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Nerd forever

Nerd forever

Titel: Nerd forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Theisen
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Buchstabierwettbewerb-Pfusch-Brille in meinen Händen. Sie ist perfekt und per WLAN mit meinem PC verbunden. Die Gläser sind mit einer hauchdünnen Folie präpariert. Ich falle wie ein Stein ins Bett.

Kapitel 46
Schreib’s perfekt! – rischtisch oder pfalsch?
    Es ist Otto, der mich am nächsten Morgen weckt. Er schleckt mir durchs Gesicht. Watsch! Watsch! Watsch! Das ist so ekelig und schleimig, da muss ich mir eigentlich gar nicht mehr das Gesicht waschen, sondern kann direkt den Ekelschleimtod sterben. Aber die Darth-Vader-Weckkonsole ruft: »Aufstehen! Schule! Los, du mieser kleiner Jedi Ritter! Hast du Angst? Steh auf!« Sogleich zieht Otto seine fleischige Zunge ein und drückt mit der Pfote die Lichtkombination. Und ich frage mich, warum ich Otto noch sehen kann. Bin ich etwa immer noch ein Mobber? The dark Nerd ?

    Wir haben einen uralten VW-Käfer mit zwei kleinen Fenstern in der Heckscheibe. Mama sitzt auf dem Fahrersitz, den sie ganz weit nach vorn geschoben hat, als wolle sie mit der Nase möglichst nah an die Scheibe kommen. Papa hockt daneben und hält sich am Gurt fest. Und ich hocke rechts hinten neben meiner Schwester, auf deren Schoß es sich Otto gemütlich gemacht hat. Wir alle fahren gemeinsam zur Schule. Denn meine Eltern haben eine Einladung von der Schule zum Buchstabierwettbewerb erhalten.
    Am Schultor trennen sich jedoch sofort die Wege von meinen Eltern und mir, denn ich muss in meine Klasse. Calvin ist schon da, genauso wie Rick und die übrigen. Schließlich bekommen wir gleich die Zeugnisse. Nur Nerdine fehlt. Wo bleibt sie? Wir brauchen die Kapseln.

    »Wie geht’s dir?«, frage ich Rick, der auf seinem Stuhl schwitzt.
    »Gut. Aber nicht buchstabierwettbewerbgut.«

    Das war ein Wort mit 24 Buchstaben. Das ist schon mal ungewöhnlich für ihn. Vielleicht haben ihm die Kapseln von gestern ja schon etwas geholfen. Alex – er sitzt neben Rick auf dem Tisch – merkt Ricks Veränderung überhaupt nicht, er grinst mich nur von der Seite an, als wollte er sagen: »Poh, Rick ist echt ein Versager.«

    »Probier mal die Brille«, sage ich zu Rick.
    »Aber ich habe schon eine Brille.«
    »Deshalb musst du mir ja auch deine geben.«
    »Aber …«
    »Glaub es mir, Rick.« Dann flüstere ich ihm das Geheimnis der Pfusch-Brille ins Ohr. »Hast du kapiert, Rick?«
    »Soll ich mal ausprobieren?«

    »Bloß nicht.« Und wieder flüstere ich: »Der Akku ist noch nicht ganz ausgereift. Er hält nicht lange.«
    Nerdine ist immer noch nicht da, als Frau Ranzig mit den Zeugnissen kommt.

    »Jeder von euch«, so sagt sie, »wird hoffentlich mit seinen Noten zufrieden sein können. Wir haben bei dem einen oder anderen ein Auge zugedrückt. Aber wir empfinden den Klassenverband als äußerst gut und hoffen, dass sich manche von euch im nächsten Jahr mehr bemühen werden. Bei dir, Nerd, haben wir uns an die Empfehlungen von Professor Pisa gehalten, da du erst einige Wochen bei uns in der Schule bist. Im nächsten Jahr wird dies anders sein, also möchten ich und Direktor Dr. Schmitt, dass du dein Potential konstruktiv abrufst und nicht mehr negativ auffällst.« Dann teilt sie die Zeugnisse aus. »So,und jetzt Abmarsch.«
    Als ich mit Rick an ihr vorbei aus der Klasse gehe, nimmt sie mich zur Seite. »Da hast du noch einmal Glück gehabt. Ich weiß nicht, warum Direktor Dr. Schmitt so gnädig mit dir ist, aber deine Eltern bekommen noch eine Rechnung von Mrs Mistpickels für die durchnässte Tasche.«
    Wir versammeln uns mit den übrigen Fünfern vor der Turnhalle, denn die fünften Klassen sind die erste Gruppe im Buchstabierwettbewerb. Die Sechser kommen nach uns in die Turnhalle, dann die Siebener und so weiter. Wo bleibt Nerdine?

    Rita Ranzig führt Rick zu den übrigen Kandidaten, die vor der Umkleidekabine warten: Buchstabierkönig Viktor Vokabel für die 5c; ein Nerdling mit Nerd & Nerd-Brillen-Shirt – für die 5d; Richard Münch – unscheinbar, blass und klein wie Sägemehl – für die 5a; und Rick für meine Klasse 5b.

    Die Turnhalle ist geschmückt mit Buchstabengirlanden. Rechts und links an den langen Seiten stehen Bänke, die eine Seite ist für die Schüler, die andere für die Lehrer und Eltern. An der Stirnwand gegenüber vom Eingang ist ein Podium aufgebaut, auf dem Direktor Schmitt mit dem Mikro wartet. Ebenfalls auf dem Podium stehen vier Stehpulte mit Mikros für die Kandidaten. Davor hängen die Schilder a, b, c, d. Vor der Stirnwand gegenüber sitzt Frau Kastenholz an einem

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