Nele und die Geburtstagsparty - Nele ; [3]
nicht mehr still. Mimis Kinder kommen alle in gute Hände.«
Neles Herz begann zu rasen wie bei einem Spurt. »Meine Eltern erlauben es leider nicht«, sagte sie. Ihre Stimme zitterte ein wenig, als sie das sagte. »Sie glauben, ich bin noch zu klein.«
Lukas’ Papa zog die linke Augenbraue hoch. »Quatsch!«, entgegnete er spontan.
»Aber ich will deinen Eltern natürlich nicht reinreden. Bestimmt haben sie andere gute Gründe, warum sie dagegen sind. Vielleicht hat jemand bei euch eine Hundehaarallergie?«
Nele schüttelte stumm den Kopf.
»Momentan hat Nele aber eine Allergie gegen ihre Eltern«, sagte Lukas keck. »Sie lässt deshalb sogar ihren Geburtstag ausfallen.«
Lukas’ Papa sah ihn streng an. »Gib auf deinen vorlauten Schnabel acht, mein lieber Sohn. Aber trotzdem gut zu hören, dass auch andere Kinder mal sauer auf ihre Eltern sind.« Er grinste über das ganze Gesicht und zog Lukas aus Spaß an der Nase.
Neles Augen füllten sich mit Tränen, und sie schluckte ganz schrecklich schnell ein paarmal hintereinander, weil sie sich schämte, vor Lukas und seinem Papa in Tränen auszubrechen.
Lukas’ Vater sah sie mitleidig an. »Es tut mir wirklich leid, Nele«, sagte er mit sanfter Stimme. »Aber deine Eltern meinen es sicher nur gut. Du kannst gerne zu uns kommen und mit den Kleinen spielen, sooft du Lust hast. Oder Lukas bei den Schafen helfen. Der kann Unterstützung gebrauchen.«
Er stand auf und ging Richtung Tür. »Wenn du so gerne Hunde magst, Nele«, sagte er plötzlich. »Warum hängst du dann nicht mal einen Zettel auf und bietest dich als Hundesitter an? Ich kenne eine Menge Leute in der Nähe, die froh wären, wenn ihre Lieblinge mal öfter an die frische Luft kämen.« Er verschwand nach draußen. Im Stall wartete noch ein riesiger Heuhaufen auf ihn.
Nele starrte ihm verdattert hinterher. Man sah, dass es in ihrem Kopf ratterte wie verrückt.
»Mensch, Papa ist ja total genial!«, schrie Lukas plötzlich. Er hatte als Erster kapiert, dass die Hundesitter-Idee ein großartiger Einfall war. »Am besten, wir hängen den Zettel im Laden von Tannes Mama aus. Dann kann sie gleich noch Reklame für dich machen.« Er rannte los und holte seinen Zeichenblock und ein paar dicke Wachsmaler.
NETTE HUNDE – VERZWEIFELT GESUCHT!
Ich führe Ihren Hund spazieren und das kostet Sie keinen Cent.
Bitte hier im Laden nach Nele fragen.
Obwohl Lukas eigentlich noch beim Melken helfen sollte, sausten sie zusammen los. Sie hatten Glück, Tannes Mama war noch in ihrem Geschäft und füllte selbst gekochte Himbeermarmelade in Gläser.
Sie fand Neles Idee total klasse und hängte den bunt verzierten Zettel direkt über der Kasse auf. Hoch und heilig versprach sie, Tanne sofort Bescheid zu sagen, wenn sich Hundebesitzer bei ihr meldeten.
Lukas und Tanne staubten noch jeder ein Stück Möhrenkuchen und ein Glas warme Himbeermarmelade ab, bevor sie nach Hause gingen. Lukas rannte wie der Teufel, damit sein Vater nicht mit ihm meckerte, während Nele von einer ganzen Schneckenfamilie überholt wurde, so langsam schlich sie dahin.
Erleichtert stellte sie fest, dass das gemeinsame Abendessen ausfiel. Mama war schrecklich in Eile, weil sie zu einer Besprechung musste, David übernachtete bei seinem besten Freund, und Papa lärmte wie immer in seiner Werkstatt herum.
Großtante Adelheid hatte ihr einen Teller mit leckeren Broten hingestellt und eine volle Kanne Schokolade. Daneben lag ein Zettel:
Bin bei Felix auf dem Flugplatz. Habe heute meine erste Flugstunde. Total aufgeregt.
Dicker Kuss.
PS: Hab dich lieb.
Nele plumpste ein riesiger Stein vom Herzen. Großtante Adelheid ging es also wieder besser. Dass sie so traurig und enttäuscht war, hatte Nele ganz schön quer gesessen. Aber nun war wohl alles wieder im Lot. Sie war schon echt gespannt, wie Adelheid ihre Idee mit dem Hundesitten fand. Hoffentlich war bald morgen. Sie schlang alle Brote bis auf den letzten Krümel hinunter und schleckte auch die Schokolade bis auf den letzten Tropfen leer. In den letzten Tagen hatte sie keinen Appetit gehabt, aber heute schmeckte es ihr endlich wieder.
Schließlich brauchte sie jede Menge Energie für ihre neuen Schützlinge.
Das neunte Kapitel
fängt für Nele richtig gut anbringt Tanne in
ernsthafte Schwierigkeitenlässt Josefine ziemlich gemein
aussehenund endet mit einer tollen Überraschung
sodass das Motto am Ende des Tages lautet:
Natürlich Sammy!
Am nächsten Vormittag hatte Nele keine
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