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Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Titel: Neobooks - Die Zitadelle der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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tatsächlich einem kleinen Waldrind ergeben?«
    »Du glaubst gar nicht wie schnell. Ich würde schon bei zwei Hasen ins Grübeln kommen.«
    Der Hauptmann grinste erst und sah dann mit gerunzelter Stirn auf die rechte Hand, die sein Begleiter immer noch fest umklammert hielt. »Deine Frau wird böse sein. Ich glaube, sie blutet wieder. Willst du nicht lieber mal den Handschuh ausziehen und nachsehen, wie sie aussieht?«
    »Ganz bestimmt nicht«, erwiderte der Prinz prompt. »Ich wäre schon gern halbwegs in Sicherheit, wenn ich vielleicht in Ohnmacht falle.«
    Sein Begleiter nickte verständnisvoll. »Da ist was dran.«
    Er reichte Rhonan einen Lederbeutel. »Wasser«, erklärte er mit verlegenem Gesichtsausdruck, als er das Zögern seines Begleiters bemerkte. Gideon, der die Gewohnheit der Krieger, für alle Fälle immer Branntwein mit sich zu führen, kannte, hatte ihm, bevor sie sich auf den Weg gemacht hatten, vorsorglich mitgeteilt, dass der Prinz diesen oder Ähnliches unter keinen Umständen zu sich nehmen dürfe.
    Rhonan nahm einen tiefen Zug, warf ihren geschlagenen Feinden einen längeren Blick zu und sah dann Derea an. »Sag mal, du ewiger Krieger, hast du schon einmal solche Kämpfer gesehen?«
    »Höchstens in Alpträumen. Es kursieren Gerüchte, dass Maluch mit dem schwarzen Wasser eine Schattenarmee züchtet. Wenn das Erzeugnisse dieser Zucht waren, mögen die Götter uns beistehen.« 
    »Eine solche Armee wäre nicht aufzuhalten. Hast du gesehen, dass der eine weitergekämpft hat, obwohl ihm ein Arm fehlte und das Blut nur so herausschoss? Ich hab gedacht, ich träume.«
    »Sie scheinen Schmerzen nicht oder nur wenig zu spüren«, stimmte Derea zu und verknotete stöhnend einen notdürftigen Verband am Oberschenkel. »Beneidenswert.«
    Der Prinz kramte in seinen Taschen, zog ein kleines Leinensäckchen heraus und hielt ihm schließlich ein Blatt Marsis-Kraut hin. »Gideon hat’s mir mitgegeben. Leg es unter die Zunge. Meist hilft es ein wenig.«
    Der Hauptmann betrachtete das kleine, welke Blättchen mit großem Misstrauen und brummte. »Welch himmelschreiende Ungerechtigkeit. Die spüren nichts, und wir rennen mit trocknen Blättern unter der Zunge rum.«
    »Im Gegensatz zu ihnen können wir aber noch rumrennen.«
    Morwenas Ziehsohn streckte sich gerade ächzend. »Könnten wir uns auf ein Schleichen einigen?«
    »Nett, dass du das sagst. Ich hatte schon befürchtet, nur ich hätte Mühe, mich auf den Füßen zu halten.« Rhonan stützte sich auf den Knien ab.
    Derea stellte fest, dass der Prinz genauso erschöpft aussah, wie er sich fühlte, und bemerkte nachdenklich: »Ohne dein Schwert hätte es eben düster ausgesehen. Es kann nicht nur diese Zaubersachen, es verleiht dir auch Kraft und Ausdauer, nicht wahr? Vielleicht solltest du es in der Hand behalten, bis wir wieder in der Hütte sind.«
    »Ganz sicher nicht!«, widersprach der Prinz sofort.
    Angewiesen auf die Macht des Schwertes, hatte er sie erneut angerufen, und Kahandar hatte sofort wieder versucht, ihn zu beherrschen. Hass auf die unbekannten Gegner und eine unglaubliche Kälte hatten sich in ihm aufgebaut und der ungezügelte Wille, zu töten. Er hörte wie aus weiter Ferne die Stimme seines Begleiters. »Rhonan?! Ich will nicht drängen, aber könnten wir jetzt bitte zurückreiten? Mir ist so sehr wohl nicht.«
    »Ja, wirklich eine lausige Gegend«, entgegnete der.
    Müde schleppten sie sich zu den Pferden.
    »Du hinkst.« stellte Derea fest. »Bist du ernsthaft verletzt?«
    »Nein, ich hinke nur manchmal«, gab sein Begleiter zurück. »Du hinkst auch.«
    Der Hauptmann nickte seufzend. »Kein schöner Ausflug.«
     
    Der Rückweg wurde zur Tortur. Hatte sie anfangs noch die Erleichterung darüber, den Kampf überlebt zu haben, aufrecht gehalten, nützte sich dieses Gefühl schnell ab und wich einer schmerzvollen und drückenden Erschöpfung. Es wurde auch dadurch nicht leichter, dass es wieder begonnen hatte, heftig zu schneien. Kurz vor ihrem Ziel, im letzten Licht des Tages, hätte Derea dem Prinzen gern gesagt, dass er sich nunmehr auch einem einzigen Hasen ergeben würde, er brachte nur keinen Ton mehr über die Lippen. Wie schon so oft dankte er seinem Pferd Patras dafür, dass es ihn sicher und ohne Führung wieder zum Ausgangspunkt zurückbrachte.
    Der General sah den längst überfälligen Kundschaftern entgegen. Beide lagen sie mehr oder weniger auf den Pferdehälsen.
    Sofort eilte er zum Hauptmann. »Gütiger Himmel! Was

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