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Neuanfang

Neuanfang

Titel: Neuanfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Kingsbury
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zu halten.“
    Katy erinnerte sich daran, dass sie ausatmen musste. Das war die erste gute Nachricht, darauf konnte sie sich konzentrieren. „Das werden wir brauchen.“
    „Auf jeden Fall.“ Dayne legte seinen Arm auf die Kopfstütze des Sofas. „Wilma war auch der Meinung, dass die kritische Anzahl an Hochzeitsgästen normalerweise bei fünfzig erreicht ist. Wenn wir fünfzig oder weniger Gäste haben, kann sie praktisch garantieren, dass die Presse nichts mitbekommt. Doch wenn es mehr Gäste sind, brauchen wir einen kompletten Schlachtplan, um das zu erreichen.“
    „Aber glaubt sie, dass wir es schaffen könnten?“
    „Ja, das denkt sie.“
    Katy hörte das Geräusch kleiner tapsender Füße auf der Treppe und das Schluchzen unterdrückter Tränen. Bevor einer von ihnen fragen konnte, wer aus dem Bett gekommen war, bog Ricky um die Ecke. Sein blondes Haar war zerzaust vom Kopfkissen und er rieb sich die Augen. Ricky war ein Schlafwandler und hatte immer noch einen sehr leichten Schlaf, obwohl es in letzter Zeit schon besser geworden war. Doch ab und zu wanderte er noch durch das Haus und die Treppe hinunter, wenn schon alles dunkel war.
    Katy flüsterte Dayne zu: „Er schläft immer so schlecht ein.“
    Dayne nickte. „Hey, Kumpel. Was ist los?“
    Ricky blinzelte. Er kam näher und schlang seinen Arm um Daynes Hals. „Sie lassen mich nicht gewinnen.“
    „Sie lassen dich nicht …?“ Dayne warf Katy einen fragenden Blick zu.
    „Er ist ein Schlafwandler!“, raunte sie ihm zu.
    Ein verstehender Blick trat in seine Augen. Er legte seinen Arm um Rickys Taille. „Sie lassen dich nicht gewinnen?“
    „Nein.“ Ricky schüttelte energisch den Kopf. Seine Augen waren weit aufgerissen und erfüllt von Angst und Ärger. Aber es war der Blick, den er stets hatte, wenn er schlafwandelte. „Jedes Mal, wenn ich es versuche, lassen sie mich nicht gewinnen.“
    Dayne zögerte. „Okay … jetzt haben sie aber gesagt, dass sie dich gewinnen lassen. Beim nächsten Mal, wenn du es versuchst, wirst du sicher gewinnen.“
    Katys Herz schmolz dahin. Dayne war so geduldig und verständnisvoll mit dem Kind und ihr fiel auf, dass sie – außer bei den wenigen Gelegenheiten beim christlichen Kindertheater – Dayne noch nie im Umgang mit Kindern erlebt hatte. Sie hatten über Kinder gesprochen, doch es war das erste Mal, dass sie miterlebte, wie Dayne sich wie ein Vater verhielt. Sie beobachtete ihn weiter.
    Die Angst in Rickys Augen verschwand allmählich und er gähnte. Sein Arm lag immer noch um Daynes Hals und jetzt legte er seinen anderen Arm ebenfalls um Dayne und umarmte ihn lange. „Das ist alles, was ich will.“ Er trat zurück und zuckte mit den Schultern. „Aber sie haben mich einfach nicht gewinnen lassen.“
    „Das werden sie jetzt tun.“ Daynes Stimme war beruhigend, sein Tonfall überzeugend.
    „Ich muss ja nicht jedes Mal gewinnen.“ Ricky blinzelte und sein Gesichtsausdruck veränderte sich ein wenig, so als ob er langsam aufwachen würde.
    „Ich weiß.“ Dayne stand auf und nahm Rickys Hand. „Komm, wir gehen wieder zurück ins Bett.“
    Katy lächelte. Sie zog ein Knie an ihre Brust und sah zu, wie Dayne Ricky durch den Raum in Richtung Treppe führte.
    Nach ein paar Minuten hörte sie, wie Dayne leise wieder herunterkam. Als er das Zimmer betrat, blieb er stehen und presste seine Hand auf das Herz. „Ich liebe dieses Kind. Wir kamen in sein Zimmer und er fragte mich, ob Cody inzwischen zu Hause wäre.“
    „Wirklich?“
    „Ja.“ Dayne nahm wieder seinen Platz auf dem Sofa neben ihr ein. „Ich sagte ihm, dass Cody immer noch im Krankenhaus ist und dass wir weiter für ihn beten müssen.“ Er lächelte. „Dann hat der kleine Kerl gegähnt und gesagt, dass Cody bald wieder gesund werden wird. Das hat Jesus ihm schon gesagt.“
    „Er ist so ein süßer Kerl!“ Katy blickte zu dem Familienfoto der Flanigans hinüber, das an der Wand neben der Terrassentür hing. „Ich finde es immer interessant, dass Ricky derjenige ist, der mit einem Herzfehler auf die Welt kam, sodass sie ihn im Alter von drei Wochen operieren mussten. Und jetzt ist er derjenige, der so ein weiches Herz für andere hat.“
    „Das hatte ich ganz vergessen.“
    „Seine Narbe geht von der Rückenmitte über sein Schulterblatt bis hin zu seiner Seite. Er ist jetzt völlig gesund. Ein wirklicher Wunderjunge.“
    Dayne legte seinen Arm auf die Sofalehne und stützte seinen Kopf auf seine Faust. „Wie viele Kinder, Katy?

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