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Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Titel: Neobooks - Die Zitadelle der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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Ordnung. Nur keine Angst«, beruhigte Derea schnell. »Der General ist ein ehemaliger Wolfsjäger. Man könnte auch sagen, ein geläuterter General Camoras! Jetzt ist er jedenfalls auf unserer Seite.«
    Caitlin atmete tief durch und sackte leicht im Sattel zusammen.
    »Bei allen Göttern«, murmelte Gideon. »Was es nicht alles gibt.«
    Raoul, der der kleinen Aufregung keinerlei Bedeutung beigemessen hatte, ließ die Wölfe bereits am Handschuh schnüffeln. »Sie haben den Geruch aufgenommen. Derea, du wirst mit ihnen in die Stadt reiten und den Prinzen ausfindig machen. Wir kommen nach und treffen dich im Gasthaus Wanderer. Das befindet sich am Markt und wird von einem Freund geführt.«
    Der Hauptmann schluckte und sah unglücklich drein. »Ich? Warum geht Ihr nicht? Sind doch Eure Wölfe.«
    Der General sah zum Himmel, als erhoffe er göttlichen Beistand, bevor er wieder seinen Sohn ansah. »Wie oft muss ich dir das noch erklären? Weil es sein könnte, dass mich jemand erkennt, wenn ich als Mitglied der Horden auftauche. Ich war seinerzeit ziemlich bekannt«, gab er unwirsch zurück. »Die Wölfe werden dir gehorchen. Ich wage zu bezweifeln, dass irgendjemand bei Verstand dich für einen Wolfsjäger halten könnte, aber dieses Wagnis müssen wir eingehen und auf die Dummheit einfacher Krieger hoffen. Stell einfach dein dämliches Grinsen ein und versuch mal, nicht ganz so einfältig zu gucken.«
    Erneut sah er gen Himmel. »Und setz endlich diesen blöden Hut ab!«
    Derea nahm ihn sichtlich unwillig ab und zerknautschte ihn zwischen den Händen.
    Die Wintersonne zauberte einen rötlichen Glanz in seine seidigen Locken. Er schien zu ahnen, was jetzt kam, und machte plötzlich einen hilflosen Eindruck.
    Der General schloss auch prompt die Augen. »Bei allen Göttern! Setz ihn bloß wieder auf, stopf diese fürchterlichen Haare darunter und versuche wenigstens, nicht gerade wie ein Talermädchen auszusehen.«
    Ein trotziger Blick begegnete ihm, aber der Hauptmann schob seine Haare unter den Hut und zog ihn tief ins Gesicht. Nach einem kurzen Blick seines Erzeugers nahm er auch noch sein rotes Halstuch ab und steckte es wortlos, aber mit funkelnden Augen in die Tasche.
    Caitlin legte ihm die zitternde Hand auf den Arm. »Ich finde, Ihr seht gefährlich aus. Bitte findet Rhonan schnell.«
    Er vergaß die eigene Schmach und lächelte sie mitfühlend an. »Das verspreche ich Euch.« Entschlossen fuhr er sich mit der Hand durchs Gesicht. »Dann wollen wir mal.«
    »Derea!«, rief Marga. Er drehte sich zu ihr um, und sie lächelte ihn vom Kutschbock aus warmherzig an. »Canon hat recht: Ihr kriegt das hin!«
    Er nickte. »Wohl denn!«
     
    Als das Stadttor in Sicht kam, streifte Derea unwillkürlich den Umhang von den Griffen seiner Schwerter und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Die schwarzen Wölfe trabten neben ihm her.
    Nach Kairan hineinzukommen war einfacher, als er gedacht hatte. Die Torwachen warfen nur einen kurzen Blick auf Reiter und Tiere und winkten ihn durch. Dem Hauptmann fiel dabei die lange Schlange von Händlern auf, die aus der Stadt hinauswollten. Jeder Mensch und jedes Gefährt wurden durchsucht. Er bekam gerade noch mit, wie ein Mann mit blonden Haaren und seine Begleiterin in die Wachstube gestoßen wurden. Sein Mut sank. Es dürfte schwierig werden, die Stadt mit dem Prinzen wieder zu verlassen.
    Die Wölfe streiften schnuppernd durch die Straßen, und die Menschen, denen sie unterwegs begegneten, drückten sich an die Wände und warfen ihm furchtsame Blicke zu. Derea fühlte sich schon nach kurzer Zeit wie ein Ungeheuer. Er war es gewohnt, von Gegnern gefürchtet zu werden, aber dass friedliebende Bürger seinen Blick mieden oder sogar die Flucht ergriffen, sobald sie ihn sahen, war ihm bisher erspart geblieben.
    Immer misstrauischer folgte er den Wölfen durch ein Gewirr enger Gassen bis hin in das belebte Viertel der Händler von Kairan. Vor einem der größten Steinhäuser wurden seine vierbeinigen Begleiter unruhig und trabten hin und her. Wenn er den Wölfen trauen sollte, war er offensichtlich am Ziel. Derea sah sich unbehaglich um.
    Zwischen all den Fuhrwerken, die be- oder entladen wurden, wimmelte es hier geradezu von Hordenkriegern, die alles sorgfältig überprüften. Es gab vor einem Haus gerade einen Tumult, weil ein Hordenkrieger ein Weinfass zerschlagen hatte, das der Händler nicht hatte öffnen wollen. Wild fluchend schrie der jetzt nach einem Brecheisen, um zumindest die

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