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Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Titel: Neobooks - Die Zitadelle der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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sollte, waren längst Gerüchte durchgesickert. Und von Flüstern zu Flüstern waren die Züchtungen Maluchs größer, stärker und unverwundbarer geworden.
    Morwena sah in die Gesichter der Krieger um sich herum und sah nur Furcht, Hoffnungslosigkeit und Grauen. Allein das Wissen, dass es keinen Ausweg gab, ließ sie alle ausharren.
    Camora hatte seinen Auftritt wahrhaft gut geplant. Aus dem Morgenrot heraus erschien seine gewaltige Armee, und der Osthügel färbte sich schwarz. Dieser Anblick allein jagte jedem Kälteschauer über den Rücken.
    Ein unwillkürliches Raunen ging durch die Reihen der Krieger.    
    Der Schwarze Fürst ließ sein Heer anhalten und ritt begleitet von zwei Fahnenträgern in die Senke. Auf einer Fahne war das rote Wolfsgesicht abgebildet, die andere trug das Wappen der da’Kandar. Unmittelbar vor der Zitadelle zügelte er sein Pferd und streckte sein Schwert in den Himmel: das Zeichen des Herausforderers.
    Morwena und Darius, die Führer der Freien Reiche, sahen sich kurz an, nickten sich zu und ritten ihm dann gemächlich entgegen.
    Camora, in gewohnter schwarzer Rüstung, aber ohne Helm, trug wie immer sein überhebliches Lächeln zur Schau, und Morwena erlitt einen gewaltigen Schock. Sicherlich mit Bedacht hatte der Fürst zwei Krieger seines Schattenheeres als Fahnenträger ausgewählt. Auch sie trugen noch nicht ihre Helme, zum Zeichen dafür, dass der Kampf noch nicht begonnen hatte. Ihre Größe allein verursachte der Königin ein unangenehmes Kribbeln im Bauch, aber die völlig ausdruckslosen Gesichter mit den leeren Augen sorgten für eine Gänsehaut. Derea hatte zwar von ihnen berichtet, aber keine Erzählung konnte der schrecklichen Wirklichkeit gerecht werden. Maluch hatte aus kleinen Jungen hünenhafte, lebende Leichname gemacht.
    Der Schwarze Fürst ergriff das Wort. »Geschätzte Königin, meine liebe Morwena, schön wie eh und je! Ich könnte schwören, dass Ihr keinen Tag älter geworden seid, seit wir uns das letzte Mal begegnet sind, obwohl es schon eine ganze Weile her sein muss.«
    Sie riss sich gewaltsam vom Anblick der Schattenkrieger los, wandte sich Camora zu, und ihre Augen blitzen frostig. »Das habe ich in erster Linie Euch zu verdanken. Feldzüge und die damit verbundene Bewegung und frische Luft halten mich jung, und Erfolge wie unsere letzten in Ten’Shur, im Westgebirge und in Mar’Elch sind ein wahrer Jungbrunnen für mich.« Mit leichter Genugtuung nahm sie zur Kenntnis, dass seine Miene sich kurz verdüsterte.
    Aber sehr schnell hatte er sich wieder gefangen. »Auch Eure spitze Zunge habe ich immer bewundert. Ihr seid eine wahrhaft bemerkenswerte Frau«, erwiderte er mit einer angedeuteten Verbeugung. »Ein letztes Mal will ich Euch daher anbieten, auf meine Seite zu wechseln. Ihr solltet dieses Angebot gut überdenken, auch um meinetwillen. Euch im Staub knien zu sehen, würde mich über die Maßen betrüben.«
    Morwena spürte bittere Übelkeit in sich aufsteigen und war froh, dass ihre Selbstbeherrschung sie auch jetzt nicht verließ. »Tröstet Euch! Dieser Anblick wird Euch ganz sicher erspart bleiben, und Euer Angebot beleidigt mich. Ich bin Königin von El’Maran. Selbst wenn ich Euch auch nur irgendein freundliches Gefühl entgegenbringen würde, könnte ich mich nie dazu herablassen, mich auf die Seite eines kleinen, machthungrigen und mordenden Nebenfürsten zu stellen. Euer ererbtes Fürstentum würde fast in den Thronsaal von Mar’Elch passen. Hättet Ihr nicht Euren Hexenmeister an der Seite und das blutige Zepter von da’Kandar in den Händen, würden noch nicht einmal meine Heerführer mit Euch verhandeln. Ich würde einen gemeinen Kundschafter schicken müssen.«
    Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, aber er verbeugte sich erneut. »Tatsächlich? Wenn aus dem Morgenrot ein Abendrot geworden ist, werdet Ihr vermutlich weder Heerführer noch Kundschafter mehr befehligen, und ich werde mich von der Wahrheit Eurer Worte überzeugen, wenn ich in Eurem Thronsaal mein Wappen anbringe.«
    Bei diesen Worten wandte er sich schon lächelnd dem Fürsten zu. »Geschätzter Darius, es freut mich, dass auch Ihr meiner Einladung gefolgt seid. Ich sehe, Ihr mustert meine Bannerträger. Stattliche Krieger, nicht wahr?«
    »Welch Frevel habt Ihr begangen?«, stieß der angewidert aus. »Ihr habt aus Kindern willenlose Muskelmasse geformt. Sie zu töten wäre gnädiger gewesen. Welch abscheuliches Verbrechen!«
    Camora zuckte die Schultern und

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