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Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Titel: Neobooks - Die Zitadelle der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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Caitlin!«
    Die hielt seine Hand fest. »Wen willst du hier eigentlich für dumm verkaufen? Du bist von Anfang an davon ausgegangen, dass ihr auf Feinde trefft, nicht wahr?«, wollte die mit strenger Stimme wissen. »Den Weg frei machen – genau das hattest du vor. Stimmt’s?«
    Der Prinz sah unwillkürlich erst auf seine Hand und schluckte schwer, bevor er die Prinzessin ansah. »Was du dir immer so ausdenkst.«
    »Ich muss mir nichts ausdenken, dafür kenne ich dich viel zu gut. Oh, wie ich das hasse«, schimpfte sie wild. »Mal sind es die Spione, dann sind es Wölfe, dann wieder Krieger. Mit allen musst du dich anlegen.«
    »Ich leg mich mit niemandem an«, widersprach er sofort. »Schon gar nicht mit Wölfen. Wir sind unter Feinden, da begegnet man ihnen hin und wieder zwangsläufig.«
    »Ja, genau! Deswegen muss man sie nicht auch noch suchen.«
    Derea kam ihm erneut zu Hilfe. »Wir haben sie doch nicht gesucht, Caitlin. Wir haben nach ihnen Ausschau gehalten.«
    Er räusperte sich und runzelte die Stirn. »Ich will damit sagen, dass wir nachsehen wollten, ob welche da sind. Treffen wollten wir sie nicht. Dann ist genau das doch passiert. Es war wirklich ein dummer Zufall.«
    Sie bedachte den Hauptmann mit einem verächtlichen Blick, bevor sie sich wieder der Hand widmete, und widersprach. »Unsinn! Ausgerechnet ihr beide stolpert also aus Versehen zunächst in eine Erkundungstruppe und dann in ein Lager der Feinde, ja?« Rhonan zuckte merklich zusammen, als sie einen seiner Finger kräftig bog und wieder geradezog.
    »Ja, zuck du nur!«, schnaubte sie. »Irgendwann helfen dir auch meine Fähigkeiten nicht mehr. Ich bin eine gute Heilerin, aber bei dir stoße ich langsam an meine Grenzen. Wenn ich einmal sterbe, dann bestimmt an Erschöpfung, weil ich dich zu oft versorgen musste.« Rücksichtslos zerrte sie erneut an der Hand.
    Ihr Gatte setzte sich mit einem Ruck kerzengerade auf und presste die Lippen fest zusammen, was ihm ein zufriedenes Lächeln seiner liebenden Gattin einbrachte.
    Der Hauptmann machte demgegenüber einen ausgesprochen unglücklichen Eindruck. »Jetzt wäre vielleicht der richtige Zeitpunkt für deine Ohnmacht«, erklärte er mit dünner Stimme. »Ein verdammt guter Zeitpunkt. Ich würd’s machen. Fällt nun allerdings dumm auf. Warte noch ein bisschen. Was rede ich da eigentlich? Besser, du machst es einfach irgendwann, wenn es nicht auffallen soll. Dann nützt es aber vielleicht nichts mehr. Ich glaub, ich bin durcheinander. Anstrengender Ritt!«
    Der General starrte seinen Sohn mit einem Ausdruck der Verzweiflung an und gewann immer mehr den Eindruck, einen Irren gezeugt zu haben. Hylia versteckte ihr aufsteigendes Lachen hinter ihrer Hand, und Marga bebte und klammerte sich an den grinsenden Gideon.  Rhonan wagte nicht, seinen Schwager anzusehen, aber ihm war anzumerken, dass auch er Mühe hatte, ernst zu bleiben.
    Caitlin sah mit blitzenden Augen von dem einen zum anderen. »Ihr beide passt wirklich gut zusammen. So etwas nenn ich: gesucht und gefunden.«
    Derea senkte eingeschüchtert den Blick.
    Ausgerechnet Juna sorgte wieder bei einigen für Heiterkeit, als sie erklärte: »Welch nettes Schauspiel. Die zwei größten Helden der Freien Reiche winden sich unter dem Blick einer winzigen Priesterin.«
    Dem ehemaligen Hordengeneral wurde es zu viel. »Helden!«, spuckte er aus. »Wer will hier ein Held sein?«
    »Keiner«, erwiderte sein Sohn sofort. »Das hat sie gesagt!« Dabei zeigte er anklagend mit dem Finger auf Juna. »Und ich mag sie auch gar nicht. Hören wir einfach nicht auf sie.«
    Der General schüttelte nur unwillig den Kopf, weil sich immer mehr – seiner Meinung nach völlig unangebrachte – Erheiterung unter seinen Begleitern breitmachte. »Götter, gebt mir Geduld! Du bist vielleicht ein Esel. Könnten wir uns vielleicht wieder unserer Aufgabe widmen?«
    »Der Aufgabe für heute Nacht? Aber ja. Was war das doch gleich … außer Schlafen und Erholen?«, fragte der Hauptmann mit hübschem Augenaufschlag.
    Die ohnehin heitere Stimmung wurde erneut befeuert. Sogar Caitlins Gesichtszüge entspannten sich wieder, und ihre Lippen zitterten.
    Raoul ballte unwillkürlich die Fäuste, wartete aber gottergeben, bis das letzte Gelächter verebbt war. Da er sich nicht die Augen wischen musste, war er wohl der Einzige, dem auffiel, wie Derea Rhonan zublinzelte.
    Seine Stimme bebte immer noch leicht vor Zorn, als er schließlich feststellte: »Ihr seid also Maluchs

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