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Neptuns Tochter (Gesamtausgabe)

Neptuns Tochter (Gesamtausgabe)

Titel: Neptuns Tochter (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Waiden
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Stillen, weich nicht wieder zurück.
    Kurzzeitig schien Timea mit genau diesem Gedanken zu spielen, blieb jedoch stehen. Die einzige Bewegung, die sie machte, war das Verschränken der Arme vor der Brust. Sie nickte in den Raum. »Dein Zimmer?«
    Mika sah über die Schulter. »Ja. Seit ich vier bin.«
    »Ein schönes Zimmer«, meinte Timea.
    »Mir ist es eine Spur zu groß.« Mika blinzelte. »Warum bist du hier?«
    »Weil deine Mutter mich hier mit dir eingeschlossen hat«, antwortete Timea.
    Mit gespreizten Fingern fuhr sich Mika durchs Haar. Rubbelte darüber. Aus den Augenwinkeln erkannte sie im Spiegel, dass sie aussah, als hätte sie in eine Steckdose gefasst. »Das war nicht die Frage, Timea. Das weißt du genau«, fauchte Mika.
    »Ja. Aber ich kann gerade nicht klar denken«, bekannte Timea.
    Mika sah, dass deren Hände zu Fäusten geballt waren. »Du bist nicht freiwillig hier. Habe ich recht?«, sagte Mika traurig. Für einen Moment hatte sie gehofft, dass Timea hier war, um sie um Verzeihung zu bitten und die Hochzeit zu verhindern. Du musst wirklich langsam erwachsen werden, Mikaela.
    »Freiwillig«, murmelte Timea. Sie ging an Mika vorbei zu der Sitzecke. »Darf ich?« Ohne auf die Erlaubnis zu warten, setzte sie sich in einen der Sessel. »Deine Mutter hat uns persönlich eingeladen«, erzählte sie.
    Mika erschrak, als Timea auf die Lehne schlug. »Dafür kommst du ins Altersheim, Großmutter.«
    »Timea, jetzt wirklich«, stotterte Mika. »Du kannst sie doch nicht wegen so was aus der Villa werfen.«
    Die nächsten Worte von Timea nahm Mika wie durch einen Nebel wahr. Sie musste sich verhört haben. Es konnte nicht sein, dass Timea behauptet hatte: »Die Villa habe ich schon vor Wochen verkauft.«
    »Sag das noch mal«, verlangte Mika nach einer Bestätigung.
    Die kam nicht. Zumindest nicht verbal. Timeas Gesichtsausdruck war jedoch Bestätigung genug.
    Mit Mühe konnte Mika ein hysterisches Lachen zurückhalten. »Soll das heißen, dass ich mich umsonst verlobt habe?«, fragte sie glucksend. Sie fühlte sich knapp vorm Durchdrehen.
    »Du machst das also tatsächlich meinetwegen?«, fragte Timea zurück.
    »Quatsch«, verneinte Mika. »Ich bin eines Morgens aufgewacht und habe mir überlegt, welche Dummheit ich als Nächstes begehen könnte. Da ist mir auf die Schnelle nichts Besseres eingefallen.« Sie baute sich vor Timea auf. Wie die dort saß. Als würde sie das alles nichts angehen. Unvermittelt brachen sämtliche Gefühle der letzten Wochen über Mika herein. »Natürlich mach’ ich das für dich!«, schrie sie.
    Timea richtete sich kerzengerade auf. »Ich habe dich nicht darum gebeten«, wies sie Mika zurecht.
    Das machte die noch wütender. »Hatten wir das Gespräch nicht schon mal?«, fauchte sie.
    »Ja. Und daher hättest du wissen müssen, dass ich die Dinge lieber auf meine Weise regle.« Timea strich mit den Handflächen über die Oberschenkel.
    Das beruhigte Mika ein wenig, weil sie erkannte: So gelassen wie Timea tut, ist sie nicht . Auf der Stelle verzieh sie Timea, dass sie vom Verkauf nichts erwähnt hatte. »Da bin ich wohl etwas übers Ziel hinaus geschossen«, stellte Mika fest. Sie hatte sich fast beruhigt, da merkte sie, dass sie und Timea sich die ganze Zeit über nicht aus den Augen gelassen hatten.
    In Mika fing es wieder an zu brodeln. Alles hätte so schön sein können. Wenn sie nicht den Vertrag mit ihrem Vater geschlossen hätte. Ihren eigenen Beitrag blendete Mika aus. Darüber könnte sie sich später Gedanken machen. Jetzt galt es, Adam David zur Rechenschaft zu ziehen. Egal wie.
    »Dieser Mistkerl«, knurrte Mika. Ihr Verlobter hatte da auch noch mitgespielt. »Diese beiden Mistkerle«, knurrte sie noch einmal. Sie ging zu ihrem Schreibtisch. Riss die oberste Schublade auf. Hinter sich hörte sie erschrockenes Einatmen.
    »Was hast du vor, Mika?«, fragte Timea heiser.
    »Keine Sorge«, wiegelte Mika ab. Sie holte ihr Handy heraus und winkte Timea damit zu.
    Da war es wieder. Das Hochziehen einer Augenbraue. Dafür konnte man Timea doch nur lieben. Für einen Augenblick herrschte in Mika völlige Windstille. Das Tuten aus dem Telefon ließ den Sturm wieder aufbrausen. Sie wählte die gewünschte Nummer.
    »Doris«, begann Mika, noch ehe sich die Frau am anderen Ende der Leitung melden konnte, »irgendein Spaßvogel hat mich in meinem Zimmer eingeschlossen. Könnten Sie bitte …«
    Natürlich konnte Doris.
    »In fünf Minuten sind wir hier draußen«, erklärte

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