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Neuanfang

Neuanfang

Titel: Neuanfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Kingsbury
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Beine unter sich und sah Katy an. „Es geht darum, dass dich die Menschen nicht danach beurteilen sollen, wie du aussiehst.“
    „Nicht deine Hautfarbe oder Augenfarbe oder Haarfarbe oder ob du Sommersprossen hast.“ Ricky berührte sein gesprenkeltes Gesicht. „Denn Gott hat uns alle geschaffen und wir sind alle seine Kinder – ganz egal, wie unterschiedlich wir aussehen.“
    Dayne nahm die Szene mit allen Sinnen auf und spürte, wie er den Tränen nahe war. Hier saßen vier Jungen – drei dunkelhäutig, einer weiß – alle mit verschiedenen leiblichen Eltern und jeder mit einer anderen Herkunft, jeder Einzelne einmalig und unverwechselbar. Ganz offensichtlich hatten sie diese Dr.-Seuss-Geschichte schon oft gehört. Ihre tiefere Bedeutung war ihnen von ihren Eltern erklärt worden und die Jungen glaubten von ganzem Herzen daran.
    Katy schloss das Buch und blickte in die kleinen Gesichter um sich herum. „Ihr habt recht. Gott hat uns alle unterschiedlich erschaffen, aber er liebt uns alle gleich.“
    „Gott hat die allergrößte Schachtel mit Buntstiften, die es nur gibt“, lachte Justin. „Das sagt Mama immer. Er würde kein besonders kreativer Gott sein, wenn er uns allen das gleiche Aussehen gegeben hätte.“
    „Ja.“ BJ gähnte und in diesem Moment holte ihn die Realität ein. Er hielt inne und sah Katy und Dayne an. „Haben wir etwas von Mama und Papa gehört?“
    Dayne hatte befürchtet, dass dieser Moment kommen würde. Katy und er konnten die Kinder nicht die ganze Zeit ablenken. Er sah zu Katy hinüber und sie nahm das Stichwort auf. „Euer Papa hat nach dem Abendessen angerufen. Cody ist immer noch sehr krank. Ich schlage vor, dass wir jetzt für ihn beten, damit es ihm bald besser geht.“
    Dayne spürte, wie Ricky neben ihm zu zittern begann. Er sah zu ihm. Der Junge hatte sein Gesicht in den Händen vergraben und weinte.
    „Warum ist er weggegangen und hat Alkohol getrunken?“ Justins Gesichtsausdruck war wütend. „Er hat versprochen, dass er das nicht tun würde!“
    „Kann er sterben?“ BJ versuchte die Tränen in seinen Augen zurückzuhalten.
    Jetzt war nicht der Moment, um die Tatsachen schönzureden. Diese Jungen würden in nur wenigen Jahren vor den gleichen Entscheidungen stehen. Dayne biss sich auf die Lippe. „Ja, er könnte auch sterben.“ Er blickte in die ängstlichen und traurigen Gesichter um sich herum. „Wenn Menschen zu viel Alkohol trinken, können sie deswegen auch manchmal sterben.“ Er griff nach Rickys Hand. „Deshalb wollen wir jetzt für ihn beten.“
    Justin war der geborene Anführer der Brüder, keine Frage. Das zeigte sich in allem, was er tat, und auch dieser Moment bildete keine Ausnahme. „Kann ich als Erster beten?“ Katy erlaubte es ihm. Er faltete seine Hände und senkte den Kopf, wobei er einen zitternden Seufzer ausstieß. „Lieber Gott, Papa hat gesagt, dass du Cody aus einem bestimmten Grund in unser Leben geführt hast. Aber jetzt liegt er im Krankenhaus und es geht ihm nicht gut und ich glaube nicht, dass wir genug Zeit hatten, um ihm zu helfen.“ Justins Stimme brach, doch er fuhr tapfer fort. „Bitte lass nicht zu, dass er stirbt. Er muss noch mehr von dir hören, damit er erkennt, dass er dieses Zeug nicht braucht. In Jesu’ Namen, Amen.“
    Justins Gebet startete eine Kettenreaktion und die Jungen beteten nacheinander dafür, dass Gott Cody gesund machen würde. Ricky betete, dass Gott „unserem Freund Cody nur noch eine Chance“ geben möge.
    Als sie mit dem Beten fertig waren, liefen allen die Tränen über die Wangen und Dayne war sich sicher, dass er gerade etwas ganz Besonderes erlebt hatte. Der Raum war von Gottes Gegenwart erfüllt, wie Dayne sie noch nie zuvor gespürt hatte. Aber bisher hatte er auch noch nie mit Kindern zu tun gehabt, die einen so starken und tiefen Glauben hatten.
    Dayne und Katy brachten die Kinder ins Bett und lenkten das Gespräch noch einmal auf das Footballspiel. Als sie das Licht ausmachten, waren die Jungen immer noch traurig, doch sie weinten nicht mehr.
    Nachdem die Türen der Schlafzimmer geschlossen waren, gingen Dayne und Katy leise den Flur entlang. Als sie die oberste Stufe der Treppe erreicht hatten, lehnte sich Dayne an die Wand. „Das war unglaublich.“
    „ Du warst unglaublich.“ Katy schlang ihre Arme um seine Taille und legte den Kopf an seine Brust. „Ich denke, nach diesem Abend liebe ich dich noch mehr als vorher. Du gehst so wunderbar mit diesen Kindern um, Dayne. Ich

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