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Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Titel: Neobooks - Die Zitadelle der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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während die Krieger noch ihren Rausch ausschliefen, wieder das Zelt des Großkönigs und blieb verdutzt stehen. Rhonan hatte sich offensichtlich gerade gewaschen und zog sich ein Hemd über, und Gideon und Marga schliefen tief und fest auf einer Decke vor dem Lager.
    »Waren das deine Wachen?«, fragte er, während er auf den neuen Großkönig zuging und dessen Hände festhielt. »Lass mich erst die Verbände wechseln, bevor du dich weiter anziehst.«
    »Gideon hat die ganze Nacht gewacht. Er ist erst vor kurzem eingeschlafen. Hast du neue Nachricht von Caitlin und Hylia?« Rhonan zog das Hemd wieder aus, setzte sich steif aufs Bett und begann, die blutigen Binden zu lösen.
    »Nichts Wesentliches! Sagst du mir vielleicht, was du jetzt so Eiliges vorhast? Du hast doch etwas vor, nicht wahr?«
    »Ich lass mich von einer Flugechse auf die Nebelinsel bringen. Wenn Ayala die Siegel haben will, dann soll sie sie bekommen, aber erst, nachdem die Frauen in Sicherheit sind. Gideon wird sie so lange verwahren.«
    Canon nickte nachdenklich, tränkte ein Stück Stoff in Gideons Kräutermischung, presste es auf die frisch genähte Wunde kurz über der rechten Hüfte und sah ihn schließlich durchdringend an, während Rhonan die Augen zusammenkniff und die Luft anhielt.
    »Der Weise sagte, es brennt heftig, aber nur für kurze Zeit. Halt es fest, während ich Leinen drumwickle! Und du bietest dich in der Zwischenzeit als Pfand an, richtig?«
    »Richtig! Ohne jede Sicherheit wird sie kaum darauf eingehen.« Die Stimme klang deutlich gepresst.
    »Der Gedanke mit den Flugechsen ist mir auch schon gekommen, und ich habe mich bereits erkundigt. Selbst ohne jede Rast wärst du bis tief in die Nacht unterwegs, und, weißt du, du bist zurzeit kaum in der körperlichen Verfassung, um überhaupt irgendwohin zu reisen. Das wäre Wahnsinn, das kannst du nicht tun.«
    »Doch, ich kann.«
    »Das kann ich auf keinen Fall zulassen.«
    »Doch, du kannst und du wirst. Außerdem könntest du mich ohnehin nicht abhalten.«
    Canon hielt mit seiner Arbeit inne und sah Rhonan an. »Und wenn sie dich tötet, sobald sie die Siegel hat?«, fragte er leise. »Was wird dann aus der Quelle?«
    Rhonan schüttelte ungeduldig den Kopf. »Das wird sie nicht. Ich muss ihr ja noch den Weg zur Quelle ebnen, damit sie das vierte Siegel bekommt.« Er sah sein Gegenüber beschwörend an. »Versteh doch! Caitlin ist in ihren Augen wertlos, ich nicht. Daher ist Caitlin in Gefahr, ich aber nicht. Hör zu, Canon! Ich hab mir alles genau überlegt. Sobald Ayala die Siegel hat, wird sie sich bestimmt zum Wolkenberg aufmachen. Ihr macht euch ebenfalls schnellstmöglich auf den Weg und denkt daran, dass die Quelle vielleicht bewacht … Himmel!«
    Er gab ein atemloses Geräusch von sich, als Canon einen verklebten Verband vom Oberarm löste, umklammerte die Bettkante und fuhr dann fort: »Nehmt euch besser ein paar Echsenkrieger mit. Ich vertrau auf euch. Ihr macht das schon. Da Ayala höchstwahrscheinlich mittels der Portalsteine reist, lasst euch mit den Siegeln so viel Zeit wie nötig, denn ihr müsst unbedingt vor den Nebelhexen am Wolkenberg sein, und auf gar keinen Fall werdet ihr Gideon oder Caitlin mitbringen. Ayala darf niemals in diese Quelle. Wir müssen sie aufhalten, koste es, was es wolle. Es ist mir gleichgültig, ob du mit den Echsen oder den Flammenreitern oder wem auch immer kommst, aber die Priesterinnen müssen um jeden Preis besiegt werden. Ich bin kein Heerführer und vertraue bezüglich der Planung auf euch.«
    Canon legte auch auf diese ziemlich lange Wunde einen Kräuterwickel, wartete, bis Rhonan sich wieder gefangen hatte, und erklärte dann nachdenklich: »Priesterinnen sind ziemlich schwer aufzuhalten.«
    »Ich weiß, aber wir haben keine Wahl. Ayala wird nie aufgeben, bevor sie hat, was sie will. Irgendwann müssten wir uns ihr ohnehin stellen, aber wer weiß, was dann noch von den Frauen übrig ist? Wir müssen jetzt handeln. Siehst du es nicht genauso?«
    Canon überlegte eine Weile und nickte dann langsam. »Es gefällt mir überhaupt nicht, aber so könnte es vielleicht gehen.«
    »Mir gefällt es tatsächlich auch nicht besonders, aber anders geht es ganz sicher nicht.« Mit zittriger Hand wischte er sich den Schweiß aus den Augen, und Canon schüttelte verzagt den Kopf.
    »So, wie du aussiehst, sollte ich dich festbinden, damit du zumindest noch einen Tag wartest, aber dann könnte es für deine Frau vielleicht zu spät sein. Ich wollte

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