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Nervenflattern

Nervenflattern

Titel: Nervenflattern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Gibert
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sollten.«
    »In fünf Stunden ist SoKo-Meeting, dann können wir immer noch unsere Ergebnisse präsentieren. Komm, wir fahren jetzt los und sehen uns vorsichtig um.«
    Lenz warf die Kippe in den Rinnstein und zwängte sich auf den Beifahrersitz.
    »Okay.«
    Während sie aus Kassel hinausfuhren, bemühte sich Lenz, die Adresse in das Navigationsgerät einzugeben. Nach dem vierten erfolglosen Versuch gab er auf.
    »So geht das«, grinste Hain kurze Zeit später, als das Gerät ihnen den korrekten Weg anzeigte.
    »Was waren das für komische rote Gebilde, die bei denen im Wohnzimmer standen?«, fragte Lenz einige Zeit später.
    »Lautsprecher. Die geilsten Lautsprecher, die man für Geld kaufen kann. In der Version, wie sie dort standen, nicht unter 40.000 Euro zu haben.«
    »Hm«, macht Lenz. »Die scheinen es mit dem Geld sowieso nicht so genau nehmen zu müssen.«
    »Nee. Auch der ganze Rest der Stereoanlage war nur vom Allerfeinsten. Und die Bilder bestimmt auch, aber da kenne ich mich nicht so aus. Überhaupt, die ganze Hütte war ein Kracher.«
    »Mir haben die Vorhänge gefehlt«, schränkte Lenz ein. »Ohne Vorhänge wollte ich nicht leben.«
    »Als ob es daran scheitern würde …«
    Das Navigationsgerät führte sie an den östlichen Rand von Hofgeismar, der ehemaligen Kreisstadt 25 Kilometer nördlich von Kassel. Hinter der Brücke über den Bahnschienen bogen sie links ab, fuhren einen Bogen am Bahnhof vorbei und dann in den Papiermühlenweg.
    »Hier rechts, das ist die Wiedemannstraße. Fahr langsam durch und lass uns sehen, wie es um das Haus herum aussieht. Wir können dann am Bahnhof parken und zu Fuß zurückgehen.«
    Das kleine Cabriolet rollte langsam durch die stockdunkle Seitenstraße. Vom nahen Bahndamm hörten sie das Rattern eines Zuges. Lenz zählte die Hausnummern mit.
    »17, 19. Da vorne ist Nummer 23.«
    Er deutete auf ein Einfamilienhaus, das etwas zurückgesetzt lag. Davor war ein Grünstreifen mit Sträuchern und Büschen. Das Gebäude machte einen vernachlässigten Eindruck, alle Rollläden waren heruntergelassen. Vor der Tür stand ein Kinderbagger mit schief herunterhängender Schaufel, dem ein Rad fehlte. Aus dem Briefkasten rechts neben der Eingangstür quoll Papier.
    »Da wohnt niemand, Paul.«
    »Sieht so aus. Aber lass uns noch mal zurückgehen. Vielleicht kann man zu Fuß etwas mehr erkennen.«
    Fünf Minuten später näherten sie sich dem Haus von der anderen Straßenseite. Auf dem Weg hatte Lenz die Telefonauskunft angerufen und abgefragt, ob es unter der Adresse und dem Namen der Frau einen Eintrag gab.
    »Nein, eine Simone Tauner ist unter dieser Adresse nicht verzeichnet«, war ihm von einer freundlichen Frauenstimme erklärt worden.
    Danach schalteten beide ihre Mobiltelefone aus, wechselten die Straßenseite, liefen auf die Haustür zu und verschwanden neben dem Gebäude. Hain ging auf der linken Seite um das Haus herum, Lenz nahm die rechte. Auf der rückwärtigen Seite trafen sie sich kurze Zeit später wieder.
    »Und?«, flüsterte Lenz.
    »Alles verriegelt und verrammelt.«
    Der junge Kollege zog sein Telefon wieder aus der Tasche und schaltete die darin eingebaute Taschenlampe an. Eine fahle LED beleuchtete matt ihre Gesichter und ließ sie wie Gespenster wirken.
    Lenz sah sich auf dem kleinen Gartenstück um, das hinter dem Haus lag, konnte aber nicht viel erkennen.
    »Hoffentlich beobachtet uns keiner der Nachbarn und ruft die Kollegen. Dann hätten wir ein Problem. Was wollen wir jetzt machen?«
    »Wenn wir schon mal hier sind, sollten wir auch reingehen.«
    »Du spinnst«, entgegnete Lenz. »Wenn sie drin ist und das Zeug neben sich am Bett stehen hat, sind wir die Doofen.«
    »Überleg doch mal«, gab Hain zurück. »Wenn wir bei Tag mit dem großen Bahnhof hier anrücken, dann steht es übermorgen in jeder Zeitung und sie ist gewarnt. Wenn wir aber jetzt nachsehen, ob sie da drin irgendwas gepanscht hat, erfährt niemand etwas davon. Dann können wir die Bude observieren lassen, für den Fall, dass sie wiederkommt. Du weißt, dass wir da rein und wieder raus können, ohne dass jemand was merkt.«
    »Ja, das ist mir klar, aber darum geht es nicht. Die Frage ist doch, ob sie da drin ist oder nicht. Hast du wenigstens deine Kanone dabei?«
    »Nein. Ich konnte ja nicht ahnen, dass ich vielleicht heute Nacht noch jemanden erschießen muss.«
    Lenz griff unter die linke Achsel und zog seine Dienstwaffe hervor.
    »Nimm meine. Und wenn irgendetwas schief gehen sollte

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