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Nelson DeMille

Nelson DeMille

Titel: Nelson DeMille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Vermächtnis
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der ziemlich ehrlich klang. »Ich wollte meine Putzfrau herschicken, und es tut mir leid, wenn John ein Chaos hinterlassen hat.«
    John wollte sagen, dass Elizabeth ein größeres Chaos hinterlassen hatte, aber John weiß, wann er den Mund halten muss.
    »Ach, mach dir darüber keine Gedanken.« Elizabeth winkte ab. »Ich bin hier raus, und Nasim kann tun, was er möchte. Er ist vorhin vorbeigekommen, und ich
    habe ihm gesagt, dass er das Haus sofort haben kann.« Mit einem Blick zu ihrem Anwalt fragte sie: »In Ordnung?«
    »Du bist die Testamentsvollstreckerin«, erwiderte ich.
    »Er wusste übrigens von seiner Frau, dass ihr wieder zusammen seid und gemeinsam im Gästehaus wohnt. Er wünscht euch beiden viel Glück.«
    »Das ist sehr nett«, sagte Susan.
    Immerhin konnte Mr Nasim jetzt Wachschutzleute im Pförtnerhaus unterbringen, allerdings würde ich ihm von Bell Security abraten. Er fragte sich jetzt vermutlich, wie sich diese neue Entwicklung auf seine Absicht auswirken würde, Susan zum Verkauf zu bewegen. Vielleicht sollte ich Nasim erklären, dass auch wir Sicherheitsprobleme hatten und ich eine Schrotflinte besaß, sodass wir unsere Kräfte vereinen und uns im Falle eines Angriffs gegenseitig Feuerschutz geben konnten.
    Susan unterbrach meine taktischen Überlegungen und sagte zu Elizabeth: »Meinen Eltern haben wir noch nicht erzählt, dass wir wieder vereint sind. Erwähne es also bitte nicht, wenn du mit ihnen sprichst.«
    »Alles klar.«
    »Das Gleiche gilt für Johns Mutter und Pater Hunnings.«
    »Ich erwähne es gegenüber keiner Menschenseele.«
    »Danke. »Hast du etwas dagegen, wenn ich meine Kamera hole und ein paar Fotos mache, bevor alles ausgeräumt ist?«
    »Das habe ich bereits getan«, erklärte Elizabeth, »und ich schicke dir Abzüge. Das war das einzige Zuhause, das ich in meiner Kindheit jemals kannte, und ich werde all die Erinnerungen vermissen, die immer hochkamen, wenn ich Mom besucht habe.« Sie warf mir einen kurzen Blick zu und lächelte, und ich dachte schon, sie würde Susan erzählen, dass sie als Halbwüchsige in mich verknallt gewesen sei. Aber Elizabeth ist keine Brunnenvergifterin, und sie schloss: »Das waren schöne Zeiten, als wir noch alle hier auf Stanhope Hall lebten.«
    Susan, die ein sensibles Seelchen ist, schloss Elizabeth in die Arme, und beide bekamen feuchte Augen.
    Ich weiß nie, was ich machen soll, wenn Frauen rührselig werden - soll ich mitmischen?
    Die Damen fingen sich wieder, und Susan sagte: »Falls wir nicht daheim sein sollten, können die Möbelpacker die Kartons in meinem Büro abstellen. In Johns Büro. Die Tür ist nicht abgeschlossen.«
    »Ich werde das beaufsichtigen«, erwiderte Elizabeth. Und sie erinnerte mich: »Ich habe immer noch den Brief, den Mom an dich geschrieben hat, aber ich habe das Gefühl, dass es nicht richtig wäre, ihn dir zu geben, bevor sie einschläft.«
    »Da hast du recht«, versicherte ich ihr, auch wenn ich nicht glaubte, dass Ethel sich wieder berappeln, aufsetzen und fragen würde: »Darf ich den Brief noch mal sehen?«
    Wir plauderten noch ein paar Minuten, bevor Susan und ich wieder in den Lexus stiegen und Susan fragte: »Was für ein Brief?«
    »Ethel hat mir einen Brief geschrieben, der mir nach ihrem Tod ausgehändigt werden soll.«
    »Wirklich? Was, glaubst du, steht drin?«
    »Ihr Rezept für Holzapfelgelee.«
    »Mal ernsthaft.«
    »Ich weiß es nicht, aber es wird nicht mehr lange dauern, bis wir's erfahren.«
    Beim Gästehaus angekommen, luden wir alles aus und verbrachten die nächste halbe Stunde damit, mich noch heimischer zu machen. Allmählich bekam ich das Gefühl, wieder daheim zu sein, und es tat gut.
    Ich fragte Susan nach dem Code für das Telefon und ging ins Büro, aber für mich lagen keine Nachrichten vor, nur ein paar von ihren Freundinnen. Susan gesellte sich zu mir und fragte: »Erwartest du einen Anruf?« »Ja.«
    »Wer weiß, dass du hier bist?«
    »Die Polizei, unsere Kinder, Elizabeth. Mr und Mrs Nasim, Anthony Bellarosa und Felix Mancuso.«
    »Wer ist Felix ... o ja. Ich erinnere mich. Wieso hast du ihn angerufen?«
    »Wegen Anthony Bellarosa.«
    Sie zuckte die Achseln. »Tu, was du tun musst.«
    »Mit deiner Hilfe und Unterstützung. Ich möchte, dass wir hier eine Alarmanlage installieren lassen.«
    »Dieses Haus kommt seit einhundert Jahren ohne Alarmanlage aus, und ich gedenke auch jetzt nicht, eine einbauen zu lassen«, erklärte Susan.
    »Tja, dann sollten wir zur Abwechslung

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