Neuanfaenge - Veraenderung wagen und gewinnen

zusätzlich erschweren, diese Phase durchzustehen. Insbesondere, wenn Resultate länger auf sich warten lassen, können Sicht- und Denkweisen anderer alte Überzeugungen, Zweifel und Ängste aktivieren. Da sagt einer etwa zu Ihnen: »Ich denke nicht, dass das realistisch ist, was du da anstrebst.« Oder: »Also ich würde diese Stelle annehmen – du musst doch froh sein, wenn du etwas hast!«
    Sie werden das Ufer erreichen – auf Ihre Weise, in Ihrem Tempo. Sie müssen weder sich noch anderen etwas beweisen, Sie müssen keinen Wettbewerb gewinnen, keine Garantien geben, weder Verständnis noch Anerkennung erlangen – alles, worum es geht, ist, dass Sie in Richtung Ihres Horizontes unterwegs sind. Der Rest ergibt sich, wenn die Zeit reif ist.
    Bis Sie am neuen Ufer angelangt sind, gilt es, sich darin zu üben auszuhalten, dass Sie im Moment noch nicht wissen, wann und wo Sie »ankommen« werden. Klarheit über Ihren Horizont sowie bewusst getroffene Entscheidungen werden Ihnen in dieser Zeit des »nicht mehr und noch nicht« helfen: Sie wissen, was Sie tun. Sie wissen, warum Sie es tun. Sie wissen, warum Sie es so und nicht anders tun. Erkennen Sie, was und wer Sie unterstützt, diese Phase durchzuhalten. Was hilft Ihnen, bei Kräften zu bleiben? Was stärkt Ihre Entschlossenheit und Ihren Mut? Was könnenSie sich jeden Tag neu sagen? Was können Sie tun? Welche Freundin, die auch schon einmal einen solchen Weg gegangen ist, können Sie anrufen? Von welchem Bekannten, der selbst Kurs nimmt auf einen motivierenden Horizont, können Sie sich ermutigen lassen? Und rufen Sie sich immer wieder in Erinnerung, dass Übergang, Unsicherheit zu jeder Veränderung gehören. Übergang ist Vorbote von etwas Neuem.
Hindernisse bewältigen
    Wie bei einer Bergwanderung kann es in einem Veränderungsprozess Steilpassagen, Durststrecken und unerwartet schlechtes Wetter geben.
    Hindernisse können ein unerwarteter Verlauf der Dinge, Misserfolge und Rückfälle sein:
Dinge entwickeln sich anders als erwartet und erwünscht: Die Behandlungstherapie für eine Krankheit greift nicht. Die neue, hoffnungsvoll begonnene Beziehung erweist sich doch nicht als zukunftsfähig. Sie erhalten die Stelle nicht, die Sie sich so gewünscht haben. Sie können nicht im Voraus wissen und auch nicht bestimmen, wie Dinge sich entwickeln. Dinge können anders verlaufen als geplant – und dennoch auf Ihren Horizont hinführen, auch wenn Sie das im Moment vielleicht nicht zu erkennen vermögen. Erkunden Sie, welche Möglichkeiten Sie jetzt haben. Entscheiden Sie neu. Ein Weg führt nicht immer direkt, beim ersten Anlauf ans Ziel. Nicht selten erweist sich später, dass Hindernisse einen noch besseren Weg ermöglichten.
Misserfolge: Sie können Misserfolge nicht verhindern. Misserfolge bedeuten nicht, dass Ihr Horizont »falsch« ist, sondern dass Sie etwas anders machen müssen, um dorthin zu gelangen. Thomas Alva Edison, US-amerikanischer Erfinder und Unternehmer, hatte bei der Entwicklung der Glühlampe zahlreiche technische Schwierigkeiten und auch Misserfolge zu bewältigen. Er soll gesagt haben, Genialität bestehe zu 1 % aus Inspiration und zu 99 % aus Transpiration. Misserfolge laden ein, erneut genau hinzuschauen: Vielleicht haben Sie etwas übersehen. Wo Sie dieser Auseinandersetzung nicht ausweichen, werden Sie mit neuer Klarheit weitergehen. Vielleicht auf dem bisherigen Weg, vielleicht auf einem neuen.
Rückfälle: Sie fallen nach Wochen, in denen es Ihnen gelungen ist, produktiv vorwärtszugehen, zurück in alte Muster. Rückfälle gehören dazu. Überprüfen Sie, ob Sie noch entschlossen sind, weiterzugehen. Orientieren Sie sich an der Zeit, in denen Sie das Neue geübt und positive Resultate erfahren haben. Und gehen Sie weiter. Lassen Sie sich nicht entmutigen durch Rückfälle. Wenn Sie einmal erfahren haben, wie es ist, entschlossen und mutig vorwärtszugehen, kann Ihnen diese Erfahrung nicht mehr genommen werden. Auch nicht durch einen Rückfall. Lassen Sie sich von einem Rückfall erneut daran erinnern, dass es sich lohnt, vorwärtszugehen.
    Zu Hindernissen können auch Wahrnehmungsweisen und daraus folgendes Handeln werden:
Ungeduld: Die Kleinarbeit auf Ihren Horizont hin wird Ihnen lästig. Sie wollen Resultate, Erfolge. Sie wollen Prozesse beschleunigen. Sie machen Druck, schließlich sind Sie in drei Monaten ohne Arbeit, dann müssen Sie eine neue Stelle haben. Sie wollen Dingen nachhelfen. Stopp! Eine Bewerbungsprozedur