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Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis

Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis

Titel: Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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dagegen hast bestimmt nicht ein einziges Mal auch nur darüber nachgedacht, warum du Fuß vor Fuß setzen kannst und dich nicht schlängeln musst wie ein Wurm. Ich hinterfrage alles und verfüge über viele Kenntnisse und will dir daher noch etwas verraten.« Er sah in das ausdruckslose Gesicht seines Führers und vollendete: »Dieses anmaßende Geschwätz hilft mir in keiner Weise über meine Furcht hinweg! Dass ich mir blöder vorkomme, als du überhaupt sein kannst, ist das einzige Ergebnis, und das ist ... jedenfalls nicht hilfreich.«
    Er ließ die Arme sinken, wechselte die Sprache und erklärte seiner Begleitung nunmehr verständlich, dass es ihm nicht geheuer war, wenn er an die Art seiner nächsten Fortbewegung dachte.
    Der Krieger, der ihn jetzt auf schmalen Wegen durchs Schilf von der Kuppel wegführte, hatte entgegen Gideons Annahme sofort vollstes Verständnis. Er war dem Verianer mit Sicherheit geistig unterlegen, konnte jedoch so anschaulich schildern, wie er als Kind bei einer Flugbegleitung so übel abgestürzt war, dass er sich anschließend lange Zeit nur unter größten Schmerzen und auf allen vieren hatte fortbewegen können, dass Gideon sich im nächsten Schilfbusch wirklich übergab. Dies war dem Echsenmann nun wieder unangenehm. Er versuchte, seine Ungeschicklichkeit dadurch wiedergutzumachen, dass er dem Verianer immer wieder auf Schultern und Rücken schlug und beteuerte, er kenne viele Kalla, denen gar nichts Schlimmes beim Fliegen widerfahren sei. Richtig schön hätten die es gefunden!
    Gideon streckte sich, um zu testen, ob seine Schultern nach den freundschaftlichen Hieben noch in den Gelenken saßen, und kam zu dem Schluss, dass außerhalb des Turms wirklich überall Gefahren lauerten. Vorsichtshalber bewegte er sich etwas weg von seinem ungestümen Führer. Schließlich hatte er schon blaue Flecken von den Dankesbekundungen des genesenen Jägers, war aber nahe dran, sich trotz der Gefahr der Verstümmelung an den neben ihm gehenden Echsenmann zu klammern, als sie eine Lichtung betraten: das Gebiet der Flugechsen.
    Die waren kleiner und schmaler als ihre erdverbundenen Artgenossen gebaut, aber im Verhältnis zu Gideon immer noch riesig.
    Pthullah, den er gestern beim Dorfältesten schon kennengelernt hatte, kam sofort auf ihn zu. Erneut fiel ihm dabei auf, dass es bei den Echsen, die beim Gehen von der Hüfte an aufwärts völlig starr wirkten, immer so aussah, als bewegten sie sich nicht selbst fort, sondern als glitte der Untergrund unter ihnen hinweg. Es war wohl nicht so gemeint, aber Gideon empfand es als schwere Drohung, als der Kalla seine üblicherweise gefalteten durchscheinenden Flügel ausbreitete.
    Auch Pthullah schlug ihm erst einmal aufmunternd auf die Schulter.
    Dem schmalen Gelehrten gelang es nur mit Mühe, ein Aufstöhnen zu unterdrücken und verkniffen zu lächeln.
    Ihm wurden noch einmal letzte Anweisungen gegeben, was er während des Fluges auf alle Fälle unterlassen sollte: heftige Bewegungen oder Gegensteuern jeder Art. Pthullahs nächste Worte trugen ebenfalls nicht zu seiner Beruhigung bei. Der erklärte nämlich gerade, dass der Verianer sich nicht wundern solle, wenn er hier und da einen Umweg fliegen oder gar absacken würde. Schließlich sei eine Flugechse eigentlich nicht für längere Flüge mit solch schweren Lasten gebaut. Er müsse daher die Luftströme genau beachten, um immer genug Auftrieb zu haben. Man wolle einen Absturz ja nach Möglichkeit vermeiden. Sollte es aber doch dazu kommen, solle Gideon bloß nicht herumzappeln. Die Wahrscheinlichkeit, einen neuen Luftstrom zu erwischen, wäre dadurch deutlich erhöht.
    Gideon war einer Ohnmacht so nahe wie nie zuvor. Ein Schwindelgefühl hatte ihn erfasst, das durch den ganzen Körper strömte und seine sowieso schon schwachen Muskeln aufzuweichen drohte. Einzig die Tatsache, dass er in Dalas Auftrag reiste, ließ ihn jetzt nicht umkehren. Er hatte trotz aller Kriegswirren bisher Ruhe, Behaglichkeit und seine Studien genossen, aber nun hatte er eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Und nicht angemessener Stolz war sein vorherrschendes Gefühl, sondern schnöde Angst. Vielleicht sollte er doch lieber ein Pferd zur Fortbewegung benutzen, aber ohne jede Führung würde er bald ziellos umherirren. Natürlich wusste er theoretisch, wie man sich in der Wildnis orientierte, er hatte es nur noch nie getan.
    Flügel, durch die er hindurchsehen konnte, fächelten ihm unbeabsichtigt Luft zu und ließen ihn

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