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Nerd forever

Nerd forever

Titel: Nerd forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Theisen
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nicht in den nächsten drei Sekunden aufsteht, ist es aus mit THE DARK NERD . Da rollt er von mir runter.

    »Wo ist das Handy?«
    Das wüsste ich auch gerne. Seine Augen suchen danach, meine Augen suchen danach.

    »HALLO!« Das ist Frau Rita Ranzigs krächzend hysterische Stimme. Bissig und ich stehen auf und schauen im Treppenhaus nach unten – hinunter ins Erdgeschoss. Dort steht
unsere Deutschlehrerin und neben ihr liegen nur noch Handysplitter.

    Wieder hocke ich bei Direktor Schmitt im Büro, wieder sind die Rollos heruntergelassen, wieder scheint mir Schmitts Schreibtischlampe ins Gesicht, aber ich sage nicht, wem die Piranha-Eier-Diebeshand gehört! »Ich kann mich aufgrund des Sturzes von der Treppe nicht mehr daran erinnern.«

    »Du bist ein Lügner.« Ich schweige. »Und bösartig obendrein.« Schmitt ist hilflos. »Wie konntest du meinen Rick nur dazu verleiten, sich für den Buchstabierwettbewerb aufstellen zu lassen?« Der Direktor kommt um seinen Schreibtisch herum und beugt sich dicht an mein Ohr, sodass Bissig nicht hören kann, was er mir nun zuflüstert: »Es macht dir Spaß, meinen Sohn und mich zu demütigen. Stimmt’s?« Sein Blick fällt auf den Buchstabier-Sieger-Pokal. Und laut sagt er: »Ein Nerd wie du sollte seinen Verstand nicht vergeuden und ihn nur dazu nutzen, seine Mitschüler zu schikanieren.« Dann macht er eine unendlich lange Pause, knipst die Lampe aus und lässt das Rollo wieder hoch. »Du kannst gehen, Nerd.«
    Bissig ist erstaunt: »Aber wir können ihn doch nicht einfach …«
    »… nichts aber. Lassen Sie ihn. Ich kann ihm nicht mehr helfen. Ich will es auch nicht mehr. Ich hoffe, er findet jemanden,
der ihn mag und ihn zur Vernunft bringt. Eines solltest du allerdings wissen, Nerd. Falls du dich doch noch einmal dazu entschließt, wieder zu uns zu finden und dich in die Gemeinschaft der Schule einzureihen, so steht dir meine und auch die Tür unseres Hausmeisters offen.« Dabei schaut er Bissig eindringlich an, der sofort beteuert: »Natürlich, Herr Direktor. Schließlich kriegt jeder von uns eine zweite Chance. So steht es ja in der Schulvereinbarung.«

    Vor der Tür wartet ausgerechnet Rick.
    »Was machst du denn hier?«, frage ich ihn.
    »Ich muss zu meinem Vater, übernächste Woche ist doch der Buchstabierwettbewerb.«
    Ein bisschen leid tut er mir schon, aber es klingelt zur Pause und ich gehe weiter.
    »Hey, Nerd.« Es ist Patrizia, die aus dem Strom der Schüler auf ihrem Weg zum Schulhof heraustritt. Ihre Zicken stehen rechts und links von ihr. »Ich habe gehört, du hast mit Gino ein Abkommen.«
    »Wer ist Gino?«
    »Tu nicht so. Er fährt dich zur Schule und holt dich ab.«

    »Woher weißt du das?« »Mein Vater hat bemerkt, dass der Roller mehr Kilometer am Tag fährt, als er fahren dürfte.«
    »Und?«
    »Nichts und. Ich finde es gut.« Sie hält das rosa Handy mit dem silbernen Kettchen und den Herzchen daran in
der Hand. Das war doch Ricks Schatz. Hat sie es sich von ihm zurückgeholt?

    »Was ist mit Rick?«, frage ich.
    »Ach, Rick, der … keine Ahnung.« Sie redet über ihn, als würde sie ihn nicht kennen. »Rick musste eben früher raus aus Mathe. Sein Vater hat ihn zu sich gerufen. Der hat echt ein Problem wegen dem Buchstabierwettbewerb.«
    Die Schüler rennen, hüpfen, gehen an uns vorbei. Ich weiß nicht, was ich eigentlich mit Patrizia reden soll. Eine ihrer Zicken flüstert mir ins Ohr. »Lade sie doch auf ein Eis ein.«
    »Soll das ein Witz sein?«, flüstere ich zurück.
    »Patrizia mag Sieger wie dich. Frag sie. Rick ist aus dem Rennen.«

    Wie fies diese Mädchen sein können. Ich frage mich, ob ich Patrizia wirklich möchte. Aber scheinbar gehört es dazu, wenn du ein Mobber bist, dass du Mädchen wie Patrizia zur Freundin
hast. Doch als ich sie frage, ob sie nach der Schule mit mir ein Eis essen gehen will, sagt sie eiskugelkalt: »Heute nicht. Vielleicht übernächste Woche nach dem Buchstabierwettbewerb. Oder fährst du gleich weg in Ferien?«
    »Nein«, sage ich und gebe mich möglichst coooool, obwohl ich wütend bin: »Also dann. Du kannst mich ja nach dem Wettbewerb anrufen.«
    »Ich habe doch gar nicht deine Nummer.«
    Ich schaue auf ihr Handy, denn ich habe eine Idee. »Gib es mir.«
    Sie reicht es mir und ich stecke es einfach ein. »Nun weißt du ja, welche Nummer du wählen musst, wenn du mich erreichen willst.«
    Mit leicht schräg angewinkeltem Kopf und einem abfälligen »phhhh« auf den Lippen, sagt sie »Vielleicht«,

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