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Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Titel: Neobooks - Die Zitadelle der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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konnte, aus welchen Gründen Derea ihr sonst vertraut haben sollte. Aber das ist Unsinn! Nie hätte er …«
    Sie war tatsächlich dankbar, dass die Hexentochter in diesem Augenblick zurückkam und damit jedes weitere Gespräch im Keim erstickte. Allein die bohrenden Blicke Morwenas fand sie schon schlimm genug.
    »Ich benötige ein Feuer, einen kleinen Kessel darüber und Wasser – und zwar hier im Zelt«, erklärte Juna und breitete schon auf einem Tischchen ihre Kräuter und Pulver aus.
    Während Gideon und Marga liefen, um ihre Wünsche zu erfüllen, stellte sich Hylia zu ihr an den Tisch. »Ich traue Euch nicht und will haargenau wissen, was Ihr vorhabt.«
    »Aber gern«, gab die mit charmantem Lächeln zurück. »Die Königin ist schwach, zu schwach, um auch nur diese Nacht noch zu überleben. Aber das wisst Ihr selbst, nicht wahr? Ich werde sie gleich in einen Rausch versetzen. Der wird sie nicht heilen, sie wird auch nicht erwachen, aber sie wird hoffentlich tun, was ich ihr sage – trinken zum Beispiel. Betet lieber, dass es mir gelingt! Wenn ich denke, dass es an der Zeit ist, werde ich sie wecken. Wenn Ihr ihr helfen wollt, bringt mir kräftigende Fleischbrühe oder einen stärkenden Kräutertrank. Ganz nach Belieben! Bereitet zu, was ihr am besten hilft, zu überleben, wenn Ihr meint, dass Ihr zumindest dazu in der Lage seid.«
    Die Priesterin ging einen Schritt auf sie zu und sah sie drohend an. »Wenn Ihr ihr ein Leid zufügt, dann werdet Ihr das bereuen. Verlasst Euch darauf!«
    »Ihr wisst selbst, dass sie mehr tot als lebendig ist. Ich kann mich tatsächlich auch nicht daran erinnern, meine Hilfe aufgedrängt zu haben«, erwiderte die ungerührt. »Wenn Ihr mir nicht traut, kann ich gern wieder gehen. An ihrem Überleben liegt mir persönlich nicht sehr viel.«
    Die beiden Frauen maßen sich mit unterkühlten Blicken, und Hylia wünschte sich nicht zum ersten Mal, auch nur erahnen zu können, was in der Hexentochter vorging. Sie sah von der zur streng blickenden Königin, kniff die Lippen zusammen und schwieg.
    Juna lächelte sie geringschätzig an, bevor sie ihre Kräuter zerrieb.
    Nachdem ein kleines Feuer brannte und das Wasser im Kessel darüber kochte, wandte sich Maluchs Ziehtochter an die übrigen Anwesenden. »Es könnte durchaus sein, dass nicht nur die Prinzessin der berauschenden Wirkung der Kräuter zum Opfer fällt. Wer sich dieser Gefahr lieber nicht aussetzen möchte, sollte jetzt gehen.«
    »Hilfreich wird unsere Gegenwart kaum sein«, erklärte Morwena sofort und zerrte die sichtlich unwillige Marga mit sich.
    Aber Hylia und Gideon blieben sitzen, auch wenn sie sich zweifelnde bis ängstliche Blicke zuwarfen.
    In der nächsten Zeit wurden sie dann Zeugen, wie die Hexentochter Blätter und Pulver in den Kessel streute und sich daraufhin ein geradezu betörender, süßlicher Qualm ausbreitete. Hylia hielt sich vorsichtshalber ein Tuch vor Mund und Nase, und Gideon folgte sehr schnell ihrem Beispiel. Juna warf ihnen belustigte Blicke zu und lenkte mit einfachen Handbewegungen den Qualm zum Bett. Bald war Caitlin darin kaum noch zu sehen.
    Die Hexentochter beugte sich über sie, öffnete leicht die Lippen der Königin, blies Rauch in Nase und Mund, presste ihre Hände fest an deren Schläfen und sprach dabei leise und mit betonungsloser Stimme ihre Zauberformeln. Darauf hätte sie auch verzichten können, da es nur ungereimtes Zeug war. Aber sie wusste, dass Menschen von Hexen unverständliche Worte erwarteten, und hatte trotz der Schwierigkeiten, eine geistige Verbindung zu der im Sterben liegenden Frau herzustellen, noch ihren Spaß an den ängstlichen und beeindruckten Mienen der beiden Heiler.
    Allmählich verflüchtigte sich der Rauch, und verblüfft, aber auch mit aufkeimender Hoffnung durften die Priesterin und der Gelehrte erleben, wie Caitlin auf Junas Befehl hin den Kräutertrank, der ihr an die Lippen gehalten wurde, schluckte.
    Die Hexentochter strich vor sich hin murmelnd über den Leib der Prinzessin und flößte ihr wenig später auch noch Brühe ein. Erneut ließ sie im Anschluss daran ihre Hände sanft über Caitlins Bauch kreisen.
    Hylia konnte es kaum glauben, aber ihre junge Freundin erbrach die Speisen nicht wieder. Im Schein des kleinen Feuers meinte sie sogar, etwas Farbe auf deren Wangen ausmachen zu können.
    Juna drehte sich zu ihr um und warf ihr einen höhnischen Blick zu. »Mich und meine Fähigkeiten kennt auch Ihr nur zur Hälfte, Nebelfrau. Eure

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