte Herr Winter zum dritten Mal und rieb sich ratlos sein Kinn.
    »Ihhh, das kratzt bestimmt«, kicherte Nele verlegen. »Und wieso darf er Heidi zu Tante Adelheid sagen, ohne dass sie stinksauer wird?«
    David guckte überlegen. »Warum wohl, du Baby? Weil die beiden mal ein Liebespaar waren.«
    Nele schüttelte empört den Kopf. »Aber jetzt nicht mehr.«
    David grinste. »Aber er findet sie immer noch gut. Sonst würde er nicht so kitschig herumsülzen.«
    Nele verschränkte trotzig die Arme. »Soll er aber nicht.«
    »Sei nicht albern, Nele«, beschwichtigte Frau Winter sie. »Man kann sich doch auch nach vielen Jahren immer noch gernehaben und nette Sachen sagen. Jetzt sagen wir aber erst mal Hallo, wie es sich gehört.«
    Im selben Augenblick breitete Plemplem seine Flügel aus und begann anklagend zu schreien. »Plemplem, plemplem, plemplem.«

    Der Prinz ließ Großtante Adelheids Hand fallen und starrte den Papagei überrascht an.
    Plemplem wackelte heftig mit seinem Köpfchen. »Du bist total plemplem, Süßer. Total plemplem.«
    Großtante Adelheid wurde puterrot. »Das meint er nicht ernst, Usi«, sagte sie eilig. »Er hat nur nicht richtig sprechen gelernt bei der Baronin Kuckuckstein.«
    Sie drohte Plemplem mit dem Zeigefinger.
    Der Papagei plusterte sich auf und kreischte: »Gib Küsschen, gib Küsschen.«
    Der Prinz brach ich dröhnendes Gelächter aus, breitete die Arme aus und drückte der überrumpelten Großtante Adelheid einen lauten Schmatz auf die Wange.
    »Du bist verrückt, du bist verrückt!«, jubilierte Plemplem.
    »Nicht so stürmisch, Usi«, rief Großtante Adelheid in höchster Verlegenheit und rückte ihren verrutschten Federhut gerade. »Das ist übrigens meine liebe Familie. Nele ist unser Nesthäkchen…« Sie winkte Nele eilig herbei.
    Nele hatte die Kussattacke mit höchstem Misstrauen beobachtet. Wenigstens hatte Großtante Adelheid nicht besonders begeistert ausgeschaut, als Usi ihr den Schmatz verpasste. »Hallo, Herr Hoheit«, sagte sie und streckte die Hand aus. Gleichzeitig versuchte sie, dabei einen Hofknicks zu machen, wie sie ihn mal in dem Dornröschen-Film gesehen hatte.
    Plötzlich bekam sie einen kräftigen Stoß von hinten. Ein Ungeheuer krallte sich auf ihrem Rücken fest und quiekte dabei wie ein kleines Ferkel.
    Nele stieß einen lauten

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