Neuanfang
Zwei? Drei?“ Er grinste. „Sechs wie die Flanigans?“
Katy lachte. „Vielleicht nicht unbedingt sechs.“ Sie hatten sich bereits zuvor über dieses Thema unterhalten, doch ihre Antworten fielen jedes Mal anders aus. „Jenny hat mir erzählt, dass sie eigentlich zwei Kinder haben wollten, aber dass Gott sechs für sie geplant hätte.“ Sie hob ihre Schulter. „So was kann passieren, vermute ich.“
„Das vermute ich auch.“ Dayne sah aus, als würde ihm bei diesem Gedanken etwas schwindelig. „Wir könnten auch zehn Kinder haben und wenn wir darauf vertrauen, dass Gott bei uns ist, würde er uns auch irgendwie durchbringen.“
„Das würde er.“ Katy streckte die Hand aus und griff nach seiner. Sie liebte es, dass sich hier, weit weg von Hollywood und dem Stress des Filmemachens, ihre Gespräche anhörten wie bei ganz normalen Menschen mit einem ganz normalen Leben. Nicht die irrsinnigen Verfolgungsjagden der Paparazzi und Filmverträge und Drehtermine, um die es in ihren Gesprächen ging, wenn er in Los Angeles war.
Katy fuhr mit dem Daumen über Daynes Finger. „Solange du dein kleines Mädchen bekommst.“
Dayne schüttelte langsam seinen Kopf. „Ich kann mir nicht ausmalen, wie es sich anfühlen wird, wenn ich dich mit unserem Baby sehe und unsere Tochter zum ersten Mal im Arm halte. Vor allem nach …“
Er musste seinen Satz nicht beenden. Katy wusste, dass er an das Baby dachte, das er verloren hatte, das Kind, das abgetrieben worden war. „Dieser Moment wird unvergesslich sein.“
„Ja.“ Nach ein paar Sekunden grinste er. „Ich kann nur jeden Jungen warnen, der es wagt, sich mit irgendeiner Tochter von mir zu verabreden.“
Katy wollte am liebsten näher rücken und ihn küssen, ihm sagen, dass sie genauso fühlte und dass sie – egal ob Junge oder Mädchen – es nicht erwarten konnte, dass dieser Tag kam. Stattdessen lehnte sie sich an die Armlehne des Sofas. „Ich denke, wir sollten besser über die Hochzeit reden.“
„Bevor wir die Kinderzimmer einrichten, meinst du?“ Ein schelmisches Grinsen flog über sein Gesicht.
„Ja. Diese Hochzeitsplanerin … haben wir die Möglichkeit, selbst Ideen einzubringen?“ Katy bemühte sich um einen unbeschwerten Tonfall. „Oder sagen wir ihr, wie wir es uns ungefähr vorstellen, und sie kümmert sich dann um alles?“
Dayne ließ ihre Hand los und setzte sich aufrecht hin. Es war unübersehbar, wie aufgeregt er war, dass er Wilma für ihre Hochzeitsplanung hatte gewinnen können. „Sie wird so viel oder so wenig für uns tun, wie wir es wollen.“ Seine Augen leuchteten, so wie sie es immer taten, wenn Katy und er über die Hochzeit sprachen. „Sie fliegt am Montag nach Indianapolis und will uns im Hyatt treffen.“
Ein Treffen im Hyatt-Hotel würde einen riesigen Medienrummel hervorrufen. Sie zog die Nase kraus. „Was ist mit der Presse?“
„Wilma hat einige Ideen.“ Dayne rutschte ein wenig näher. Seine Stimme sagte ihr, dass sie sich keine Sorgen machen brauchte und dass sie sich nicht über Einzelheiten der Hochzeit Gedanken machen musste, bevor sie sich mit Wilma getroffen hatten. „Das Wichtigste von allem ist die Privatsphäre. Nach meinem Unfall … ich möchte, dass es aus den Zeitungen herausgehalten wird. Wenn sie dahinterkommen …“ Sein Tonfall war immer noch unbeschwert, doch die Muskeln in seinem Nacken verspannten sich. „Das will ich auf keinen Fall!“
Katy verstand das. Bis Thanksgiving waren sie so sehr damit beschäftigt gewesen, dass Dayne wieder laufen lernte, und dass es ihm gut genug ging, um nach Bloomington fliegen zu können, dass sie sich bisher noch nicht über die Hochzeit oder Blumen oder Kuchen oder eine Kirche unterhalten hatten. Nichts von den Sachen, über die sich verlobte Paare für gewöhnlich unterhielten. Und Dayne vertraute ganz offensichtlich Wilma Waters. Sie könnten ihre Vorstellungen mit ihr besprechen und dann würde sie die Mammutaufgabe bewältigen müssen, eine geheime Hochzeit zu planen. Es war egal, wo es stattfinden würde – ob in der Bloomingtoner Stadtkirche oder am Ufer ihres eigenen Hauses am Lake Monroe – solange dieses einzige kritische Detail berücksichtigt wurde.
Die Hochzeit vor der Presse geheim zu halten.
Dayne rieb sich sein Bein, das er wegen des Unfalls beinahe verloren hätte.
„Hast du Schmerzen?“
„Ein bisschen.“ Er lächelte, doch sein Gesicht war überschattet von einem Ausdruck, den er häufig hatte, seitdem er aus dem Koma
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