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Neuanfang

Neuanfang

Titel: Neuanfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Kingsbury
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Mützen, wobei Cole, Jessie und Maddie sie sich gegenseitig wegnahmen und damit Verstecken neben dem Weihnachtsbaum spielten. John lächelte seine kleine Enkeltochter an. „Hier, mein Liebling. Du siehst perfekt aus.“
    „Weißt du was?“ Sie sprach langsam, doch sorgfältig und gewichtig. Jedes Wort klang wie ein Wunder. „Ich kann ‚Stille Nacht‘ singen!“
    „Gut, meine Kleine.“ Er küsste ihre Wange. „Ich kann es kaum erwarten, dich zu hören.“
    John stand auf und zählte erneut die Häupter seiner Lieben. Ashley, Kari, Brooke und ihre Männer und Kinder, die Flanigans und Cody Coleman sowie Katy und Dayne. Sogar Luke und Reagan und ihre Kinder waren für dieses Ereignis gekommen. Und Elaine natürlich. Sie half Jessie dabei, ihre Handschuhe zu suchen, die sie vor einer halben Stunde noch getragen hatte, als sie gekommen war.
    „Hey, Papa … wohin gehen wir zuerst?“ Ashley sah wunderbar aus, viel besser als in letzter Zeit. Devin saß auf ihrer Hüfte und sie trug einen roten Schal und eine Mütze.
    „Zum Seniorenheim in Knollwood – das große am anderen Ende der Stadt.“ Er legte seine Hand auf ihre Schulter. „Du siehst schick aus.“
    „Danke.“ Sie rieb mit ihrem Daumen über einen Schmutzfleck auf Devins Wange und zog eine Grimasse. „Irgendjemand muss die Jungs einfangen.“
    Es dauerte fünfzehn Minuten, bis alle Kinder und Plätzchenteller in den Autos verstaut waren. Elaine fuhr bei John mit und er bemerkte etwas an ihr, das anders war als sonst. Sie sah glücklicher aus, als sie es in der letzten Zeit seit Thanksgiving getan hatte. Er sah zu ihr hinüber, als er an der Spitze der Autokolonne fuhr. „Danke, dass du Jessies Handschuhe gefunden hast.“
    „Cole hatte sie unter dem Sofa versteckt. Er dachte, das sei ein ganz toller Spaß.“
    John lachte. Er erinnerte sich an seinen Angelwettbewerb mit Landon im letzten Sommer. „Er ist immer sehr ehrlich, was seine Scherze betrifft.“
    „Das stimmt.“ Sie lächelte. „Das wird sehr lustig werden. Alle zusammen beim Weihnachtsliedersingen. Wir waren nie eine so große Gruppe, wenn unsere Familie singen ging.“
    „Ich glaube, wir sind alle keine großartigen Sänger, doch wenn du sagst, dass sie sich über jeden Sänger freuen, sind wir vielleicht doch geeignet.“
    „Die Menschen in Knollwood haben ein kurzes Gedächtnis und schwerhörige Ohren.“ Elaines Stimme klang leicht und unbeschwert. „Wir könnten die gleichen drei Lieder viermal hintereinander singen und sie würden sich über jede Note freuen.“
    „Mit diesem Haufen Kinder mit Nikolausmützen ist es wahrscheinlich sowieso egal, ob wir überhaupt etwas singen.“ John lehnte sich zurück und konzentrierte sich auf die Straße. Der gestrige Sturm hatte nachgelassen und die Straßen waren frei und der Himmel klar. Ein kalter Wind fegte durch die Stadt und durch den Schnee, der überall die Erde bedeckte, fühlte es sich schon sehr nach Weihnachten an.
    Sie schwiegen für ein paar Minuten, das vertraute Schweigen, das John von Elaine kannte. John stellte das Radio an und der bewegende Refrain von „O Holy Night“ erklang.
    Elaine sah durch die Frontscheibe zum sternenübersäten Himmel hinauf. „Ich liebe dieses Lied.“
    „Ich auch.“ John erwähnte nicht, dass dieses Lied immer sein Lieblingslied gewesen war, während Elizabeth „Away in a Manger“ geliebt hatte. Er registrierte lediglich Elaines Bemerkung und lächelte vor sich hin.
    Ungefähr eine Meile vor Knollwood holte Elaine tief Luft. „Ashley hat heute Abend mit mir gesprochen.“ Ihre Stimme klang ruhig und friedlich. „Es hat mich überrascht.“
    „Das habe ich nicht bemerkt. Was hat sie gesagt?“
    „Sie nahm mich zur Seite, bevor wir aufbrachen, und sagte mir, dass es ihr leidtue, dass sie an dem Thanksgiving-Wochenende so emotional gewesen sei.“ Elaine faltete entspannt ihre Hände. „Sie wollte nicht, dass ich glaube, dass sie über meine Anwesenheit wütend gewesen sei.“
    „Das ist gut.“ John spürte ein tiefes Gefühl der Erleichterung. Er hatte Elaines Gesellschaft in dieser Vorweihnachtszeit so sehr genossen, doch insgeheim hatte er befürchtet, dass seine Kinder Probleme damit haben könnten. Elizabeth war inzwischen seit zweieinhalb Jahren verstorben, doch jedes seiner Kinder hatte das Gefühl, als sei es erst letzte Woche gewesen. Ihm ging es genauso. Nur inzwischen nicht mehr ganz so oft wie vorher.
    „Jingle Bells“ lief im Radio, als sie das Auto auf dem

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