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Nerd forever

Nerd forever

Titel: Nerd forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Theisen
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Zuspätkommer eingetrudelt sind, kommt Rick ums Eck. Es ist 8.25 Uhr. Seine Haare liegen eng an, er trägt eine schwarze Brille. Alex hatte also Recht. Rick muss sogar eine Nerdbrille tragen. Sicherlich war er auch die ganze Nacht wach und Worte wie Abgasabsauganlage, Chihuahua und Handschuhfachschloss schwirren noch durch seinen Kopf. Und er hat vor seinem Vater keines richtig buchstabieren können!
    »Hey, Rick.«
    »Nerd?«
    »Seit wann trägst du eine Brille?«
    »Das Lesen tut meinen Augen nicht gut.«
    »Willkommen im Klub.«
    »Was willst du von mir, Nerd?«
    Ich öffne meine Hand. »Nimm die beiden. Damit wirst du morgen den Wettbewerb überstehen.«
    »Die Dinger von Calvin bringen nichts.«
    »Der hat sie zu niedrig dosiert. Du musst zwei davon schlucken. Jeden Tag zwei.«

    Rick stopft sich die beiden Kapseln in den Mund und trottet weiter. Kein Schülerlotse sichert mehr seinen Weg. Dabei bräuchte er einen Lotsen für jeden Meter, einen Lotsen fürs Leben. Ein Wagen bremst. Der Fahrer ruft: »Mensch, Junge. Fast hätte ich dich überfahren.« Rick reagiert nicht, geht ferngesteuert und willenlos weiter zum Schultor.
    Während ich ihm so nachschaue, werde ich skeptisch. Die Super-Gegenteil-Kapseln alleine werden vermutlich nicht ausreichen.

Kapitel 45
Wie man eine Pfuschbrille mit Autokorrektursystem macht!
    Daheim begegne ich Sarah mit einem Schälchen Sojamilch-Müsli-Frühstück. Sie kommt gerade aus der Küche. Die Türen von Mama und Papa sind schon wieder fest verschlossen. Ein neuer Arbeitstag im Hause Nerd hat begonnen.
    »Wo ist Otto?« Hoffentlich hat sie ihn nicht kaltgemacht, um sich an mir für Pinki Panza zu rächen.
    »In meinem Zimmer«, sagt sie nett. Ist das ein Trick? Warum ist sie so nett zu mir? »Ich bringe ihm sein Frühstück.« Sie dreht die Schüssel ein wenig. Jetzt kann ich den Schriftzug darauf erkennen: Faber Nerd .
    Ja, mein Vorname ist Faber. Ihr habt richtig gelesen. Aber nennt mich ruhig weiter NERD, schließlich nennen mich sogar meine Eltern so. Einzig auf meiner Frühstücksschale steht mein voller Name Faber Nerd .

    »Du hättest mich wenigstens mal fragen können, ob du ihm mein Schälchen geben darfst«, sage ich.
    »Du frühstückst ja nicht mehr mit uns«, entgegnet sie mir und ruft voller Vorfreude: »Wo ist denn mein Otto!«
    Wie wir das Zimmer betreten, kommt er sogleich tänzelnd auf sie zugesprungen.
    »Hast du noch deine Ersatzbrille?«, frage ich sie.
    »Wieso?«, will Sarah wissen.
    »Ich brauche sie für einen Freund aus der Schule.«
    »Du hast Freunde?«
    »Er heißt Rick und …«
    Otto schaut bei dem Wort »Rick« neugierig von seinem Müsli zu mir auf.
    »Du willst jemandem helfen?«, fragt Sarah noch erstaunter. »Du hast Freunde und du willst jemandem helfen? Das glaub ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil du noch nie jemandem geholfen hast. Du hast immer nur an dich und deine Forschungen zum Thema Lichtnukleus gedacht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du an jemand anderen denkst als an dich und deinen Nobelpreis.«
    »Und du? Du bist doch auch ständig…«
    »Ich habe jetzt Otto.« Der schlabbert die Schüssel leer und wedelt dabei mit dem Schwanz.
    »Der gehört Rick.«
    »Dann gebe ich dir die Brille für ihn und du gibst mir Otto.«
    Das ist ein Deal. Otto freut sich darüber, wie ich mit Sarah den Tausch mit einem Handschlag besiegele. Hund gegen Brille!

    Ich schaue mir noch einmal den Gadget-Vorschlag Pfusch-Brille auf meiner Gadget-Seite an: – eine Pfusch-Brille mit Autokorrektursystem. Du ziehst sie an, und in der Brille spiegeln sich die richtig buchstabierten Worte, sodass du nie wieder in deinem Leben auch nur ein Wort falsch schreiben wirst.

    Okay, ganz durchdacht ist das noch nicht von Melissa Sagemann aus München, trotzdem wäre es den Versuch wert. Wie aber bekomme ich nun die Mikrochips in Bügel und Gestell eingebaut? Und wie verwandle ich die Gläser zu einem Gläser-Bildschirm? Ich mache mich an die Arbeit. Stunde um Stunde vergeht. Zwischendurch taucht Papa auf. Er will wissen, warum ich nicht in der Schule bin. Auch Mama kommt vorbei. Sie fragt, ob ich zumindest in die Schule essen gehe. Ich schüttle nur den Kopf. »Keinen Hunger. Ich will arbeiten.«

    Um 16.20 Uhr erhalte ich folgende Nachricht von Nerdine: »Habe die Kügelchen analysiert. Werde nun den Wirkstoff nachbauen.« Die Aktion Rick läuft also auf Hochtouren und um 22.17 Uhr gelingt mir der Durchbruch. Um 22.32 Uhr halte ich die erste

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