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Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis

Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis

Titel: Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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General bemerkte frostig: »Darf ich vorstellen? Meine tote Reisebegleitung! Wirst du mir jetzt endlich zuhören, ohne vor Lachen vom Stuhl zu fallen?«
    Derea beachtete ihn gar nicht, sondern sprang eben von diesem Stuhl hoch, der dabei umkippte, lief auf sie zu und packte ihre Hände. »Ihr lebt, Marga?! Ich kann gar nicht sagen, wie glücklich mich das macht. Die Nachrichten vom Fluss waren grauenhaft. Wir gingen alle von Eurem Tod aus.«
    Sie erwiderte den Druck seiner Hände. »Ich hatte unverdientes Glück. General Raoul fand und pflegte mich. Ich freue mich auch, Euch gesund wiederzusehen. Das ist in dieser Zeit schon ein Geschenk. Werdet Ihr uns begleiten?«
    »Ihr wollt wirklich nach Kairan, um diesen Prinzen zu retten?« Derea sah sie verblüfft an. »Ich bin immer davon ausgegangen, dass der längst tot ist.«
    »Ich bis vor kurzem auch! Aber er lebt und hält sich zurzeit im Wintergebirge auf. Camora hat angeblich eine Hundertschaft in den Norden geschickt, um ihn bei seiner Rückkehr zu erwarten. Der Prinz darf nicht sterben, wenn unsere Kämpfe nicht vergebens gewesen sein sollen. Seht Ihr das nicht auch so?«
    Immer noch waren ihm Zweifel anzusehen, aber er nickte verhalten. »Ja, sicher! Aber ...«
    Marga ließ seine Hände los, ergriff stattdessen seine Arme und unterbrach: »Unsere Truppen sind gebunden. Nur Camora kann unbegrenzt Nachschub in den Norden schicken, wenn es sein müsste. Der General hat sicher recht, wenn er meint, der Prinz müsse deshalb heimlich nach Latohor gebracht werden. Wir werden uns als Jäger und Fallensteller ausgeben, aber wir benötigen dringend fähige Unterstützung. Es ist nicht leicht, in diesen Zeiten Menschen zu finden, denen man bedingungslos vertrauen kann. Camora hat mittlerweile ein unglaublich hohes Kopfgeld ausgesetzt. Die Spione des Generals haben berichtet, dass selbst Camora feindlich gesinnte Bürger in Kairan deswegen schon Ausschau nach dem Prinzen halten. An wen also sollen wir uns wenden? Ich kann verstehen, dass der General an Euch dachte.«
    Derea sah sie zweifelnd an. »Ich glaube Euch ja, aber was kann euch ein Mann mehr denn nützen? Meine Männer sind schon fast alle weg!«
    Der General schickte Marga einen stummen Dank, denn ohne ihr Erscheinen wäre es ihm wohl kaum gelungen, den Hauptmann auch nur zum Zuhören zu bewegen. Nunmehr erschien dieser endlich aufnahmebereit, und er mischte sich wieder ein. »Wie das Mädel schon sagte: Wir wollen keinen Krieg entfesseln, eine Armee nutzt uns daher nichts! Wir benötigen jedoch einen fähigen Krieger an unserer Seite – sozusagen für alle Fälle! Das Mädel ist tüchtig, aber durch die schwere Verwundung geschwächt, und ich selbst bin in der Horde noch zu bekannt, um mich ungehindert bewegen zu können. Wir benötigen einen Kundschafter und Kämpfer.«
    Marga ließ nun auch Dereas Arme los und blickte ihn nur noch eindringlich an.
    In ihm überschlugen sich die Gedanken. Um sich Zeit zu verschaffen, ging er langsam durchs Zimmer, stellte umständlich seinen Stuhl wieder hin, wies einladend auf die Besucherstühle und setzte sich. Dann schüttelte er den Kopf. »Es tut mir leid, aber Ihr verlangt Unmögliches. Ich kann meine Heimat nicht im Stich lassen. Ich muss nach Mar’Elch.«
    Raoul schnaubte ungeduldig: »Und so etwas habe ich gezeugt! Bist du so dumm, oder willst du einfach nicht begreifen? Der Prinz ist ungleich wichtiger als jede Stadt. Außerdem wird beim Kampf um Mar’Elch ein Krieger mehr keinen Ausschlag geben. Bei unserem Vorhaben schon! Hab gehört, du könntest mit Canon über weite Entfernungen ›reden‹. Sprich mit ihm! Der zumindest gilt als verständig und wird es auch so sehen.«
    »Ihr bleibt auch bei Eurer Behauptung, mein Vater zu sein?«
    »Ich bin dein gezwungener Erzeuger. Aber das ist jetzt nicht wichtig.«
    »Natürlich nicht!«, lenkte der junge Mann verstört ein. »Wenn Ihr nur mein gezwungener Erzeuger seid, ist das wirklich einen Fliegenschiss wert! Wen sollte das schon kümmern?« Er räusperte sich. »Das kommt alles sehr plötzlich, und ich muss das erst mit Canon besprechen ... weil ... also ich sollte ...« Er nickte entschlossen. »Ich möchte das lieber ungestört tun und gehe nach nebenan. Ich muss ihn ja fragen. Schließlich sind wir im Krieg«, erklärte er forsch und erhob sich. »Da steht Wein ... nein, steht er nicht. Aber ... Remo ist auch nicht mehr da. Also, vor der Tür ...«
    »Wir kommen schon klar!«, brüllte der General. »Verzieh dich

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