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Neuanfaenge - Veraenderung wagen und gewinnen

Neuanfaenge - Veraenderung wagen und gewinnen

Titel: Neuanfaenge - Veraenderung wagen und gewinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sibylle Tobler
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zum Schluss kommen, im Moment nichts zu unternehmen, kann das auch gut sein. Im Sturm auf hoher See kann es eine Notwendigkeit sein, die Segel einzuziehen und abzuwarten. Überprüfen Sie aber Ihre Motivation: Es gibt Situationen, in denen es gut ist, nicht aktiv zu werden; Sie haben noch kein deutliches Bild, aktive Schritte wären jetzt Flucht. Es gibt aber auch Situationen, in denen das Gegenteil der Fall ist. Dort wird Handeln aus Angst, Trägheit, Verunsicherung vermieden. Schauen Sie genau hin. Sie werden wissen, was bei Ihnen zutrifft.
Losziehen
    Nun kommt der Moment, mutig loszuziehen. Vielleicht warten Sie seit Beginn der Lektüre dieses Buches auf diesen Abschnitt. Ja, das Handeln ist wichtig. Doch Sie erinnern sich: Die Gestaltung eines Veränderungsprozesses beginnt beim Denken. Sichtbare Schritte sind Teil, nicht Zentrum dessen, was dazu beiträgt, eine Veränderung konstruktiv anzugehen. Sie sind Resultat und Frucht der Auseinandersetzung mit Ihrer Wahrnehmung, der Entwicklung eines motivierenden Horizontes, der Übernahme von Verantwortung. Das alles sind bereits Schritte – vielleicht die wichtigsten. Auf deren Basis ergibt sich das Handeln oft wie von selbst – wie ein reifer Apfel, der vom Baum fällt.
    Fangen Sie mit kleinen Schritten an. Beginnen Sie wie bei einer langen Bergwanderung in einem Ihnen entsprechenden Tempo. Es ist eine Falle zu denken, Sie müssten in einem Kraftakt sofort alles verändern. Und nicht selten ein Alibi, gar nicht erst anzufangen.
    Denken Sie an das Zitat am Anfang dieses Kapitels: »Eine Reise von tausend Meilen muss mit einem einzelnen Schritt anfangen.« Auch große Veränderungen beginnen mit einem ersten Schritt. Der erste Schritt kann sehr klein sein. Sie probieren ein neues Verhalten aus. Sie antworten auf ein Stelleninserat, das Sie interessiert. Sie kaufen ein Buch, das Sie ermutigt. Sie holen Informationen ein. Sie räumen Ihren Schreibtisch auf. Gehen Siediesen ersten kleinen Schritt achtsam und bewusst. Tun Sie ihn nicht als »nichts« ab. Würdigen Sie ihn. Ohne den ersten Schritt keine Veränderung.
Abschied nehmen
    Sie können nicht an ein neues Ufer gelangen, ohne das alte zu verlassen. In Veränderungsprozessen kommen wir nicht darum herum, Vertrautes, Gewohntes loszulassen: Situationen, Menschen, aber auch Perspektiven, Erwartungen. Wir haben uns allenfalls zu trennen von Selbstverständnissen, Anschauungen, Haltungen, Gewohnheiten und Verhaltensweisen, aber auch von Rollen, Status, Materiellem. Im Extremfall haben wir sogar unser Leben oder das Leben eines anderen Menschen loszulassen. Festhalten blockiert. Sich zu lösen, loszulassen, Abschied zu nehmen ermöglicht, vorwärtszugehen.
    Abschied nehmen ist in erster Linie ein innerer Prozess, begleitet von der Bereitschaft, gehen zu lassen, was nicht mehr ist, nicht mehr passt oder nicht mehr möglich ist. Es geht weniger darum, von etwas weg zu gehen, als darum, frei zu sein, auf etwas hin zu gehen. Abschied nehmen ist Loslassen dessen, was losgelassen werden muss, um vorwärtsgehen zu können.
    Abschied muss nicht künstlich herbeigeführt, sondern sollte zugelassen werden. Wie eine Schlange, die sich häutet: Das Tier ist konzentriert auf die Vorwärtsbewegung und lässt dabei die alte Hülle hinter sich. Machen Sie es wie die Schlange: Konzentrieren Sie sich auf Ihre Vorwärtsbewegung. Lassen Sie gehen, was nicht mehr ist oder nicht mehr sein kann.
    Seien Sie sich bewusst, dass Abschied nicht nur zum Thema wird, weil Sie sich entscheiden, vorwärtszugehen, und dadurch Situationen, Beziehungen oder auch bisherige Lebensweisen hinter sich lassen. Vergegenwärtigen Sie sich, dass sich Abschied auch nicht nur aufdrängt, weil Umstände dies erfordern oder gar erzwingen. Abschied kann auch ausgelöst und notwendig werden im Prozess selbst, durch die Schritte, die Sie machen. Dies ist nicht vorauszusehen und kommt oft überraschend. Sie sindbeispielsweise glücklich mit Ihrem neuen Lebenspartner und hören eine Freundin mit neidischem Unterton sagen: »So schön sollte man es haben!«; möglicherweise führt dies zu einer Distanzierung. Oder Sie beginnen begeistert mit der Verwirklichung Ihres beruflichen Traumes und werden mit abschätzigen Reaktionen konfrontiert; vielleicht müssen Sie solche Beziehungen hinter sich lassen, um Ihr Vorwärtsgehen nicht zu gefährden. Oder Sie legen ein unterwürfiges Verhaltensmuster ab, treten selbstbewusster auf und stellen fest, dass nicht alle positiv darauf

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