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Nest: Jake Sloburn Horror-Thriller

Nest: Jake Sloburn Horror-Thriller

Titel: Nest: Jake Sloburn Horror-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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Gedanken des Jungen vertrieben, als hätte Jake ihm mit der Frage ein starkes Schmerzmittel verabreicht und in gewisser Weise war es genau das, was Sloburns Art zu sprechen bewirkt hatte. Das war gut, oder immerhin besser als ein verstört zitterndes Bündel, das mit Gummischwänzen auf Leute losging.
    Sloburns nächste Frage war etwas schwieriger zu beantworten.
    “Was war hier los?”
    Also erzählte ihm Jakob, wie ihr gemeinsames Abenteuer im Angel Hearts begonnen hatte. Wie jeder von ihnen mit einem Mädchen auf ein anderes Zimmer gegangen war, um, na ja, Sie wissen schon …
    Und das Seltsamste war, sagte er nachdenklich, dass die Mädchen genau zu wissen schienen, wer von ihnen welche Wünsche hatte. Er konnte sich jedenfalls nicht erinnern, seine je geäußert zu haben. Diese Stelle ließ Sloburn aufhorchen, aber mehr konnte oder wollte der Junge zu dem Thema einfach nicht sagen.
    Jakob erzählte, dass er sich, als es vorbei gewesen war, aus dem Raum geschlichen hatte, in dem er mit seinem Mädchen verschwunden war. Er war sich schmutzig vorgekommen und irgendwie benutzt. Aus der bildschönen Frau seiner Träume war plötzlich eine seltsam zynische Bettgefährtin geworden, die sich über ihn lustig zu machen schien. Außerdem hatte er pissen müssen. Als er damit fertig gewesen war, hatte er sich auf die Suche nach seinen Freunden begeben. Er hatte nur noch nach Hause gewollt. Schließlich hatte er das Zimmer entdeckt, in dem sein Kumpel Jan früher am Abend mit einer kleinen Russin verschwunden war und war hineingegangen.
    Das Zimmer war leer gewesen, die Russin fort und Jan scheinbar auch. Aber dann hatte er Jan gefunden – und an dieser Stelle schlich sich ein merkwürdig glasiger und abwesender Ausdruck in die Augen des Jungen –, in einem geheimen Zimmer hinter den Spiegeln, und er hatte sich die Seele aus dem Leib gekotzt. Das hätte er Sloburn nicht erzählen müssen, der Geruch, der immer noch an seinem Körper haftete, war gar nicht zu ignorieren. Schließlich hatte Jakob in dem Geheimraum eine weitere Tür entdeckt, der er in einen schmalen Gang gefolgt war. Halb irre vor Angst war er durch enge Korridore gestolpert, vorbei an weiteren Wänden, die von einer Seite ein Spiegel waren und von der anderen durchsichtig.
    Er hatte Bert Hofmann auf dem Bett eines dieser Zimmer auf der anderen Seite der Spiegelwand sitzen sehen, des Zimmers mit dem riesigen roten Himmelbett, in dem sie sich jetzt befanden.
    Er hatte noch nach dem Ausgang gesucht, um hinter der Wand hervorzukommen und Bert zu warnen, als zwei der Mädchen plötzlich in den Raum gestürmt und wie Furien über seinen Freund hergefallen waren. Bert war panisch unter das riesige Bett gekrochen, aber sie hatten ihn erwischt und darunter hervorgezerrt, während er in Todesangst um sich getreten und geschrien, nein, gekreischt hatte.
    Die beiden Mädchen, die nur noch teilweise wie wirkliche Mädchen ausgesehen hatten, hatten ihn an seinen Haaren aus dem Zimmer geschleift. Und dabei schallend gelacht. Ganz sicher hatten sie mit Bert nicht die Fortsetzung der lustvollen Spiele vom Anfang des Abends vor. Nein, sie hatten vielmehr ausgesehen, als stünde ihnen der Sinn nach etwas gänzlich anderem. Sie hatten wie hungrige Tiere ausgesehen. Hungrig und irre.
    Sloburn betrachtete den Gegenstand, den er unter dem Bett hervorgeholt hatte und immer noch in der Hand hielt. Es war ein zerstörtes Mobiltelefon, eines zum Aufklappen. Es war der Grund seines Hierseins. Wenn er immer noch darauf erpicht war, Bert Hofmanns Gras zu rauchen, meldete sich die spöttelnde Stimme seiner Intuition erneut, würde er sich ganz schön beeilen müssen. Aber das Spötteln klang ein wenig unecht, überdreht und gereizt. Die Stimme seiner Intuition schien ein wenig von ihrer sonstigen Selbstsicherheit eingebüßt zu haben.
    Er steckte die Reste von Bert Hofmanns Handy in die Tasche seines Trenchcoats, dann zog er ihn aus und legte ihn dem fröstelnden Jungen um die Schultern, der ihn mit einem dankbaren Blick bedachte.
    “Können wir jetzt gehen?”, fragte Jakob, jetzt mehr denn je ein Junge. Ein Junge, der beim Spielen im Wald einen wundervollen Ort entdeckt hatte, der sich plötzlich vor seinen Augen in etwas ganz und gar Schreckliches mit riesigen Fangzähnen verwandelte. Er war ein Junge, der nur nach Hause wollte und Sloburn verstand das. Das wollen wir schließlich alle, fand er, nach Hause. Aber noch war es nicht an der Zeit. Erst mussten ein paar Dinge erledigt

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