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Neue Vahr Süd: Neue Vahr Süd

Neue Vahr Süd: Neue Vahr Süd

Titel: Neue Vahr Süd: Neue Vahr Süd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Regner
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setzte sich dazu. Die beiden sagten nichts. Jogi verschwand durch eine Tür und kam kurz darauf mit Harry zurück.
    »Frankie«, sagte Harry erfreut. Er klopfte ihm im Vorbeigehen auf die Schulter, holte vom Tresen zwei Flaschen Bier und setzte sich dazu. Er schob Frank eine der beiden Flaschen hin und sagte »Prost erst mal.«
    »Und was ist mit uns?« sagte Hanni.
    »Hol noch welche, Jogi«, sagte Harry. »Du siehst schlecht aus, Frankie, irgendwie krank.«
    Endlich mal einer, der sich Sorgen um einen macht, dachte Frank, und wenn Harry der einzige ist, der sich Sorgen um einen macht, dann steht es wirklich schlimm, dachte er. Aber gerührt war er trotzdem.
    »Das liegt am Rauchen«, sagte er und steckte sich eine an. Es waren höchstens noch fünfzehn Zigaretten in der letzten der vier Schachteln. »Ist bald geschafft«, fügte er hinzu. Dann hustete er ausgiebig. Harry haute ihm auf den Rücken.
    »Verstehe ich nicht. Warum läßt du das nicht bleiben, Alter? Du klingst ja, als wenn du ne Lungenentzündung hättest.«
    »Das ist gut«, sagte Frank, »aber darum geht’s nicht.«
    »Worum geht’s denn?« sagte Harry.
    »Ich hab was zu wohnen für dich.«
    »Seht ihr, Leute«, sagte Harry, »ich hab’s euch doch gesagt: Der einzige, auf den man sich noch verlassen kann in diesem Puff hier, ist Frankie!«
    »Hallo Martin«, sagte Harry, als Martin Klapp auf Franks Klopfen hin die Tür öffnete.
    »Harry!« sagte Martin Klapp.
    »Hier wohnt ihr also«, sagte Harry und schob sich an Martin vorbei in die Wohnung. Frank folgte ihm und schloß die Tür.
    »Harry!« sagte Ralf Müller, der jetzt aus Martins Zimmer kam.
    »Ralf Müller!« sagte Harry. »Wie geht’s denn so? Wo habt ihr denn das Bier her?« Ralf Müller und Martin Klapp hatten jeder eine Flasche Haake-Beck in der Hand. »Geht’s da rein?« Er ging in das Zimmer von Martin Klapp. »Komischer Durchgang. Habt ihr das selbst gebaut? Mein Gott, das muffelt hier vielleicht!« In Martin Klapps Zimmer stand ein voller Kasten Haake-Beck. »Das ist doch Bauarbeiterpisse«, sagte Harry. Er nahm zwei Flaschen aus dem Kasten und öffnete sie mit einem Feuerzeug. »Hier, Frankie. Frankie hat mir alles erzählt, Jungs! Nett von euch.«
    »Naja …«, sagte Ralf Müller.
    »So, dann prost alle zusammen.« Harry strahlte Martin Klapp an. »Martin Klapp, mein Gott. Und Ralf Müller. Daß ich mit euch nochmal zusammenwohnen würde, alter Schwede.« Er hob die Flasche und wartete. Nichts passierte. Ralf Müller und Martin Klapp starrten ihn nur an. »Na, was ist, Jungs? Anstoßen!« Harry wedelte mit seinem Bier. »Aber eins sage ich euch gleich, Jungs: An der Wohnung müßt ihr noch einiges machen, das sieht ja hier aus wie bei Luis Trenker im Rucksack!«
    Frank hob sein Bier und stieß mit ihm an. »Das wird schon, Harry«, sagte er. »Ich zeig dir mal dein neues Zimmer. «
    »Das ist gut«, sagte Harry.
    Sie gingen hinüber in Franks Zimmer.
    »Die Möbel und die Matratze und das ganze Zeug, das kannst du erstmal alles haben, Harry, das hole ich vielleicht später mal ab, das weiß ich noch nicht so genau«, sagte Frank.
    »Gutes Zimmer«, sagte Harry. »Hätte man aber mal renovieren können.«
    »Naja«, sagte Frank, »du weißt ja, wie es ist.« Er nahm eine Tasche und packte ein paar Klamotten und Mommsens Römische Geschichte hinein und auch die Tüte, in der er die Mandrax-Tabletten und drei übriggebliebene Minischnapsflaschen aufbewahrte. Dann steckte er sich erst einmal eine Zigarette an und gab Harry auch eine.
    »Mann, ist das ein Zeug«, sagte Harry, als seine Zigarette brannte. »Wie kannst du so’ne Scheiße rauchen?«
    »Ich muß«, sagte Frank. »Die Miete für diesen Monat ist ansonsten schon gezahlt, die hat Martin schon gekriegt, das schenk ich dir, Harry.«
    »Danke, Mann«, sagte Harry. »Wo wohnst du denn jetzt eigentlich?«
    »Im Hotel der tausend Betten«, sagte Frank.
    »Verstehe ich nicht …«
    »Egal.« Frank hob die Flasche Bier, und sie stießen noch einmal an. »Viel Glück, Harry!«
    »Alles klar, Mann!«
    Sie tranken. Martin Klapp und Ralf Müller standen derweil in der Tür und starrten sie an.
    »Was ist los, Jungs?« fragte Harry. »Habt ihr ein Problem?«
    »Äh …«, sagte Martin Klapp und weiter nichts. Ralf Müller schüttelte stumm den Kopf.
    »Schlüssel gibt’s leider nicht, Harry. Aber du hast ja die Zange«, sagte Frank.
    Harry nickte und zog die Zange aus seiner Jacke, es war eine Wasserpumpenzange, und er hielt sie in

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