Neuanfaenge - Veraenderung wagen und gewinnen

beispielsweise dauert einfach ihre Zeit – hier Druck auszuüben, wird bei Ihrem Gegenüber wahrscheinlich Irritation auslösen und damit gerade nicht zu einer Stelle führen. Ungeduld wirkt kontraproduktiv und verzögert Prozesse. Erkennen Sie, was Sie ungeduldig werden lässt. Bringen Sie sich selbst, Ihrem Prozess und all den Schritten, die Sie gegangen sind und noch zu gehen haben, Wertschätzung entgegen – Sie werden schneller ans Ziel kommen, als wenn Sie ungeduldig Dinge erzwingen wollen.
Verunsicherung: Sie fühlen sich unsicher auf diesem Weg, den Sie noch nie gegangen sind. Auch dies ist völlig normal. Siemachen und erleben Dinge, die für Sie neu sind. Hören Sie sich an, was Ihre Verunsicherung zu sagen hat, überprüfen Sie dies kritisch und entscheiden Sie, ob das, was Sie da hören, förderlich ist. Meist ist es – obwohl verständlich – nicht förderlich. Nehmen Sie sich an der Hand wie eine Mutter ihr eingeschüchtertes Kind. Sie werden erfahren, dass Sie wieder in ruhigere Gewässer kommen und die Verunsicherung verschwindet. Sie werden froh sein, dass Sie ihr nicht Macht gegeben haben.
Angst: Sie haben vielleicht Angst vor Ihrem eigenen Mut oder Angst vor dem, was kommen mag, möglicherweise Angst vor Gefahren und Risiken, Angst vor dem Alleinsein oder Angst, nicht anzukommen, zu scheitern. Nehmen Sie Angst wahr, hören Sie ihre Botschaft … und überprüfen Sie sie. Wenn Sie unterwegs Angst bekommen, dann bedeutet das meistens nicht, dass Ihr Weg falsch ist. Entschlossen und mutig vorwärtszugehen bedeutet nicht, keine Angst zu haben. Entschlossen und mutig vorwärtszugehen bedeutet, Angst zu überwinden.
Zweifel: War das wirklich ein guter Entscheid? Hätte ich nicht vielleicht etwas anderes tun sollen? Wäre es nicht besser gewesen, auf diese Person zu hören und den vermeintlich sicheren Pfad einzuschlagen statt diesen Bergweg, auf dem ich nun ins Schwitzen gerate? Insbesondere wenn sich Hindernisse in den Weg stellen, Unerwartetes eintritt, sind wir anfällig für Zweifel. Soll ich wieder zurück? Werde ich es schaffen? Habe ich mich überschätzt? Wenn Sie dann noch jemandem begegnen, der eine kritische Bemerkung macht, oder wenn Sie einen Artikel lesen, der Sie mit Gefahren oder düsteren Zukunftsprognosen konfrontiert, wuchern Zweifel geradezu. Behalten Sie klaren Kopf. Fühlen Sie Ihren Zweifeln auf den Zahn: Wohin führen sie? Was würde geschehen, wenn Sie Ihren Zweifeln folgen? Wäre das hilfreich? Meistens genügen einige solcher Fragen, um zu erkennen: Zweifel lähmen und führen nicht weiter. Sie können sich Zweifel nicht leisten. Wenden Sie sich davon ab.
Verzweiflung: Zweifel kann in Verzweiflung umschlagen, angeschlagene Hoffnung in Hoffnungslosigkeit. Sie denken, Sie schaffen das nicht. Sie glauben, die Aufgabe sei zu schwer. Sie wissen nicht weiter. Sie sehen keine Alternative, keine Lösung, keinen Ausweg. Menschen, die viele Absagen auf Stellenbewerbungen erhalten, kennen diese Gefühle. Achtung! Verzweiflung beeinträchtigt Ihre Wahrnehmung und Ihr Handeln. Und kann dann wirklich zum Problem werden. Sie sind nicht mehr in der Lage, genau hinzuschauen und konstruktiv zu handeln. Ziehen Sie die Notbremse. Zögern Sie nicht, allenfalls Hilfe in Anspruch zu nehmen. Am Ende eines Tunnels gibt es eine Öffnung. Und Licht. Es kann Momente geben, in denen man daran erinnert werden muss. Möglicherweise braucht man Hilfe, um den Ausgang zu erreichen. Das ist keine Schande und viel besser, als im Dunkeln zu kreisen.
    Ungeduld, Verunsicherung, Angst, Zweifel und Verzweiflung untergraben das Vertrauen »anzukommen«. Vertrauen ist essenziell in Veränderungsprozessen. Daher habe ich diesem Thema ein eigenes Kapitel gewidmet: Kapitel 3 gibt Ihnen Gelegenheit, sich damit zu beschäftigen. Dies wird Sie unterstützen, schwierigen Momenten – die es immer geben kann und wahrscheinlich auch geben wird – bewusst und konstruktiv zu begegnen.
    Seien Sie aufmerksam. Hindernisse wollen Ihnen etwas sagen. Werden Sie sich klar was. Schauen Sie genau hin, so wie es Ihnen aus diesem Buch inzwischen bekannt ist. Was sagt das Hindernis über Ihren Weg aus? Sind Sie noch auf Kurs? Sind Sie in einer Sackgasse gelandet und sagt Ihnen das Hindernis, dass Sie umkehren und einen anderen Weg einschlagen müssen? Oder ist dieses Hindernis lediglich eine Art dicker Baumstamm, der über Ihrem Weg liegt, sodass Sie kurzfristig klettern müssen? Geht es darum dranzubleiben? Wenn Sie genau hinschauen,