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Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Titel: Neobooks - Die Zitadelle der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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übrigen Fässer vor der völligen Zerstörung zu retten. Am helllichten Tage würden sie den Prinzen ganz sicher nicht aus dem Haus schaffen können.
    Er überlegte gerade, bei wem er am besten Erkundigungen über die Bewohner einziehen konnte, als eine Frau im weißen Umhang, die Kapuze weit ins Gesicht gezogen, aus dem Haus trat. Mit schnellen Schritten wandte sie sich in Richtung Markt. Im Vorübergehen raunte sie ihm zu: »Ich erwarte Euch am Kräuterstand.«
    Er stutzte, entschied aber aus dem Bauch heraus, der Aufforderung Folge zu leisten.   
    Schon wenig später sah er sie wieder, stieg vom Pferd und ging auf den Stand zu.
    Patras folgte ihm, ohne dass er die Zügel führte, und die Wölfe sprangen um ihn herum, was ihm zumindest den Weg frei machte.
    Die Dame hatte gerade einige Kräuter erworben, sah sich nach ihm um und rief erfreut: »Welch glückliche Fügung, Hauptmann! Seid doch so nett und tragt mir die Kiste nach Hause.« Sie übergab dem Händler einige Kromtaler und wartete darauf, dass Derea sich die kleine Holzkiste griff.
    Irgendwie kam ihm ihr herzförmiges Gesicht mit den sanften braunen Augen bekannt vor, aber wenn er sie kannte, wusste er nicht mehr, woher.
    Kaum außer Hörweite des Standes nahm sie das Gespräch auf: »Wir haben nicht viel Zeit, also hört gut zu! Prinz Rhonan wird noch heute Nacht zu Camora gebracht. Ihr müsst …«
    »Verzeiht«, unterbrach Derea sie verwirrt. »Aber wer seid Ihr?«
    Sie warf ihm einen kurzen Blick zu. »Entschuldigt! Ich bin Hylia, Priesterin von der Nebelinsel. Ich war vor einigen Jahren längere Zeit in El’Maran und habe Euch trotz Eurer Verkleidung und der verwirrenden Begleitung sofort erkannt, als ich Euch zufällig aus dem Fenster heraus sah. Euer Hiersein kann doch nur den Grund haben, den Prinzen zu befreien, oder sollte ich mich täuschen?«
    »Ihr täuscht Euch nicht.« Der Hauptmann beschloss umgehend, seiner Begleiterin zu vertrauen. Schließlich hätte hier ein Ruf von ihr genügt, um ihn umgehend festnehmen zu lassen. »Ich habe gehört, der Prinz sei verletzt, und wüsste …«
    Diesmal unterbrach sie ihn ungeduldig. »Seine Hand ist gebrochen. Darüber hinaus weiß ich nichts, aber zumindest bin ich mir sicher, dass er noch lebt. Seid Ihr allein?«
    »Nein, ich habe Begleiter.«
    »Gut! Hört jetzt genau zu! Geht am späten Nachmittag zum Weinhändler Joval. Sagt, dass Ihr die Lieferung für Vater Ligurius abholen sollt, und bringt sie dann zu uns. So kommt Ihr ins Haus. Drinnen werdet Ihr allein weitersehen müssen. Vater Ligurius wird vermutlich dort sein, Juna, die Ziehtochter des Hexenmeisters, und vielleicht auch einige Ketzerjäger. Wie viele kann ich Euch nicht sagen, aber mehr als fünf waren es bisher nie. Sonst gibt es um die Zeit nur noch einen Diener. Kommt erst in der späten Dämmerung. Dann ist es ruhig in der Gasse.«
    Sie packte Dereas Arm. »Nehmt Euch vor Juna in Acht! Sie verfügt über große Zauber. Und verhindert, dass der Prinz Camora in die Hände fällt. Das kann nicht zum Guten sein. Mögen die Götter mit Euch sein.«
    Mit diesen Worten nahm sie ihm schon die Kiste ab. »Ich muss gehen, bevor Juna mich vermisst. Denkt daran: Weinhändler Joval.« Sie lächelte noch einmal gequält und entschwand.
     
    Einige Zeit später erstattete er seinen Begleitern im Hinterzimmer des Wanderer Bericht. Der kahle Raum beherbergte lediglich einen Tisch mit acht Stühlen. Die Fensterläden waren geschlossen, ein noch winziges Feuer rauchte im Kamin. Wasser, Gebrautes, Brot und Schmalz standen für die Gäste bereit.
    Marga und der General ließen sich das warme Brot schmecken, Derea bediente sich, während er erzählte, am Gebrauten. Nur Gideon und Caitlin ließen alles unberührt und hingen gebannt an Dereas Lippen.
    Caitlin war zunächst erfreut, von Hylias Hilfe zu hören, dann begeistert von der einfachen Rettungsaktion. Erleichterung erfüllte sie, als sie hörte, dass Rhonan sich die Hand gebrochen hatte. Ihr Dank an die Göttin begleitete fast jeden Satz von Derea. Doch plötzlich brach sie in Tränen aus. Derea hatte gerade Vater Ligurius erwähnt.
    Auch Gideon wurde bleich und stammelte: »Oh, nein.«
    Dem Ende des Berichtes schenkte keiner von beiden mehr größere Beachtung.
    »Können wir nicht gleich gehen?«, fragte die Prinzessin mit erstickter Stimme, sobald Derea schwieg, und sah ihn flehend an. »Oh, bitte.«
    Der Hauptmann schüttelte entschuldigend den Kopf. »Selbst wenn wir mit den Weinfässern

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