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Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Titel: Neobooks - Die Zitadelle der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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zu wollen. Der Hauptmann stimmte ihm insgeheim zu, denn die Siegelerben wirkten viel zu mitgenommen und für diese Aufgabe ohnehin eher ungeeignet, um seiner Meinung nach nützlich sein zu können, aber er verkniff sich klugerweise jede Bemerkung.
    So still, wie Caitlin zuvor gewesen war, so laut war sie nämlich jetzt. Sogar Raoul schien beeindruckt von ihrer Wortgewalt, und selbstverständlich machte man sich gemeinsam auf den Weg.
    Es klappte alles reibungslos. Die Weinfässer wurden ihnen ohne weitere Fragen übergeben, und in der jetzt menschenleeren Straße konnten sie ihr Gefährt dicht an das Haus des Inquisitors heranbringen. Auch hier wurde ihnen sofort die Tür geöffnet. Nichts ahnend ließ ein mürrischer Diener sie die Fässer hereinbringen. Er beschwerte sich lediglich lautstark und anhaltend darüber, dass sie erst so spät kämen.
    Kaum in der Küche verstummte er urplötzlich, nachdem Derea ihm mit einem entschuldigenden Lächeln und mit seinem Schwertgriff einen kurzen Schlag auf den Hinterkopf versetzt hatte.
    »Wir teilen uns auf«, kommandierte der General bereits und nahm seine Axt in die Hand. »Marga, du passt mit den beiden in der Halle auf, dass wir keinen überraschenden Besuch bekommen. Derea und ich nehmen uns die hinteren Räume vor.«
    Der Hauptmann hatte unterdessen schon aus der Hintertür gespäht. »Nur der Wirtschaftshof. Keine Menschenseele«, erklärte er und strich den Umhang von den Schwertern.
    Gemeinsam gingen sie in die Vorhalle zurück, der sich ein längerer Flur mit mehreren Türen anschloss. Der General wollte gerade etwas sagen, aber in diesem Augenblick wurde eine Tür geöffnet und vier Männer traten laut redend in den Gang.
    Fast zur gleichen Zeit ging schräg gegenüber eine weitere Tür auf, und ein alter Mann kam heraus. »Gut, dass ihr noch da seid! Simon, bevor ihr geht …« Er bemerkte die bewaffneten Eindringlinge, stutzte kurz, brüllte: »Erledigt sie!«, und verschwand sofort wieder.
    Umgehend griffen seine Spione zu ihren Waffen.
    »Ihm nach! Das ist der Inquisitor!«, schrie der General Derea zu und stürzte den Kämpfern bereits entgegen. Auch Marga hatte ihr Schwert gezückt und warf sich in den Kampf, während der Hauptmann in den Gang rannte.
    Caitlin heftete sich sofort an seine Fersen. Gideon war ratlos und rannte dann, ohne zu wissen, warum, der Prinzessin hinterher.
    Die Tür, durch die der Inquisitor verschwunden war, war verriegelt. Derea nahm kurz Anlauf, warf sich mit aller Kraft dagegen und krachte mit lautem Gepolter zusammen mit ihr in den Raum. Ein Blitz fegte dicht über ihn hinweg und ließ Caitlin und Gideon erschrocken auseinanderfahren.
    Der Hauptmann wollte ihnen gerade zurufen, in Deckung zu bleiben, als die Priesterin schon ungestüm ins Zimmer rannte und dabei rücksichtslos über ihn und die Tür hinwegtrampelte.
    Juna lachte deswegen kehlig auf. Zu mehr kam sie nicht mehr. Wie von Geisterhand gepackt, wurde sie hochgehoben und mit ungeheurer Wucht gegen die Wand geschleudert, wo sie mit einem lauten Stöhnen wieder auf den Boden rutschte.
    Zu Dereas Erstaunen rappelte sie sich aber umgehend wieder hoch und schnaubte zornig. Caitlin war schon bei ihr, und die Hexe stöhnte erneut unter einem unsichtbaren Zauber und krümmte sich.
    »Wo ist Rhonan?«, fragte die zierliche Priesterin mit zorniger Stimme.  
    Derea warf ihr einen kurzen, aber beeindruckten Blick zu, hörte Juna keuchen und rannte schon auf die nächste Tür zu. Offensichtlich konnte die Prinzessin ganz gut auf sich allein aufpassen. Er selbst hastete durch vier Räume, bis er endlich Ligurius einholte, der schon an den Riegeln einer weiteren Tür nestelte.
    »Na, endlich! Ich dachte schon, ich müsste vorher noch durch halb Kairan rennen«, bemerkte er. »Ketzerjäger, die Tage deiner Jagd sind vorbei.«
    Der Alte drehte sich zu ihm um, sah auf das Schwert und hob abwehrend die Hände. »Haltet ein! Ihr wisst nicht, welch Frevel Ihr begehen wollt, junger Mann. Ich bin der Arm der Götter«, erklärte er, und seine hellblauen Augen über der gewaltigen Hakennase glänzten unnatürlich.
    Der Hauptmann sah in das zerfurchte, mit Altersflecken übersäte Gesicht und schüttelte angewidert den Kopf. »Arm der Götter? Nehmt Ihr berauschende Kräuter? Wenn überhaupt, seid Ihr höchstens eine eitrige Geschwulst an ihrem Hintern. Wo ist der Prinz?« Drohend ging er auf Ligurius zu.
    »Längst bei Camora. Wer auch immer Ihr seid, Ihr kommt zu spät.«
    Derea verspürte

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