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Neuanfang

Neuanfang

Titel: Neuanfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Kingsbury
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Gefühle in Dayne hervor. Gefühle von Vaterschaft und der Sehnsucht nach einer Familie und all dem, was er mit Katy in den kommenden Jahren erleben wollte. Er sah fragend zurück zu ihr, als sie gerade hinter BJ die Treppe hinaufstieg. „Haben wir dafür noch Zeit?“
    „Natürlich.“ Katy legte ihren Arm um BJs Schulter. „Eure Mutter liest euch auch immer vor, nicht wahr?“
    „Beinahe jeden Abend.“ Justin ging voran.
    Die Zimmer der Jungen waren am Ende des Flurs – Justins und Rickys auf der linken Seite, das Zimmer von Shawn und BJ rechts. Sie versammelten sich in Shawns und BJs Zimmer, weil sich alle einig waren, dass sie an der Reihe wären.
    Shawn suchte ein Buch aus, das den Titel Enzyklopädie der Tiere trug. „Wir könnten das vorlesen, aber die Brüder sagen immer nein.“
    „Stimmt das?“ Dayne liebte es, wie sie sich gegenseitig „die Brüder“ nannten. Katy hatte erzählt, dass sie in der Woche, nachdem die drei Jungen aus Haiti angekommen waren, damit angefangen hatten. Der Name war hängen geblieben und so sprachen sie von sich immer nur als „die Brüder“.
    Dayne saß neben Shawn und besah sich das Buch. „Welches sind deine Lieblingstiere?“
    Shawns Augen leuchteten. „Alle. Aber den bengalischen Tiger und den Geparden und den Elefanten mag ich am meisten. Wusstest du, dass ein Gepard 112 Stundenkilometer rennen kann und dass man einmal gemessen hat, dass ein Gepard 80 Meter in 2,25 Sekunden geschafft hat?“
    Dayne zog seine Augenbrauen erstaunt in die Höhe. „Das wusste ich nicht.“
    „Ja, aber sie können nur hundert Meter in der Spitzengeschwindigkeit laufen, sonst überhitzen sie sich.“
    Justin stemmte seine Hände in die Hüften. Er hatte ein Buch mit Dr.-Seuss-Geschichten unter den Arm geklemmt. „Dayne interessiert sich nicht für deinen Gepard.“
    „Oh doch, das tue ich.“ Dayne fühlte eine große Zuneigung zu Shawn. Er war der älteste der drei adoptierte Jungen, aber auch der kleinste. Seine Liebe zu Tieren war eine besondere Gabe, etwas, das die Flanigans offenbar förderten. Selbst wenn Shawn deswegen von seinen Brüdern geneckt wurde. Dayne klopfte auf das Tierbuch. „Wie wäre es, wenn wir uns morgen ein bisschen Zeit nehmen und du mir die besten Tiere zeigst?“
    „Cool!“ Shawn legte das Buch vorsichtig auf seinen Nachttisch. „Ich werde dir den Löwen zeigen und seine Höhle und dir alles über die Lebensdauer der Meeresschildkröte erklären.“
    Katy saß auf dem gegenüberliegenden Bett und beobachtete Dayne und Shawn. Sie blätterte durch die Seiten des Dr.-Seuss-Buches und lächelte. „Ich mag dieses Buch.“
    „Ich auch.“ BJ kam näher und setzte sich neben sie.
    Justin saß auf Katys anderer Seite und Ricky gesellte sich zu Dayne und Shawn. Ricky schlug seine Beine so übereinander, dass er im Schneidersitz saß. „Zeig uns die Bilder, bitte.“
    Für ein paar Sekunden hatte Dayne das Gefühl, dass zehn Jahre vergangen seien und diese Kinder ihre eigenen wären, dieses gemütliche Haus ihr eigenes Zuhause. Würde es so sein? Ganz normale Zubettgeh-Rituale? Oder würde er die meiste Zeit unterwegs sein und Filme drehen? Wenn er seinen laufenden Vertrag erfüllt hatte, lag die Entscheidung ganz bei ihm. Aber wenn er einfach passiv blieb, würde sein Agent bald einen Vertrag für weitere sechs Filme für ihn aushandeln und daraus würde er nicht mehr aussteigen können.
    Katy schlug die erste Seite auf und begann zu lesen. „Die sternbäuchigen Gänse hatten Bäuche mit Sternen. Die kahlbäuchigen Gänse trugen nichts auf ihrem Bauch …“
    Die Geschichte erzählte von den sternbäuchigen Gänsen, die sich den anderen überlegen fühlten, weil sie Sterne trugen, und wie Sylvester McMonkey McBean, ein gewitzter fahrender Händler, den kahlbäuchigen Gänsen gegen einen hohen Preis Sterne für ihre Bäuche anbot.
    Ricky lachte, als sie an die Stelle kamen, wo McBean anschließend den sternbäuchigen Gänsen anbot, ihre Sterne gegen einen hohen Preis zu entfernen, damit sie sich wieder besonders fühlen konnten.
    Am Ende der Geschichte waren alle Gänse pleite, weil sie so oft die Dienste von McBean in Anspruch genommen hatten, aber sie waren alle klüger geworden und hatten eine Entscheidung getroffen. Es war nicht länger wichtig, ob eine Gans einen Stern trug oder nicht – tief in ihrem Inneren waren sie alle gleich, und alle verdienten es, beachtet und wertgeschätzt zu werden.
    „Weißt du, worum es wirklich geht?“ BJ zog seine

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