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Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Titel: Neobooks - Die Zitadelle der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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Jahren entwischen konntest. Doch dir werde ich nicht den Gefallen tun und dich wie deine Familienmitglieder vorher erschlagen lassen. Dich will ich als lebende Fackel sehen.«
    »Ich werte das als Ablehnung meines Angebots«, entgegnete Rhonan immer noch völlig ruhig. »Schließe deinen Frieden mit den Göttern, wenn dir das noch möglich ist, denn heute wirst du sterben, Fürst.«
    Dessen lautes und spöttisches Gelächter hallte über die Ebene. Mit großer Erheiterung betrachtete er den Erben. »Na, du bist ja wirklich unübertrefflich, aber du hast auch keine Ahnung von Schlachten, nicht wahr? Wie kämpft man unter deinesgleichen, inmitten des Gesindels? Mit Fäusten oder mit Keulen? Hast du dich einmal umgesehen, Blondschopf? Heute wird ganz sicher viel gestorben, aber nicht auf meiner Seite.«    
    »Ob du dich da nicht irrst?« Der Prinz streckte erneut sein Schwert in die Höhe.
    Aber diesmal zuckten blaue Blitze knisternd in den Himmel, und die Krieger der Freien Reiche jubelten umgehend wieder.
    Camora grinste höhnisch und wollte gerade etwas erwidern, als ein dumpfes Geräusch ihn um sich herumblicken ließ.
    Auch Morwena sah sich um und wusste, dass sie den Anblick, der sich ihr jetzt bot, in ihrem ganzen Leben nicht mehr vergessen würde. Eine gelb schimmernde, nicht enden wollende Masse wogte vom Norden und vom Süden über die Hügel in die Senke. Nie zuvor hatte sie die Kalla zu Gesicht bekommen, und jetzt sah sie Tausende von ihnen. Erneut überlief eine Gänsehaut ihren Körper, und obwohl es ein nahezu furchteinflößender Anblick war, glaubte sie, noch nie etwas Schöneres gesehen zu haben.
    Sie fuhr vor Schreck zusammen, als sich der Himmel verdunkelte und fast lautlos ein Heer von Flugechsen über sie hinwegschwebte.
    Wie gebannt verfolgten Darius, Morwena und Camora ihre Bahn.
    Erst die dunkle Stimme des Prinzen riss sie aus ihrer Starre. »Ich habe es nicht nötig, mir willenlose Krieger zu züchten, Camora, denn ich bin Nachfahre der Alten Könige, und mir folgen alle Krieger der Reiche willig.«
    Jetzt gestattete auch er sich ein leichtes Grinsen. »Und du hast recht: Meine Krieger benötigen keine Waffen, nicht einmal Keulen. Wählst du jetzt den Zweikampf?«
    Camora wirkte in der Tat nicht mehr so überheblich wie zuvor, aber er schüttelte den Kopf. »Deine Tiere werden meinen Schattenkriegern nicht gewachsen sein. Meinen Sieg werden sie nicht verhindern können und deinen Tod auch nicht.«
    »Dann soll es so sein.«
    Bei diesen Worten riss Rhonan sein Pferd herum und ritt auf die jetzt noch begeisterter jubelnden Truppen zu. Er hörte den ohrenbetäubenden Lärm jedoch kaum, sah nichts mehr um sich herum, atmete immer wieder tief durch, kämpfte gegen seine Übelkeit an und versuchte, seine völlig verkrampften Muskeln zu entspannen. Gideon hatte ihm immer wieder eingeschärft, unter allen Umständen ruhig zu bleiben und nie aus seiner völlig ungewohnten königlichen Rolle zu fallen, aber nie zuvor war es ihm so schwergefallen, sich nicht blindlings auf seinen Widersacher zu stürzen.
    Morwena sah ihn liebevoll von der Seite an. »Das hast du eben sehr, sehr gut gemacht, mein Junge. Deine Vorfahren wären stolz auf dich.«
    Ihr Blick wanderte zu den Echsenkriegern. »Ein atemberaubender Anblick! Gleichgültig, was mir mein Leben noch bringt, etwas Wunderbareres werde ich ganz sicher nie mehr sehen.«
    »Das denke ich auch. Selbst wenn ich auf ihr Erscheinen gehofft hatte, mit einer solchen Anzahl hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht gerechnet. Bei allen Göttern, wie viele sind es?«, fragte der Fürst.
    Rhonan sah ihn an, ohne recht zu wissen, was er tat. »Tausende! Sie kennen keine Zahlen, und ich bin nicht zum Zählen gekommen, aber ich denke, es sind genug.«
    Er zwang sich dazu, Camoras Bild vor seinen Augen und das höhnische Lachen in seinen Ohren endlich zu verdrängen, und ritt geradewegs auf Gideon zu, der jetzt bei Derea, Canon und Marga stand.
    »Du gehst jetzt, mein Freund. Das Schlachtfeld ist kein Ort für einen Gelehrten. Denk daran, du musst unbedingt am Leben bleiben. Marga, du kümmerst dich um ihn. Bring ihn fort!«
    »Aber …«, begann sie, wurde jedoch sofort unterbrochen. »Das war jetzt keine Bitte, sondern ein Befehl, Hauptmann. Du bist mir für seine Sicherheit verantwortlich.«
    Sie nickte unglücklich, und der Gelehrte drückte ihm fest die Hand. In seinen Augen war nur Angst zu sehen, aber er bemühte sich um einen gelassenen Tonfall. »Das

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