Neuanfang
bei der Frühlingsaufführung unterstützen könnte.
Katy dankte Gott im Stillen, dass die Einzelheiten sich so schnell klärten. „Noch etwas. Bailey Flanigan nimmt seit Jahren Tanzunterricht.“
„Sie ist zweifellos die beste Tänzerin im Kindertheater.“ Rhondas Stimme war genauso aufgeregt wie sie selbst.
Katy hatte die Vor- und Nachteile dessen, was sie jetzt sagen würde, wochenlang erwogen. „Sie könnte dazu in der Lage sein, eine Show zu choreografieren.“
Rhonda schnappte nach Luft. „Das ist eine tolle Idee. Ich könnte ihr dabei helfen, doch sie würde alle Freiheiten haben, selbst kreativ zu sein.“
Nun sprachen alle aufgeregt durcheinander und genau in diesem Moment kam Dayne herein. Katy sah ihn und lächelte. Er trug einen Wollmantel, auf dem sich Schneeflocken gesammelt hatten. Er entdeckte sie sofort und ihre Blicke trafen sich. Katy spürte, wie ihr Herz schneller schlug. Sie konnte es nicht erwarten, ihn zu heiraten. Jeder Tag fühlte sich an wie ein ganzes Jahr.
Plötzlich fiel ihr das Mädchen an der Theke ein. Sie schlüpfte an Bethany vorbei und entschuldigte sich kurz. Wenn die Angestellte Dayne erkennen würde, würde es mit jeglicher Normalität vorbei sein. Doch Katy wollte nicht, dass Dayne von den guten Ergebnissen der Besprechung abgelenkt wurde.
Die Angestellte war glücklicherweise damit beschäftigt, etwas zu trinken zuzubereiten. Katy eilte zu Dayne, griff nach seinem Arm und zerrte ihn zu ihrem Tisch. Unterwegs sah sie zu ihm auf. „Du riechst gut.“
„Es ist auch schön, dich zu sehen.“ Er lachte. „Habe ich etwas verpasst?“
„Das Mädchen an der Theke. Sie ist verrückt nach dir.“ Katy ließ Dayne neben Bethany Platz nehmen, sodass die Angestellte nur seinen Rücken erkennen konnte, wenn sie zu ihnen hinübersah. Als sie wieder saßen, erzählte Katy ihr Erlebnis – dass das Mädchen an der Theke Katy berühren wollte, nur weil Katy Dayne berührt hatte.
„Na großartig.“ Er wandte sich den anderen zu. „Also, wo seid ihr stehen geblieben?“
„Du hast einen Job.“ Ashley spähte an Bethany vorbei. Ihre Augen funkelten, so wie sie es immer taten, wenn sie mit Dayne zusammen war.
„Bühnenbilder?“ Dayne sah aus wie ein erwartungsvoller Schuljunge, der hoffte, dass er Spielführer der Fußballmannschaft werden würde.
„Ja, du und ich.“ Ashley klatschte ihn ab. „Bill Shaffer baut die Bühne, du bist für die Routinearbeiten zuständig und ich male.“
„Routinearbeiten!“ Daynes Stimme triefte vor Sarkasmus. „Mein Traumjob!“
Alle brachen in lautes Gelächter aus. Katy war froh darüber, wie tief die Beziehung zwischen Dayne und Ashley mittlerweile geworden war. Mehr als alle anderen ihrer Geschwister hatte Ashley es sich gewünscht, ihren älteren Bruder zu treffen. Katy erinnerte sich noch gut daran. Und jetzt arbeiteten sie Seite an Seite, um Bühnenbilder zu gestalten. Von einer solchen Konstellation hatte weder sie noch Ashley jemals zu träumen gewagt.
Katy machte Dayne mit Al und Nancy bekannt und informierte ihn über das, was sie zu Oliver! und Seussical schon besprochen hatten. „Also haben wir die Winter- und Frühlingsproduktion schon geklärt.“ Katy sah in ihre Notizen. Vor diesem Teil der Besprechung fürchtete sie sich am meisten. „Jetzt sollten wir über das Theater sprechen.“ Bethany hatte Unterlagen mit den Einzelheiten mitgebracht. Katy hatte das starke Gefühl, dass es keine guten Neuigkeiten waren. „Bitte, Bethany.“
Bethany blätterte ihre Unterlagen durch und zog drei zusammengeheftete Blätter heraus.
Die ganze Gruppe wurde auf einmal sehr still, als ob sich jeder vor dem fürchtete, was in diesem Teil der Besprechung kommen würde.
„Ich möchte es kurz machen. Ich habe einen Bericht von den Besitzern des Bloomingtoner Theaters bekommen. Es bestätigt die Gerüchte, die wir alle gehört haben.“
Unter dem Tisch fasste Dayne nach Katys Fingern und drückte sie sanft.
„Sie haben vor, das Theater am Ende des kommenden Sommers zum Verkauf anzubieten.“ Die Gefühle schienen Bethany zu überwältigen und sie schloss die Augen. Als sie sie wieder öffnete, waren sie nass und traurig. „Ein Investor ist daran interessiert und möchte das Theater abreißen und Wohnblocks mit Eigentumswohnungen bauen. Da das Grundstück an den Park grenzt, ist ein solches Vorhaben offenbar sehr lukrativ.“
Katy fühlte sich so schlecht, dass sie nichts sagen konnte. Sie würde heiraten, Nancy und Al zogen
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