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Neptuns Tochter 3

Neptuns Tochter 3

Titel: Neptuns Tochter 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Waiden
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auf dem Display diese Worte ergeben. Mika zog ihr Handy aus der Tasche.
    »Vielleicht . . . wenn ich hier einen Buchstaben wegnehme und ihn dorthin schiebe . . . Die hier komplett lösche . . .« Mikas Zunge glitt aus dem Mundwinkel und bewegte sich konzentriert hin und her. Das war es. Timeas Nachricht hieß in Wahrheit: Am Ende der Wege sind türmende Torheiten.
    Toll. Und was sollte sie mit dieser Botschaft anfangen?
    Eine zackige Drehung, und Mika befand sich auf dem Rückweg. Da der Flur sehr klein war, bestand die Gefahr, dass sie sich selbst begegnete. Also hielt sie sich streng an die Vorschriften – immer schön rechts halten – und grübelte über das Ergebnis ihrer SMS-Recherche nach. Mikaela David: die Meisterin des Dechiffrierens. Vielleicht bedeutete die Nachricht einfach nur das, was sie bedeutete.
    Würde gern mit dir reden. Wenn es geht, morgen Abend? T.
    Und morgen Abend war heute Abend. Also gleich. In vielleicht . . . die nächste Kehrtwendung war fällig . . . einer halben Stunde.
    Mika beschäftigte ihren Geist weiterhin mit allerlei stumpfsinnigen Tätigkeiten. Zum Beispiel überlegte sie, wie viele Kilometer die Schuhe im Schrank ihrer Mutter bereits zurückgelegt haben könnten. Ob sie schon einmal bis nach Flensburg gewandert waren, um dort das Punktekonto ihrer Trägerin zu begutachten? Das könnte gut möglich sein.
    Dem folgten philosophische Abhandlungen, die ebenfalls bar jeglichen Sinnes waren. Alles nur, um sich nicht mit der Frage beschäftigen zu müssen, warum Mikas Magen sich seit sie das Mietshaus betreten hatte mehr und mehr zusammenzog.
    Dann war es doch so weit. Mika wollte kein ablenkender Gedanke mehr einfallen. Die Realität hatte sie wieder. Sofort steigerte sich die Herzfrequenz. Sie zitterte. Stand einfach nur da – in Erwartung einer Katastrophe – und hatte nicht die geringste Idee, warum das so war.
    Das Läuten an der Tür nahm Mika erst gar nicht wahr. Zu stark war die Panik in ihr angestiegen. Im Treppenhaus stand Timea. Sobald Mika ihr öffnete, hätte sie Klarheit.
    Demzufolge die Antwort auf die Frage, ob sie sich in den letzten Stunden völlig umsonst in ein Nervenbündel verwandelt hatte. Oder nicht.
    Tapfer öffnete Mika die Tür und zog Timea wortlos in den Arm.
    Endlich. Alles war gut. Sie presste ihr Gesicht in Timeas Halsbeuge. Nahm die Mischung aus fruchtigem Haarshampoo, Parfum und warmer, weicher Haut tief in sich auf. Beim Ausatmen entwichen ihr leise Seufzer.
    Bis sie stockte. Irgendetwas war anders. Die Angst griff erneut nach ihrer Kehle.
    Es war, als hielte Mika eine leblose Puppe im Arm.
    Sie beugte sich zurück, um Timea in die Augen schauen zu können.
    Die wich dem Blick aus.
    Verzweifelt versuchte Mika etwas in Timeas Gesicht zu lesen. Es gelang ihr nicht. Mit jeder Sekunde, die verrann, verschloss sich das Gesicht mehr und mehr.
    Bitte nicht, flehte Mika. Sie wurde von einer lähmenden Gewissheit ergriffen. »Du wolltest mit mir sprechen«, erinnerte sie sich.
    Timea musterte Mika, schloss die Augen. Als sie sie wieder öffnete, wirkten diese Augen leer. »Du weißt, worum es geht«, stellte Timea fest.
    »Ja.«
    »Muss ich es dann noch sagen?«, fragte Timea leise.
    »Ja«, forderte Mika mit belegter Stimme.
    »Wie du willst.« Timea holte Luft. Verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich habe nachgedacht«, erklärte sie. »Es hat keinen Sinn, Mika. Das mit uns. Du siehst in mir etwas, was ich nicht bin. Oder erwartest von mir Gefühle, die ich nicht habe. Auch wenn du es dir noch so sehr wünschst. Wenn wir uns weiterhin sehen, dann würde ich deine Gefühle nur ausnutzen. Das will ich nicht. Dafür bist du mir dann doch zu wichtig.« Am Ende wurde Timea immer leiser.
    »Dann«, erwiderte Mika, »wünsche ich dir noch eine gute Zeit.« Ihr Gesicht fühlte sich wie versteinert an. Sie trat zur Tür, öffnete sie und deutete in den Flur.
    Es sah aus, als wollte Timea noch etwas sagen. Wenige Sekunden verharrte sie. Dann ging ein Ruck durch ihren Körper, und sie folgte der Aufforderung.
    Mit dem Schließen der Tür ließ sich Mika gegen das Holz sinken. Sie drückte ihre Stirn daran. In der Hoffnung auf Kühlung.
    Auf der anderen Seite stand Timea. Sie schaffte es nicht, sich von der Stelle zu bewegen. Stattdessen legte sie die flache Hand auf die Tür. Als könnte sie dahinter Mikas Herz schlagen spüren. Das Herz, das sie gerade gebrochen hatte.
    Bei allem, was Mika falschgemacht hatte, Timea wusste, dass es aus

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