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Nelken fuers Knopfloch

Nelken fuers Knopfloch

Titel: Nelken fuers Knopfloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Biernath
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der grandiosen Bergwelt der Silvretta! Führer und Verführer von bestrickender Beredsamkeit! Ein Mann, in dem nicht nur Heliane, sondern vor allem die Jungen den Helden sahen, der im Dschungel der Tropen gefährliche Abenteuer bestand. Ein moderner Ritter aus König Artus’ Tafelrunde. Ein Mann, der kein Double für sich einspringen lassen konnte, wenn die Situation einmal brenzlig wurde!
    Er hatte es fast geahnt, als er Kronbeuren anrief, was er erfahren würde! Es hatte nur noch der Bestätigung bedurft...
    Aber, zum Teufel! Wenn sie sich amüsierten und ihn vergessen hatten, er konnte es auch!
    Ohne bei seiner Abfahrt ein Wort über seine Absichten zu verlieren, rief er am Nachmittag Sachrang an, als das Lieferauto einer Delikatessenhandlung bereits in Sachrang vorgefahren war und der ahnungslosen Babette ein komplettes kaltes Büfett für etwa zwanzig Personen ausgehändigt hatte. Da der Bestellschein Pfortens Unterschrift trug, konnte sie die Sendung nicht zurückgehen lassen.
    »Hallo, Babette, ich bringe heute abend eine kleine Gesellschaft mit. Räumen Sie in der Halle den großen Teppich weg und sorgen Sie für genügend Eis. Weiter brauchen Sie sich um nichts zu kümmern!«
    Also richtete Babette in der Halle das Büfett her, räumte mit Hilfe von Margot und Wally den riesigen Kirman aus der Halle und sorgte für genügend Eis im Kühlfach der Bar, denn Pforten hatte nicht die Absicht, den Gästen die guten Jahrgänge seines Weinkellers vorzusetzen. Drinks ließen die Bande schneller in Fahrt kommen, und für Durst standen Sekt und zwei Kästen Pils bereit — gemischt ergab das sogar ein Getränk für Götter.
    Es war eine Kolonne von fünf Autos, die hinter Pfortens Thunderbird auf Sachrang einfuhr und zehn Herren und acht Damen auslud. Zur Feier des an diesem Tage beendeten neuen Elite-Films >Punch & Poldi< nach Sachrang zu kommen, hatte Herr Bugatzki aus Aberglauben abgelehnt. Filme feierte man- sofern die Gesichter der Kritiker eine Feier gestatteten — nach der Premiere und nicht vorher, toi, toi, toi! So hatte Pforten die Einladung zu einem schlichten >Sommerfest auf dem Lande< ausgegeben, und dieser Einladung war der Produktionschef gern gefolgt, besonders, da Pforten eine rotblonde junge Dame verpflichtet hatte, Herrn Bugatzki Gesellschaft zu leisten; sie verdankte es ihren üppigen Kurven, daß sie in dem abgedrehten Streifen eine Rolle in der Komparserie spielen durfte. Die übrigen Damen waren in dem Film als Tänzerinnen, am Trapez oder hoch zu Roß aufgetreten, in Rollen also, bei denen es mehr auf die Figur als auf das schauspielerische Talent ankam. Zu den Herren gehörte der dicke Clemente, Herr Ruhland, der Regisseur, der sich in den letzten Drehtagen die Hand gebrochen hatte und den Arm in einer schwarzen Schlinge trug, Peter Bertram, Pfortens diabolischer Gegenspieler in der Rolle des Messerwerfers, und Waldemar Stiebeling, der Drehbuchautor.
    Der junge Leonhard fehlte. Pforten hatte ihn in den letzten Tagen so miserabel behandelt, daß der junge Mann und Nachwuchsdramaturg sich verdrückte, ehe Pforten Gelegenheit fand, ihn bei der Einladung nach Sachrang zu übersehen. Die Belohnung für den verlorenen Poldi war inzwischen noch einmal um hundert Mark erhöht worden, ohne jedoch zu einem besseren Erfolg zu führen. Weiß der Himmel, was dem Hund geschehen sein mochte. Vielleicht war er von einem Auto überfahren worden oder auf irgendeine andere Weise umgekommen. Möglichkeiten, ums Leben zu kommen, gab es für einen streunenden Hund ja wahrhaftig genug. Die Liste der städtischen Polizeireviere, die Leonhard telefonisch der Reihe nach abklapperte, hatte er noch um die benachbarten Landpolizeistationen erweitert. Man sollte ihm nicht nachsagen können, er hätte eine Chance unversucht gelassen. Gespannt war er auf seine Telefonrechnung und machte sich Sorgen, wem er sie präsentieren sollte. Und wie lange sollte diese verrückte Suchaktion überhaupt noch weitergehen? Die Inserate erschienen immer noch täglich in allen Zeitungen, und die Kosten dafür wuchsen allmählich zu einer vierstelligen Zahl an.
    Wieder einmal bei der Routineumfrage bei den Polizeirevieren — Leonhard schwor sich, daß es das letztemal sei — fragte der Beamte, der den Anruf abnahm, ob er eigentlich schon einmal im Hundeasyl nachgeforscht habe.
    »Hundeasyl! Lieber Herr Oberwachtmeister, da haben wir die Töle doch her!« Er hängte entmutigt ein und starrte in die gelbe Benzinflamme seines Feuerzeugs, mit

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