Neobooks - Erotische Frühlingsträume
einen langen Kuss.
»Du bist mein bester Freund«, sagte sie danach ernst, »stell dir vor, es geht in die Hose. Das Risiko will ich nicht eingehen. Außerdem …«
»Außerdem was?«, wollte Karim wissen und glitt mit der Zungenspitze zärtlich über ihren Mund. Nika zog ihren Kopf zur Seite. »Wir sind uns einfach zu nah.«
Als sie das Restaurant betrat, stand René sofort auf, um ihr den Stuhl zurechtzurücken. Er musste sie weder ansehen noch etwas sagen. Seine Körpersprache verriet alles.
Die Reise fällt ins Wasser
, dachte Nika und wartete darauf, dass der Ober die Bestellung aufgenommen hatte und sie allein ließ. Sie zog die Augenbrauen hoch und sah ihren Freund erwartungsvoll an.
René holte tief Luft. »Ich kann hier einfach nicht weg. Aber mit etwas Glück komme ich nach.«
Nun war es heraus. Unsicher betrachtete er sie; Nika neigte zu Temperamentsausbrüchen. Zu seinem Erstaunen blieb sie aber völlig ruhig, zumindest äußerlich.
»Und nun?« Ihre Stimme klang kühl, geschäftsmäßig.
René wunderte sich. Er hatte erwartet, dass sie nach den Gründen fragte, und sich genau überlegt, wie er ihr alles erklären konnte, aber sie wollte es anscheinend gar nicht wissen.
Er entspannte sich etwas. »Du fährst vor und machst es dir gemütlich. Die kleine Hütte ist ein Traum. Außerdem ist alles bezahlt – es wäre ein Jammer, die Reise verfallen zu lassen. Und in zwei, drei Tagen komme ich nach. Einverstanden?«
Er zog ihre Hand über den kleinen Tisch hinweg an seine Lippen. Nika atmete tief ein. Sie hatte sich wirklich auf einige intime Tage in Davos gefreut. Eine Woche am Stück hatte sie mit René noch nie verbracht und sich insgeheim gewünscht, dass die gemeinsamen Tage zeigen würden, ob ihre Beziehung zukunftstauglich war.
»Ich überlege es mir«, sagte sie nur und entzog ihm ihre Hand. René nickte. Er wusste, in dieser Nacht würden sie keinen Sex haben. Nika war sauer.
Kapitel 2
A ls sie die Bar betrat, war es noch relativ leer im
Cube.
René hatte sie nach einem schweigsamen Dinner kommentarlos hier abgesetzt, und sie hatte ihn nicht gefragt, ob er sie noch auf einen Drink begleiten wolle. Ziellos schaute sie umher; sie konnte sich nicht erinnern, jemals als Gast in der Bar gewesen zu sein. Sie ging auf den diffus beleuchteten Tresen zu und ließ sich auf einen der Hocker gleiten. Im nächsten Moment spürte sie eine Hand, die sich von hinten auf ihre Schulter legte.
Es war Karim.
»Wie willst du einen netten Mann kennenlernen, wenn du mit hängenden Schultern an der Theke sitzt?«
Nika musste lächeln und drehte sich um. Der Clubchef sah sofort, dass es ihr nicht gutging.
»Du kannst dich betrinken, wenn es sein muss, du kannst aber auch nüchtern bleiben und arbeiten. Das lenkt wenigstens etwas ab.«
Nika grinste. Typisch Karim. Immer eine praktische Lösung parat. Sie glitt vom Hocker und verschwand in dem privaten Trakt der Bar. Ihr Make-up konnte etwas Auffrischung vertragen.
»Dafür, dass hier bis heute Morgen After-Show-Party war und du ziemlich unglücklich bist, siehst du verdammt gut aus, Madame.«
Karim schob ihr einen Vitamindrink rüber und prostete ihr mit einem Tonic zu, allerdings ohne Gin. Der Algerier trank während des Jobs so gut wie nie Alkohol und verlangte das auch von seinem Team. Wer sich nicht daran hielt, flog raus. So einfach war das. Nika rührte in ihrem Glas herum und sah Karim lange an. Vielleicht hatte er ja Recht gehabt. Vielleicht sollten sie es wirklich mal miteinander versuchen.
»Kann ich nachher bei dir schlafen?«, fragte sie unvermittelt.
Karim grinste. »Ich weiß nicht, ob wir dann zum Schlafen kommen werden!«
Jetzt grinste Nika auch. Sie trank ihr Glas leer und nahm das Tablett an, das Karim gerade mit Gläsern bestückt hatte.
»Tisch fünf«, sagte er knapp und gab ihr einen Klaps auf den Hintern. Er seufzte. Dieser René war wirklich ein Vollidiot.
Als Nika, inzwischen mit entspanntem Gesicht, von Tisch fünf zurückgeschlendert kam, fand sie den Clubchef in Begleitung von zwei jungen Männern am Tresen vor. Zunächst fiel ihr der eine auf, der wild gestikulierend auf Karim einredete. Er hatte etwas längere, blonde Haare und war gestylt, wie sie es oft bei Jungen aus wohlhabenden Familien sah, die versuchten, locker und hip zu wirken. Einfach lächerlich. Sie gesellte sich zu den Männern und stellte das Tablett vor Karim ab. Der war anscheinend froh über diese Unterbrechung und rollte mit den Augen. »Darf ich
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