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Nessie und die Geister der MacLachlan

Nessie und die Geister der MacLachlan

Titel: Nessie und die Geister der MacLachlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Othmar Franz Lang
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mit Kilt und Tweedjacke, violetter Nase und um mindestens fünfzehn Jahre älter, bei den beiden Tanten, und führte gerade ein Glas mit Whisky zum Mund.
    Goody erschrak. „Siehst du“, flüsterte sie Mac zu, „da sitzt er.
    „Ja, und wie der Alte gerannt sein muß, damit er vor uns bei den Tanten war!“ gab Mac zurück. „Und beim Laufen hat er sich auch noch umgezogen. Sieh ihn dir mal genau an! Oh, Colonel Webb“, sagte er dann laut, „eben haben wir den alten Jocelyn Webb draußen getroffen. Er beanstandete, daß wir zwei Männer keinen Kilt trugen.“
    „Oh, Mac Punch! Nett, Sie wiederzusehen“, rief der Colonel mit ganz anderer Stimme, als vorhin der Mann draußen gesprochen hatte. „Ja, Kilts, da ist der alte Jocelyn ganz versessen drauf. Soso“, sagte er dann wie in Gedanken. „Treibt sich der alte Jocelyn wieder draußen herum.“
    „Offensichtlich“, antwortete Mac. „Wir drei haben ihn gesehen und gehört.“
    „Kommt, setzt euch!“ rief Tante Sarah. „Mac, du willst sicher einen Schluck Whisky, der Colonel hat ihn mitgebracht. Und die Kinder bekommen auch einen kleinen Tropfen.“
    „Doch nicht die Kinder!“ protestierte Tante Jessie. „Doch, ein Tröpfchen nur. Kinder haben immer Blähungen oder Verstopfung oder Durchfall, sie haben zu großen Hunger oder keinen Appetit, und da tut ein kleines Tröpfchen gut.“
    „Unlängst ist sie mir nach zwei größeren Schlucken in die Regentonne gefallen, kopfüber“, berichtete Jessie. „Zum Glück hatten wir gerade die Blumen gegossen, und außerdem kam eben der Briefträger vorbei, der hat sie wieder herausgezogen.“
    „Sie hat mich hineingestoßen“, erklärte Sarah ernst. „So wahr ich hier stehe, sie hat mich hineingestoßen.“
    Weil ein Streit zwischen den beiden Schwestern auszubrechen drohte, sagte Colonel Webb laut: „So, so, da habt ihr ihn also gesehen, den alten Jocelyn. Weiß der Teufel, warum es ihn immer wieder auf diesen Weg treibt.“
    „Nun hören Sie mal, Colonel!“ rief Tante Jessie. „Wenn er dort von diesem Verbrecher erschlagen worden ist...“ Webb schüttelte den Kopf. „Das ist für einen Webb noch lange kein Grund, sich dort herumzutreiben, Jessie. Nein, da steckt etwas anderes dahinter. Mary, mein altes Kindermädchen, ich glaube sie war die erste, die ihn nach seiner Beerdigung gesehen hat, diese Mary vermutete jedenfalls etwas anderes. Jocelyn sei mit einigem Geld unterwegs gewesen, und der Kesselflicker habe eine Ahnung davon gehabt. Irgendwo auf der Strecke muß Jocelyn das Geld entweder gut versteckt oder einfach weggeworfen haben. Hinter einem Strauch oder in die Hecke, was weiß ich. Der Mörder hatte es jedenfalls nicht bei sich, und er schwor noch unter dem Galgen, kein Geld gefunden zu haben. Und das Geld ist es, wonach Jocelyn sucht, Jessie. Ich denke, es muß ein ziemlicher Batzen gewesen sein, sonst wäre ein Webb nicht so dahinter her.“
    Cedric hatte glühend heiße Ohren bekommen. Jetzt wagte er zu fragen: „Gab es damals Papiergeld oder Münzen?“
    „Damals, da war noch nichts mit Papiergeld, mein Sohn, jedenfalls hielt man von Gold- oder Silbermünzen viel mehr.“
    „Schade“, sagte Mac. „Wenn wir gewußt hätten, was Sie vermuten, Colonel, dann hätten wir Jocelyn fragen können.“
    „Vielleicht sehen wir ihn noch einmal, dann fragen wir ihn bestimmt“, meinte Cedric hoffnungsfroh.
    „Das haben sich viele vorgenommen, aber alle haben es vergessen, wenn er vor ihnen auftauchte.“
    „Ich glaube“, sagte Jessie, „für die Kinder wird es langsam Zeit
    „Das denke ich auch“, pflichtete Mac ihr bei.
    Cedric wunderte sich, daß Goody nicht maulte, aber die Begegnung mit Jocelyn Webb draußen in der Dämmerung schien sie doch ein bißchen mitgenommen zu haben.
    „Ich bring euch hinauf“, sagte Tante Sarah und erhob sich. „Die finden allein in ihre Zimmer“, widersprach Jessie streng. „Du bleibst hier.“
    Sarah bekam rote Flecken auf den Wangen und schrie: „So? Als sie nachmittags ankamen, hast du diesen großen Jungen noch ein Baby genannt und die Treppe hochgeschleppt!“
    „Schweig sofort!“ schrie nun Tante Jessie böse. „Sonst...“
    „Ei, was sonst?“ fragte Sarah.
    „Sonst darfst du morgen keinen Tartan für Cedric kaufen.“ Da schwieg Sarah, und Mac fand Zeit zu sagen: „Ich sehe nachher noch kurz zu euch hinauf, okay?“
    „Okay“, sagten beide und verabschiedeten sich, weil sie tatsächlich müde waren.
    Draußen auf der Diele vor dem

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